Drachenkampf - Zwergenkrieger
Mechanismus seiner Armbrust: Alles war in Ordnung.
Elyn schulterte ihre Packlast, nahm den Bogen in die Hand und hängte den Köcher an den Gürtel. »Thork, mein Schwert liegt ein kurzes Stück entfernt auf der Straße. Es steckt in der Brust eines toten Guul, und ich möchte es gerne wiederhaben.«
Thork nickte und schob den verzauberten Hammer, den Kammerling, in die Kriegshammerschlinge an seinem Gürtel. Er schulterte sein Pack, mit dem Schild daran, nahm seine Axt auf und wandte sich dann nach Süden. »Gehen wir. Der Tag wird älter, und ich möchte fort von hier.«
Sie fanden Elyns Klinge etwa vierhundert Schritt entfernt am Hang neben dem Weg, den sie gekommen waren. Sie steckte in einem schmutziggrauen Hemd zwischen einem Haufen dreckiger Kleidung. Von dem Guul war nur Asche geblieben, die der Wind verwehte. Elyn nahm das Schwert auf — Die Augen meines Vaters glänzten, und er lächelte so sanft und konnte kaum erwarten, daß ich es aus dem weichen Tuch auswickelte. Es war mein achtzehnter Geburtstag ... — und wischte die Klinge mit Schnee sauber, trocknete sie dann an ihrem Mantel und schob sie in die Scheide. »Jetzt können wir die Straße verlassen, wenn wir wollen, wenngleich mich dünkt, daß uns dies durch das offene Tal führen dürfte, während uns der Weg entlang dieser kalten grauen Berge zumindest einen gewissen Schutz verspricht.«
»Das mag sein«, stimmte Thork zu. »Doch auf der Straße ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß wir irgendwelchen Schergen in die Arme laufen, die dem Sturz der schwarzen Festung entgangen sind.«
»Wenn wir querfeldein gehen, wohin soll uns das führen? Welche Richtung nehmen wir?« Für Elyn waren alle Berge, wenngleich unterschiedlich in Höhe oder Stilheit, doch im wesentlichen gleich. Nur den Schwarzen Berg im Süden erkannte sie in aller Deutlichkeit, und das nur, weil er eine große dunkle Landmarke unter den grauen Bergen um ihn herum war.
Thork nahm die Gipfel und Schroffen ins Visier. »Dort drüben sind die vier Finger und der Daumen, die uns in dieses Gebiet führten« — Thork zeigte ihr die fünf Spitzen —, »und dort ist der Paß dazwischen. Und dort« — seine Hand beschrieb einen Weg für Elyns Augen — »ist abgesehen von dieser Straße der leichteste Weg an der Stelle vorbei, wo Andraks Burg stand, wenngleich der sicherste, weil versteckteste« — wieder zeichnete seine freie Hand eine Route nach —, »dort liegt.« Und Elyn staunte ein weiteres Mal über sein schnelles Auge für die Formen der Landschaft, sein Gespür für Hänge und Grate und Bergpfade und seinen unfehlbaren Zwergensinn für Orte und Richtungen.
»Also gehen wir«, sagte sie, als er schwieg. »Du bestimmst den Weg, denn du bist der Pfadfinder ...« Sie brach ab und hob die Hand. »Pst! Reiter kommen.« Und das Trommeln von Hufen war zu hören, doch ob fern oder nah, konnten sie nicht sagen, denn die Straße machte hier eine Biegung um den Fuß des Berges, der die Sicht blockierte und die Geräusche verzerrte. Schnell ließ Elyn ihre Packlast zu Boden gleiten und legte das Ohr auf die Erde. »Fünf oder sechs«, sagte sie nach einem Moment, »im leichten Trab. Nahe. Und da ist noch etwas, das ich höre: ein Klopfen, wie von Signalen.«
Während Elyn den Schwingungen im Boden lauschte, hatte Thork sich nach einem Versteck umgesehen, und als er keines fand, suchte er nach einer engen Stelle, die sie verteidigen konnten: nichts.
In dem Augenblick, als Elyn aufstand, bogen etwa fünfzig Schritt entfernt fünf Reiter um die Kurve - Menschen — und Elyn legte einen Pfeil auf die Sehne, während Thork den Rucksack abschnallte und seine Axt aufnahm.
Die dunkelhäutigen Menschen zügelten ihre Pferde und kamen im Schritt näher geritten, wobei sie ihre Krummsäbel zogen und vor sich über den Sattelknauf hielten.
»Dök!« rief Thork, unwillkürlich in seine Muttersprache fallend. »Halt!« wiederholte er, diesmal in Pellarion.
Der Anführer der Menschen warf seine Hand hoch und rief etwas - »Ghoda rhokho!« — in einer Sprache, die weder Elyn noch Thork verstand; es klang jedoch nicht wie die Slûk -Sprache, sondern anders. Und die fünf hielten an. Der Anführer sagte leise etwas zu seinen Mannen; dann trieb er langsam sein Pferd nach vorn, während die anderen warteten. Näher kam er, bis er nur wenige Schritt entfernt war; den gezückten Säbel hielt er noch immer vor sich über den Sattel. Thork hob die Hand und rief wieder: »Halt!« — der Reiter hielt. Die Haut
Weitere Kostenlose Bücher