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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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verborgene Gefahren. Thork hatte gesehen, daß dieses Gebiet genau auf seinem geplanten Weg lag, und so kam es ihm gar nicht in den Sinn, den Sumpf zu umgehen. So bereitete er sich darauf vor, in diese Sümpfe vorzustoßen und in das große Unbekannte, wo es nichts als weiße Flächen auf den Karten von Kachar gab und die Legende: Hier sind Drachen. Als er sich zum Schlafen niederlegte, sah er im Süden, vielleicht eine Meile entfernt, das Flackern eines Lagerfeuers, und er fragte sich, was um alles in der Welt wohl einen anderen Abenteurer an den Rand dieses großen Sumpfgebiets gebracht haben mochte.
 
Am nächsten Morgen ritt Thork auf seinem Pony in das Moor hinein, zwischen den dunklen, gewundenen Bäumen, die sich durch einen klammen Nebel emporwanden, der über dem glitschigen, schleimigen Grund lag. Graues Moos hing von toten Ästen herab, legte sich über Augen, Mund und Nase, wie um den einsamen Reiter zu ersticken. Mit grünen Schlieren überzogenes Wasser wimmelte von unsichtbaren Gestalten, und Schlangen mit toten Augen glitten von verfaulten Baumstümpfen und zwischen Schilfbüscheln hindurch, die sich in stehenden Tümpeln zusammenklumpten. Dinge schlüpften ungesehen ins Wasser, und große Wolken von Mücken und Moskitos und Stechfliegen umschwärmten Châk und Pony zugleich, und fluchend stieg Thork ab und rieb Hände und Gesicht und auch sein Tier mit Jinzöl ein, um die Insekten zu vertreiben.
Durch ein verschlungenes Gewirr von Moos und Bäumen, Schilf und Wasser, Sumpf und Land ritt Thork; es war, als wäre er in einem Labyrinth gefangen: Immer wieder schien er sich in Sackgassen und Fallen zu verlaufen und mußte umkehren, um überhaupt weiterzukommen. Und das Land selbst saugte an Steigers Hufen und ließ sie nur widerstrebend aus dem Morast wieder frei. Durch schlammige Tümpel mußten sie hindurch, die von Blutegeln wimmelten, und Steigers Beine waren voll der scheußlichen Parasiten, daß Thork absteigen und die vollgesogenen Körper von den Beinen des Ponys abkratzen und die blutenden Wunden versorgen mußte.
Die Sonne überschritt ihren Zenit, und das Moor brodelte in der Mittagshitze und rülpste Blasen fauligen Gases aus. Die Luft wurde dick und schwer zu atmen, und eine Stille senkte sich herab, als sei in den ganzen Sümpfen nichts Lebendes außer Thork und Steiger und der Wolke summender Insekten, die sie umschwärmte.
Langsam sank die Sonne tiefer, und mit der Abenddämmerung begannen die Geräusche des Moores zurückzukehren: ein Schrillen und Zirpen und Sirren, verbunden mit dem Gluckern und Gleiten und Klatschen ungesehener Geschöpfe, von verborgener Bewegung.
Thork wußte nicht, wie weit er noch vom Ende der Khalischen Sümpfe entfernt war, doch er wußte wohl, daß er die Nacht nicht in ihren Klauen verbringen konnte. Und jetzt, als der Rand der Sonne über dem Horizont zu verschwimmen begann, legten sich lange Schatten von Bäumen und Moosen über das Moor. Das Schilf versank im Schatten.
Und ohne Warnung kreischte Steiger plötzlich und bäumte sich auf, und Thork konnte das Pony in seiner Panik nicht beruhigen, denn es war, als habe das Tier etwas Böses gespürt, das im Schilf lauerte und auf das Einbrechen der Dunkelheit wartete.
Blindlings hetzte Steiger durch das Schilf. Thork riß an den Zügeln, doch ohne Erfolg, denn das Pony ließ sich nicht lenken. Jedoch brach Steiger im gleichen Moment durch eine Schilfmauer, und vor ihnen erstreckte sich, ungesehen, ein tiefer, schwarzer Pfuhl. Thork wurde aus dem Sattel geschleudert und klatschte kopfüber in den Sumpf.
Der Zwerg wälzte sich herum und kam mit dem Kopf an die Oberfläche. Irgendwie schaffte er es, sich aufzurichten. Steiger dümpelte und schlingerte eine Armeslänge entfernt im Schlamm; der saugende Morast drohte sie beide hinabzuziehen. Und ein atemberaubender Gestank, wie von faulen Eiern, stieg um sie auf.
Wieder schrie Steiger in Panik; seine Augen ließen das Weiße sehen, und das Pony schlug wild um sich und sank dabei immer tiefer.
»Kruk! Dök, praug, dök!« wütete Thork, jetzt bis zur Brust im Morast, während das panikerfüllte Pony keilte und sich aufbäumte, schnaubte und kreischte.
Thork versuchte, an Steigers Seite zu gelangen, das Tier zu beruhigen; genauso plötzlich hörte das Pony auf, um sich zu schlagen.
Thork blickte auf. In den Schatten der hereinbrechenden Dunkelheit traf sein Blick auf den einer hochgewachsenen, grünäugigen, kupferhaarigen Frau auf einem grauen Roß. Und allem

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