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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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immer in der Nähe des anderen, schon um des Schutzes willen, den der Silveron-Stein bot. Doch als er seinen Gürtel schloß und zu der Rinne zurückkehrte, wo Elyn kauerte, kam er auf das zu sprechen, was ihm wirklich Probleme machte:
»Wir haben gestern etwa dreizehn Meilen zurückgelegt, und wenn der schwarze Fleck auf der Karte der Magier wirklich Andraks Feste ist, dann sollten wir heute dort hingelangen.« Thork hockte sich an die Rinne und wusch sich die Hände; schließlich formte er sie zu einer Schale und trank, dann noch mal.
»Und was willst du damit sagen?«
»Nur dies«, gab der Zwerg zurück, während er sich ein Stück Kru abbrach: »Der Stein, den du trägst — glaubst du, daß er uns ungesehen Einlaß in Andraks Burg verschaffen wird?«
Elyn überlegte lange, ehe sie antwortete. »Wir sind von keinen Kreaturen der Finsternis mehr angegriffen worden, seit wir den Wolfswald verlassen haben, daher ist anzunehmen, daß das Amulett uns einen gewissen Schutz vor Andraks Augen bietet. Außerdem konnten weder wir noch die Vulgs den Wolfmagier sehen, so er es nicht wollte. Darum denke ich, er wird uns auch vor den Augen derer schützen, die die Feste des Magiers bewachen.«
»Ich hätte gern deine Zuversicht, Prinzessin«, antwortete Thork. »Aber wie du sagst: Auch Andrak ist ein Magier, und der Wolfmagier hat uns gewarnt, daß er den Schutzmantel dieses Amuletts durchschauen könnte.
Vielleicht hat Andrak die Augen eines Drachen, denn unter meinem Volk heißt es, eines Drachen Blick ließe sich durch nichts in die Irre leiten.«
»Ja«, stimmte Elyn zu, »so sagt man auch in Jord. Trotzdem war ich der Hoffnung, daß das Amulett uns auch gegen Kalgalath den Schwarzen von Nutzen sein könnte, ebenso wie gegen Andrak; denn bei meinem Volk heißt es auch, daß ein Drache spürt, wenn jemand in sein Reich eindringt, und ich hoffte, daß wir uns irgendwie unbemerkt an ihn heranschleichen könnten, vielleicht mit der Hilfe des Steins. Natürlich weiß ich nicht, ob ich ihn dann noch tragen werde.«
Thork runzelte die Stirn, und Elyn beantwortete seine unausgesprochene Frage: »Vergiß nicht, Thork, der Wolfmagier hat vorausgesagt, eine Zeit würde kommen, da ich den Stein von mir werfe. Ich hoffe, sie kommt nicht so bald.«
Thork nahm einen weiteren Bissen Kru, dann schüttelte er den Kopf. »Weder du noch ich können dieses Rätsel jetzt lösen, die Zeit ist noch nicht reif. Doch heute werden wir, dünkt mich, Andraks Feste stürmen, und wir sollten uns zumindest eine Strategie dafür zurechtlegen.
Mein Rat ist der: daß wir uns bei Nacht Einlaß verschaffen, unter dem Mantel der Dunkelheit, und die Mauern, so es solche gibt, an der günstigsten Stelle übersteigen oder uns mit anderen Mitteln Zugang verschaffen.«
»Aber wenn es keine anderen Mittel gibt, Prinz Thork, was machen wir dann?« Elyn rollte die Decken zusammen und band jeweils eine auf ihre beiden Traglasten.
»Dann haben wir keine Wahl«, antwortete Thork und schluckte den letzten Rest Kru hinunter. »In dem Fall müssen wir ganz auf den Stein vertrauen.« Thork machte eine Pause. »Doch sollte es dazu kommen, sollten wir die Warnung des Wolfmagiers beachten und außer Andraks Blickweite bleiben.«
»Abgemacht«, pflichtete Elyn ihm bei, stand auf und schulterte ihre Traglast. Sie wartete, bis auch Thork sein Bündel umgeschnürt hatte. Und zusammen machten sie sich auf den Weg nach Norden, ein gewundenes, schneebedecktes Tal entlang, das sich zwischen den Gipfeln verlor.
 
Den ganzen Morgen marschierten sie Richtung Norden. Der Weg wurde allmählich immer leichter begehbar, da der Sturm durch das Tal gefegt war und zum Teil den Fels freigelegt hatte. Im Laufe des Tages wurde die Schneedecke immer dünner, bis sie kaum mehr einen Fuß betrug.
Am frühen Nachmittag umrundeten sie eine Bergschulter, und vor sich in nicht allzu weiter Entfernung sahen sie eine dunkle Felsnadel aufragen, gleich einem schwarzen Fangzahn, der aus dem Talboden hervorstieß. Und auf der Spitze dieses nachtdunklen Felsens war eine zinnenbewehrte Burg.
Wenig konnten sie von der Feste erkennen; denn sie waren immer noch etwa sechs Meilen entfernt. Dennoch konnten sie sehen, daß sich innerhalb der Umwallung ein dunkler Turm erhob, desgleichen ein großes, schwarzgedecktes Gebäude - vielleicht das Hauptwerk. Der Stein der Festung war auch dunkel. »Vermutlich Basalt«, knurrte Thork.
Sie stapften weiter, während die ferne Wintersonne den kalten Himmel hinabkroch. Als sie

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