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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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zwischen den Felszacken überspannte. Dann erschien mit Hufgeklapper und dem Gepolter von beschlagenen Rädern ein dreispänniger Streitwagen aus dem Tor und donnerte über die Zugbrücke. Der Lenker peitschte wild auf die drei Tiere ein, die den Wagen zogen, und sie kreischten vor Pein.
Die gewundene Straße hinab rollte das zweigabelige, zweirädrige Gefährt und schlingerte, holperte, bockte auf dem krummen Pfad; die Peitschenschnur zuckte knallend durch die Luft.
Elyn packte Thork am Arm und zog ihn in die Deckung eines großen Felsblocks, und aus dessen Deckung beobachteten sie, wie der Wagen nach unten raste, nur schwach beleuchtet vom Fackelschein, der von den Wällen herunterdrang. Doch er war schnell aus Elyns Blick verschwunden, als er den unteren Hang des Felsens hinabdonnerte und in das Tal, auf die Biegung zu, die ihn aus dem Tal hinaus nach Norden führen würde. Doch just als er vorbeipreschte, riß der Wagenlenker plötzlich mit Gewalt die Zügel an, daß die drei Tiere beinahe übereinandergestürzt wären, und ihre Schmerzensschreie hallten durch die Nacht, als sie rutschend zum Stehen kamen.
Und der Lenker stand aufrecht im Wagen und sah sich um, als hätte er etwas gewittert, wie ein Jagdhund, der nach einer verwehten Spur sucht. Und er wandte den Kopf nach rechts und links, als halte er nach etwas Ausschau - oder nach jemandem.
Mit seiner Zwergensicht konnte Thork sehen, daß die Tiere, die den Wagen zogen, Hèlrösser waren. Pferden glichen sie, doch sie waren keine Pferde. Als Geschöpfe der Nacht unterlagen sie dem Bann. Sie hatten schlangengleiche Augen mit geschlitzten Pupillen, geschuppte Schwänze, gespaltene Hufe, waren langsamer als ein schnelles Pferd, doch von weit größerer Ausdauer: Geschöpfe Gyphons aus den Tiefen der Neddra. Und der Wagenlenker war ein Elf oder vielleicht ein Mensch, Thork konnte es nicht genau sagen. Das einzige andere Geschöpf dieser Art, das er gesehen hatte, war — der Wolfmagier! Dies war also auch ein Zauberer. »Andrak!« zischte Thork Elyn zu.
Elyn sog scharf die Luft ein, und sie zog Thork hinter den Felsblock. Ihre Hand umklammerte das Silveron-Amulett.
Lange warteten sie, und keiner bewegte sich, weder Elyn noch Thork, noch was oder wer auf der Straße war. Doch schließlich wurde das Patt gebrochen, denn das mittlere Hèlroß knurrte und trat von einem Huf auf den anderen, und die anderen zwei Rösser im Dreiergeschirr kreischten erbost und bissen auf das erste ein. Der Elf-Mensch fluchte und schlug auf die Geschöpfe ein, und wutentbrannt gab er ihnen die Zügel, peitschte sie in einem Tobsuchtsanfall. Und die Straße hinab donnerten sie, von lauten Verwünschungen begleitet.
Nach einer Weile standen Elyn und Thork auf. Die Augen des Zwerges suchten nach dem Streitwagen. Doch er war verschwunden, war nordwärts entlang der Straße mit unbekanntem Ziel davongeeilt.
»Er hat uns gespürt«, knurrte Thork. »Vielleicht hat er Macht über den Stein, den du trägst.«
»Vielleicht«, antwortete Elyn leise, »doch der Stein ist alles, was wir haben, um uns in jener dunklen Feste zu schützen.«
»Nein, Prinzessin«, sagte Thork, »nicht alles, denn wir haben auch unseren Verstand und unsere Waffen.«
Elyn lächelte. »Ja, Krieger, Verstand und Waffen und Geschick mit beidem.«
Wieder machten sich die Gefährten auf in Richtung der Burg, wobei sie die Spuren hinter sich sorgsam verwischten, bis sie die Straße erreicht hatten, die zu der Festung führte. Dort warfen sie die Reisigbesen weg und machten ihre Fernwaffen bereit: Elyn ihren Bogen, Thork seine Armbrust. Und so gingen sie den gewundenen Weg hinauf, vorsichtig, langsam, immer in die Schatten geduckt. Die Zeit dehnte sich ins Unendliche, als sie die Serpentinen der kleineren Felsnadel hinaufstiegen. Einmal kamen sie an eine Steintreppe, die durch die Dunkelheit zur Spitze des Felsens hinaufführte, aber sie blieben auf der Straße, die ihnen sicherer erschien.
Endlich kamen sie, durch die Schatten schlüpfend, zur Spitze des Felsens, wo jetzt die Brücke die Distanz von dem kleineren Fels zum größeren überspannte. Es war eine Schiebebrücke, die, auf Schienen gelagert, von der gegenüberliegenden Seite aus mittels Winden und Seilen herübergekurbelt wurde. Keine Wachen waren zu sehen, und so schlichen sie über diese hölzerne Rampe, der schrecklichen Tiefe unter ihnen gewahr. Von der Brücke aus konnten sie Fackeln auf der Mauerkrone sehen und die Schatten der Wächter, die dort oben ihre

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