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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Anschein nach war sie eine der diebischen Ridder.
 
Das Rad des Schicksals hatte eine Drehung vollendet, und weder die Kriegerin auf festem Grund noch der Krieger im Sumpf konnten wissen, was die Zukunft bereit hielt. Für beide war im Augenblick allein von Belang, daß sie in das Gesicht eines verhaßten Feindes blickten.
     

     

Die Abmachung
     
    Frühwinter, 3Æ1602 [Im Jahr der Legende]
 
Wieder sah das ätherische Ich Kalgalaths des Schwarzen zu, wie die dunkle Gestalt Andraks das brodelnde Magma tief in der feurigen Lavahöhle im vulkanischen Reich des Feuerdrachen durchquerte. Und geschmolzenes Gestein spritzte empor, Lavafontänen überschütteten die näher kommende Gestalt, doch sie zeigten keine sichtbare Wirkung, denn der Magier kam weiter durch die schimmernde Hitze geschritten. Schließlich stand der dunkle Besucher am Fuß des flammenden Podests, wo der Drache ruhte und darauf wartete, daß der Magier das Wort ergriff.
»Die zwei, die den Kammerling suchten, sind tot, Drache«, flüsterte die Stimme des Magiers. »Der Sturm hat sie getötet. Du bist nun wieder sicher, dank meiner; der Zornhammer bleibt unberührt von irgendwelchen Möchtegern-Helden.«
Kalgalath der Schwarze neigte sein Haupt zum Zeichen, daß er Andraks Worte verstanden hatte, doch er sagte nichts, da er den wahren Grund für das Kommen des Magiers erahnte. Er wartete, erfüllt von einem unhörbaren, spöttischen Gelächter.
Andrak trat einen halben Schritt vor. »Hast du den Schatz an dich gebracht, dunkler Wyrm?«
Immer noch sagte Kalgalath nichts; doch seine stumme Heiterkeit bestätigte nur, was der Magier bereits wußte.
»Denk an unsere Abmachung, Drache«, zischte Andrak und streckte unwillkürlich die dunklen Hände aus, die Finger zu Klauen gekrümmt. »Das silberne Horn: War es da? Ich muß es haben. Gib es heraus!«
Langsam senkte der schwarze Drache den Kopf, schob ihn schlangenhaft vor, bis er auf einer Höhe mit der dunklen Kapuze war. Sein Drachenblick versuchte die Schatten unter der Kapuze zu durchdringen, doch vergeblich. Geschmolzener Stein strömte von oben herab; Lava quoll blasenschlagend herauf.
»Nein, Magier«, zischte Kalgalath schließlich, »das Horn war nicht da.« Und der Drache warf den Kopf zurück, und sein donnerndes Lachen widerhallte in der brodelnden Höhle.
Andrak ballte die Fäuste, daß die Knöchel weiß wurden. Lange Augenblicke vergingen, und immer noch röhrte Kalgalaths Gelächter. Doch schließlich legte sich Andraks Grimm, und die Vernunft gewann die Oberhand. »Dann muß es auf dem Grund des Maelstroms liegen, zusammen mit den Drachenschiffen der Fjordleute. Somit ist es nicht verloren, nur für den Augenblick unerreichbar. Doch es gibt immer noch eine Möglichkeit, Wyrm, vielleicht in einem Jahrhundert, bei der nächsten Paarungszeit, vielleicht schon früher, wenn ich einen der Kraken dazu bewegen kann, nach dem Herrn zu suchen. Wie dem auch sei, es besteht immer noch eine Bringschuld deinerseits, und wenn du das nächste Mal zur Paarung in die dunklen Tiefen hinabsteigst ...«
Das Zorngebrüll des schwarzen Drachen donnerte durch die Höhle, und ein glutheißer Feuerstrahl brach aus Kalgalaths Schlund und hüllte den Magier ein ... ohne sichtliche Wirkung. »Du!« fauchte der Feuerdrache. »Ich schulde dir nichts! Unsere Abmachung war klar: Wenn das silberne Horn in dem Hort von Jordburg wäre, dann würde ich es dir geben. Es war nicht in dem Hort, und so ist unser Pakt beendet. Und wenn du von mir erwartest, daß ich während der Zeit der Paarung nach einem unwichtigen Tand für dich suche, dann bist du ein noch größerer Narr, als ich dachte.«
Andraks Gestalt bebte vor Zorn, und er begann mit seinen Händen einen Zauber zu weben, doch hörte fast sofort damit auf, als ihm die Sinnlosigkeit dieser Geste klar wurde, solange der Drache und er ihre gegenwärtigen Gestalten trugen.
Und so funkelten sie einander lange an: der Drache auf seinem glühenden Thron, als wolle er sich auf den Eindringling stürzen; der Magier ohne erkennbare Augen, aber mit ingrimmiger Wut, die von seinem umschatteten Gesicht ausströmte. Endlich brach Andrak das Patt. »Ich werde dieses Horn bekommen, Wyrm«, schwor er, und er drehte sich um und schritt hinweg durch Feuer und Schwefel.
Und Kalgalath der Schwarze blickte dem Magier nach, wie dieser durch das flammende Inferno schritt, und der mächtige Drache dachte an die dunklen Tiefen des großen Maelstroms und an die schrecklichen Kreaturen, die

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