Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
der Opfer richten ... noch nicht. Aber ich schlage dir folgendes vor: Während wir gen Osten reiten, werde ich die Rechtmäßigkeit deines Anspruchs auf den Schatz überdenken, und du solltest versuchen, den Anspruch meines Volkes zu sehen.«
Während Elyns Worten hatte Thork bei der Erwähnung von Braks Tod seine Kapuze über den Kopf gezogen. Und als sie davon sprach, Ansprüche auf den Schatz zu überdenken, wand Thork sich unbehaglich, als ob er um etwas gebeten würde, das ihm wider die Natur ginge. Er wandte den Kopf ab und starrte in die Morgenferne; sein Blick ging weit hinaus über das offene Land, als suche er irgendeine Antwort am Rande der Welt zu finden.
»Thork?« Elyns Stimme war sanft.
Der Zwerg wandte sich zu ihr und blickte lange in die grünen Tiefen ihrer Augen; die seinen lagen im Schatten seiner Kapuze verborgen. Und in den smaragdenen Gründen schien er die Antwort zu lesen, und sein Unbehagen schwand in dem endlosen klaren Grün ihres Blicks.
»Gut«, stimmte er zu, »ich werde darüber nachdenken.«
 
In den nächsten Wochen, in denen sie weiter und weiter nach Osten vorankamen, änderte sich das Land ringsum von einer offenen Tundra zu gewellten Hügeln; Baumgruppen und Grasbüschel wichen Wäldern und Weiden. An zwei kleinen Dörfern kamen sie vorbei und dann und wann an der Hütte eines Waldbauern oder eines Fallenstellers. Und immer wenn sie an solche Orte kamen, stellte Elyn fest, daß niemand sie oder Thork wahrnahm, solange sie das Silveron-Amulett trug. Sie legte es nur ab, um die Erlaubnis zu bekommen, in einem Heuschober zu nächtigen, oder um ihre Vorräte aufzufüllen. Und alle, die ihrer ansichtig wurden, dünkte es seltsam, einen Zwerg und eine Menschenfrau als Weggefährten zu sehen, wenngleich wenige diese Gedanken zum Ausdruck brachten, denn die Kupfermünzen, die sie von den beiden erhielten, erkauften ihnen nicht nur Essen und Futter für die Tiere und einen Platz zum Schlafen, sondern auch Ruhe vor allzu neugierigen Fragen. Und immer galt die Frage der beiden Gefährten dem Schwarzen Berg, der Stätte der Zauberer. Und immer war die Antwort ein unbestimmter Wink mit der Hand nach Osten: »... irgendwo in den Bergen nach Sonnenaufgang, so sagt man.«
Und alle, die sie sahen, bemerkten, daß die beiden in eine tiefe Diskussion verstrickt zu sein schienen, in der sie manchmal im Zorn, wenn auch still, unterschiedlicher Meinung zu sein schienen. Im ersten Dorf, in das sie gelangten, bekam ein Holzfäller am Nebentisch etwas von ihrem Gespräch mit, wenn er auch nicht viel verstand, und als der Wirt ihn nachher danach fragte, meinte er: »'s ging um Zwerge und Feinde. Er hat g'sagt, daß a Feind anes Zwergs ewig a Feind bleibt. Daß Zwerge ewig Rache suchen; 's sei der'n Natur. Und daß a g'wisser Klaun immer noch a Feind sei, >bis die Sterne erlöschen<, hat er g'sagt.«
»Glaum«, erklärte der Wirt, »das ist ein Drache. Na, und hat er sonst noch was g'sagt, oder hat sie ihm was drauf erwidert?«
»Na ja, nach a Weil' hat sie was g'sagt über a Land, daß tausendfünfhun'ert Jahr' lang hat brach g'legen, nach eana Rechnung. Doch sie könnt' verstehen, daß Zwerge, wann sie ewig Rache suchten, vielleicht mit diesem Glaun noch net fertig sei'n.
Und dann hat er g'sagt, daß für Menschen tausendfünfhun'ert Jahr' a lange Zeit sei'n, aber für Châkka sei'n dies vielleicht nur vier, fünf Lebzeiten. Dieselben fünfzehn hun'ert Jahr' sei'n zwanzig Lebzeiten von Menschen. Und was von fünfzehn und siebzig Generationen. Da soll sich unsera' net der Kopf dreh'n?
Dann hat sie was g'sagt, was i net g'hört hab', und da hat er sie ganz fest am Arm g'packt und g'zischt: >Kalgalath der Schwarze? Kalgalath hat ihn?< Ja mei, sie hat ihren Arm losg'rissen und g'nickt und sich umg'schaut, ob niemand es g'seh'n hat. I tu' so, als war i tief in mei' Supp'n versunk'n, aber dann sind sie hinaus'gangen und war'n verschwund'n, und i hab' nichts mehr g'hört.«
»Glaum und der Schwarze Kalgalath!« Der Wirt stieß einen leisen Pfiff aus. «Das schlägt alles. Zwei Drachen! Möcht' wissen, was ein Zwerg und eine Kriegerin mit einem Drachen wollen, geschweige denn zwei'n.«
»Nix Guat's«, meinte der Holzfäller und malte mit der Hand ein Zeichen gegen das Böse in die Luft.
So gingen die geflüsterten Geschichten, die Elyn und Thork folgten. Und wo immer sie anderen lebenden Seelen begegneten, ließen sie verwunderte Gesichter über dieses so seltsam unpassende Paar zurück, das nach dem Berg der

Weitere Kostenlose Bücher