Drachenkampf - Zwergenkrieger
dabei den Feind, der nur zu Fuß war. Rösser wurden niedergehämmert, die Reiter abgeschlachtet, und die Schlächter wurden von sirrenden Klingen niedergestreckt.
Und die Erde färbte rot sich von dem Blute.
Im ersten Angriff fiel Einrich durch einen Armbrustbolzen, und sein massiger Körper wurde von seinen eigenen anstürmenden Leuten zur Unkenntlichkeit zerstampft. Aber Aranor blieb am Leben, denn ein anderer stürzte in die Lanze, die auf den König zielte, während Flammenfell, der rote Hengst aus den grünen Landen rund um den Himmelssee, laut aufwiehernd über die Köpfe derer sprang, die vorne standen, und mitten im Schlachtgeviert der Zwerge landete und so den Herrn von Jord unter seine Feinde führte. Und während Aranor sich seinen Weg zur Freiheit schlug und hackte, gelang es Reynor und Ruric und einer Handvoll anderer, einen Keil in das Geviert zu treiben, sich mit Aranor zu verbinden und sich dann wütend kämpfend zurückzuziehen, bis sie den Châkka entkommen waren. Aber nicht alle schafften es nach draußen; manche stürzten aus den Sätteln und wurden heimgesucht vom Zorn der kleinwüchsigen Krieger.
Es war ein Lärm aus Wut und Stahl und Todesschreien. Hacken und Schlagen, Stechen und Stoßen; alles war ein einziges tödliches Gewoge von Mann, Pferd, Zwerg und Stahl.
Nachdem er sich endlich freigekämpft hatte, ritt Aranor in einer Wolke sirrender Armbrustbolzen zu einem nahe gelegenen Hügel. Ihm folgten Reynor und Ruric und andere, die lebend aus dem Geviert entkommen waren. Und plötzlich schrie Reynors schnell dahingaloppierendes Pferd auf und brach unter ihm zusammen; ein Geschoß war ihm ins Auge gedrungen. Reynor stürzte hart zu Boden und schaffte es gerade noch, nicht unter seinem Pferd begraben zu werden. Benommen kam der junge Mann auf die Füße, während Ruric, der ihm folgte, seinen Namen rief. Reynor wirbelte herum und sah den Waffenmeister herangaloppieren und den Arm ausstrecken. Und während Ruric vorbeiritt, hakte der jüngere Mann sich an seinem Arm ein und schwang sich hinter Ruric in Feuersteins Sattel. Und so entkamen sie der Reichweite der Armbrüste und gelangten zum König auf den Hügel, von wo sie hinabschauen konnten auf den Hexenkessel der Schlacht.
Unter den Vanadurin herrschte nicht eine Spur von Ordnung mehr, während das Schlachtgeviert der Zwerge allen Angriffen standgehalten hatte. Auch war Ricards Streitmacht in der Falle, und ein schillernder Schild war im Kampfgetümmel zu erkennen.
»Reynor, gib das Zeichen zum Rückzug«, befahl Aranor mit bitterer Stimme. Und niemand erhob Einspruch gegen die Entscheidung, denn es war klar zu sehen, daß die Zwerge an diesem Tag den Sieg errungen hatten. Reynor setzte das Auerochsenhorn an die Lippen und blies das bekannte Signal, und alle, die es hörten, folgten ihm sofort. Ricard formierte seine Schar und stürmte auf die schwächste Stelle im stählernen Ring der Feinde zu und jagte bergab in Richtung Freiheit, verfolgt von einer Wolke von Geschossen.
So stieß er zu den anderen, die dem Getümmel lebend entronnen waren.
Und während die Harlingar zurückwichen, geschlagen und entmutigt, konnten sie hinter. sich das spöttische Geschrei des Feindes hören.
Und in der Mitte des Tales war der Bach nunmehr ein scharlachrotes Band aus Blut.
»Er war überall«, sagte Ricard, »dieser Zwerg mit dem Regenbogenschild und dem blutgierigen Hammer ... ihr stärkster Krieger, wie ich meine. Er allein hat viele von uns getötet, und zweimal sah ich, wie er mit seinem Schild härteste Schläge auffing, ohne Wirkung zu zeigen.«
»Es ist die Drachenhaut, die Elgor einst herbrachte«, grollte Ruric.
»Drachenhaut oder nicht«, erwiderte Ricard, »er ist ein Todesengel, dieser Schlächter mit dem blitzenden Stahlhammer, dieser Träger des unbeugsamen Schildes.«
»Aber nicht unbesiegbar, Ricard, wie Ihr vielleicht glaubt.« Der Sprecher war Vaeran. »Nein, nicht unbezwingbar. Und wenn wir den Kampfesmut der Zwerge schwächen wollen, dann müssen wir ihn töten, wer immer es auch ist, desgleichen ihren König.«
»Vielleicht kommt es zu einem Zweikampf: Baran und ich.« Mit einem langen verkohlten Stock rührte Aranor im Feuer vor ihnen. »Und was den Kämpfer mit dem leuchtenden Schild betrifft, vielleicht ist er ihr bester oder einer aus der königlichen Linie, denn ich glaube nicht, daß solch ein Zeichen von jemand anderem getragen werden könnte.«
Aranor saß nachdenklich da. »Wir waren schlimme Narren, in diese Flankenfalle
Weitere Kostenlose Bücher