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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Hängen oberhalb des Tores der Zwergenbinge; und er riß einen großen Teil des Hanges los: riesige Platten und Felsbrocken, die zu Tal polterten. Und eine gewaltige Rampe von Fels und Geröll häufte sich vor dem Portal auf, als das Gestein wie eine Lawine herunterprasselte, bis das Tor zur Gänze und weit darüber hinaus unter einer großen Halde begraben war. Und als der Staub sich zu senken begann, lag der Eingang von Kachar verschüttet unter unzähligen Tonnen von Stein.
»Jetzt wollen wir sehen«, zischte der Drache, »wie gut diese erbitterten Feinde in dem dornigen Bett zusammen schlafen, das sie sich so töricht bereitet haben.«
Dann schwang er sich hinauf in die Lüfte, und seine großen, ledrigen Schwingen trugen ihn fort von Kachar, durch den Morgenhimmel, denn er hatte einen Schatz, sich darin zu suhlen, und sein feuriges Lager harrte seiner.
 
Und als Kalgalath der Schwarze gen Osten davonflog, schenkte er dem flachshaarigen Jüngling am Rand des verbrannten Waldes keine Beachtung, der auf einem flinken Pferd saß mit einem Ersatzpferd am Zügel, und mit weit aufgerissenen Augen auf den Ort des Entsetzens starrte, das er eben mit angesehen hatte. Und als der Drache fort war, blieb der junge Harlingar noch einen Moment dort stehen. Sein Gesicht war leichenblaß, seine Botschaft von Elyn an Aranor vergessen. Und dann ritt er in das Tal hinein und über das Schlachtfeld, und er weinte, so viel Tod zu sehen. Schließlich wandte er sich von dem Tor ab, das unter einer riesigen Geröllhalde lag, von den verkohlten und zerfetzten Leichen, von dem Tal des Todes, gab seinem Pferd die Sporen und ritt zurück durch den verbrannten Silberwald in Richtung auf den Kaagor-Paß und das Land Jord.
     

     

Der Schwarze Berg
     
    Spätherbst, Winteranfang, 3Æ1602 [Zeit der Legende]
 
Thork stöhnte. Er versuchte, etwas zu sagen, doch die Worte wollten nicht kommen. Seine Kehle war trocken, und sein Herz pochte. Die Châkian vor ihm wand sich langsam zu einen unhörbaren Rhythmus, bewegte die Hüften, drehte sich im Tanz, und die Seidenschleier, die sie umgaben, wogten und wirbelten mit ihren Bewegungen, und ihre zarten Hände lösten die hauchdünnen Tücher und ließen sie auf den glänzenden Steinboden wallen. Thork wollte sein Gesicht abwenden, denn so etwas durfte nicht sein, bis die Eide gesprochen, die Steine getauscht waren und man Elwydds Segen auf das Paar herabgerufen hatte; doch er konnte es nicht, denn er war wie gelähmt, zu keiner Bewegung fähig, vollkommen verzaubert von der geschmeidigen Schönheit vor seinen Augen, etwas Vertrautem in den anmutigen Bewegungen der Châkian. Und der innerste Schleier, der ihr Gesicht verhüllte, war schließlich erreicht, und wirbelnd und schwingend und tanzend in barfüßiger Anmut, ließ sie die durchscheinende Hülle von ihrem Gesicht fallen, ihrem alabasternen Gesicht mit dem kupferroten Haar und den smaragdgrünen Augen — Elyn! »Elyn!« Thork schreckte aus seinem Traum auf, mit weit aufgerissenen Augen. »Elyn?«
Neben ihm, schlaff und reglos, lag Elyn von Jord. Ihr Gesicht war weiß, ihre Haut eiskalt.
Thork blickte sich um. Er schaute in einen großen Saal mit Wandbehängen, deren Muster im bernsteinfarbenen Licht aufglühten. Stöhnend erhob sich der Zwerg. Er mußte sich an der Wand abstützen, bis die Schwärze, die seinen Blick zu umfangen suchte, verebbt war. Schließlich humpelte Thork über den Steinboden zum anderen Ende der großen Halle, packte einen der Wandteppiche mit beiden Händen und riß das schwere Tuch herab. Es hinter sich her ziehend, hinkte er zurück zu Elyns stiller Gestalt, ungeachtet der Muskelkrämpfe in seinen Waden. Er warf den Teppich neben ihr zu Boden und breitete ihn aus; dann rollte er mit viel Mühe Elyns schlaffen Körper auf das Tuch und bis in dessen Mitte und bedeckte sie und sich selber mit den beiden Enden.
In fliegender Eile streifte Thork Elyns Winterumhang und ihre Kleidung ab, einschließlich ihrer Stiefel; seine Augen blickten überallhin, nur nicht auf ihre Nacktheit, und er begann kräftig ihre Arme und Hände und Beine und Füße zu reiben, und die ganze Zeit murmelte er leise vor sich hin, ohne daß es ihm bewußt war: »Nicht sterben, meine Sommerkönigin, nicht sterben.«
Fieberhaft arbeitete er und lange, selbst am Rande der Bewußtlosigkeit, denn er hatte sich völlig verausgabt, und ein schwarzer Schlund drohte ihn zu verschlingen; dennoch rieb er ihre Gliedmaßen, so kräftig er konnte, doch Elyn gab

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