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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Runden zogen.
Am anderen Ende der Brücke angelangt, traten sie unter das Vorwerk der Feste. Sie konnten ein Tor in der westlichen Mauer ausmachen, denn gelblicher Fackelschein drang durch das Portal und bildete einen großen Lichterbogen, der um den Schlußstein des Eingangs flackerte. Leise gingen sie den Weg hinauf; zu ihrer Rechten erhob sich fast senkrecht die Mauer, zu ihrer Linken fiel fast lotrecht der Fels ab. In die Schatten am Fuß des Walles geschmiegt, schlichen sie unter dem überkragenden Festungswerk die Mauer entlang. Licht fiel durch Schießscharten und Pechnasen nach draußen und erleuchtete matt ihren Weg.
Jetzt kamen sie an den Torbogen, wo die Mauer, der sie folgten, sich zu einem Bogenportal öffnete; was dahinter lag, entzog sich ihrem Blick. Elyn gab Thork ihren Bogen, legte sich auf den Bauch und spähte vorsichtig um die Kante. Das Fallgatter war herabgelassen, ein großes eisernes Gitter, das den Weg versperrte. Stocklaternen erleuchteten den Weg unter dem Vorwerk, und unter dem Bogen auf dieser Seite des Gatters stand ein Posten, ein Rutch mit gezogenem Krummschwert. Und im selben Augenblick erscholl ein Ruf von der Mauerkrone.
 
Das Klirren eisenbeschlagener Stiefel erklang auf den Wällen, und ein Aufruhr von Stimmen aus dem Innern der Feste. Befehle wurden gebrüllt, und Rutchkrieger beeilten sich, ihnen Folge zu leisten.
Elyn kroch schnell wieder zurück, und sie und Thork duckten sich in den Schatten der Mauer. Schnell legte Thork Bogen und Armbrust zur Seite, und sie wappneten sich für den Nahkampf — mit Breitschwert und Axt —, als Hörner röhrten und Gezücht sich im Innern der Feste zusammenrottete. Doch in dem ganzen Getümmel hörte Elyn etwas, das alles andere in den Hintergrund rückte: das Knallen einer Peitsche und das Rasseln eiserner Wagenreifen, das die Steinstraße heraufkam.
»Andrak!« zischte sie. »Er kehrt zurück, und wenn wir hier nicht wegkommen, sind wir verloren.«
Im gleichen Augenblick erklang lautes Gerassel von Ketten, und aus dem Torbogen erscholl das Quietschen von Eisen: Das Fallgatter wurde hochgezogen. Laufschritte pochten auf Pflastersteinen, und ein Trupp von fackeltragenden Rutcha und Dräkha brach aus dem Portal hervor und kam um die Ecke gestürmt. Elyn hob ihr Breitschwert in Verteidigungsstellung, und Thork brachte gleichfalls seine Axt in Bereitschaft. Doch das Gezücht rannte an ihnen vorbei, ohne ihnen auch nur einen Blick zu schenken, obwohl die beiden völlig ungedeckt an der Mauer standen. Lauter erklang das Knallen der Peitsche und das Rasseln des Wagens, als die kreischenden Hèlrösser die kleinere Felszacke hinaufstürmten und sich deren Spitze näherten.
»Komm, Thork«, wisperte Elyn, »jetzt hilft uns nur noch der Silveron-Stein.«
Die zwei packten Bogen und Armbrust, traten um die Ecke und durch das Tor, in das Fackellicht. Der Rutchposten stand vor ihnen, doch seine Augen schienen überhallhin zu schauen, nur nicht auf sie. Und hinter ihnen nahmen die Rutcha und Drõkha unter viel Geschrei Aufstellung am oberen Ende der Brücke. Und das Geräusch von eisenbereiften Wagenrädern, das Klatschen der Peitsche, das Kreischen der Hèlrösser, die Flüche des wutschäumenden Lenkers hatten nun das obere Ende des kleineren Felsens erreicht.
Mit einem Blick zu Thork trat Elyn vor, bereit, den Posten zu töten. Thork folgte ihr dichtauf. Der Rutch schenkte ihnen keine Beachtung, und die beiden schritten an ihm vorbei und traten aus dem Durchgang in den offenen Burghof. Hinter ihnen konnten sie das Dröhnen der Brücke hören, als der Streitwagen hinüberrollte. Vor ihnen, im Licht von Stocklaternen an der Spitze aufgepflanzter Standarten, hatten zwei Reihen von Rutchwachen zusammen mit leichenblassen Guula auf Hèlrössern Aufstellung genommen, um die Rückkehr ihres Herrn und Meisters zu erwarten. Dazwischen hatten sie eine Gasse freigelassen, durch die er fahren würde.
Und nicht ein Auge schweifte in Richtung der beiden Eindringlinge.
Doch ein von Hèlrössern gezogener Wagen kam auf das Portal zugedonnert.
Mit einem Blick nach links entdeckte Elyn in einem großen schwarzen Gebäude, das mit dem nordwestlichen Quadranten der inneren Mauer verbunden war, eine offene Tür und sprang darauf zu. Thork folgte ihr auf den Fersen. Und gerade als sie hindurch und um die Ecke waren, kam der Streitwagen durch das Tor gefegt und war vorbei, daß die Pflastersteine zitterten. Andraks gnadenlose Peitsche knallte; die Hèlrösser preschten

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