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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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für alles, was sie haßten: die Enge, das Fehlen von grasbewachsenen Ebenen und frischer Luft und offenem Himmel, den Schmerz, den sie in ihrem Herzen spürten, wenn sie an Herd und Heim und an den Tod ihrer Gefährten dachten. Und wenn auch König Aranor und Waffenmeister Ruric und Marschall Vaeran und Rittmeister Boer oft unter den Männern einhergingen und ihnen Mut zusprachen, so wuchs doch die Beklemmung, unter der sie litten, und mehr Zweikämpfe wurden ausgefochten, mehr Menschen und Zwerge starben, und der Drachenfrieden zwischen ihnen wurde immer feindseliger.
Und als dann der Tag kam, da der Drache nicht mehr zurückkehrte und die Seitentore fertig waren, da befahl DelfHerr Baran, daß die Arbeit zur Freilegung des Haupttores beginnen und die Menschen dabei helfen sollten; denn vor allem sie seien die Wurzel dieses Übels, und es sei nur gerecht, daß sie mithalfen, sich selbst den Weg ins Freie zu schaffen.
»Was?« brach es aus Reynor hervor. »Dieser Zwerg befiehlt uns, zu Maulwürfen zu werden? Befiehlt es uns? Nein, Ruric, ich bin ein Reiter von Jord und kein Schwein, das im Boden wühlt ...«
»Ihr werdet tun, wie Euer König befohlen hat!« Rurics Worte waren harsch. »Und wenn er befiehlt, wir müssen graben, dann, bei der Hèl, werden wir graben!«
Und so wurden die Vanadurin an die Arbeit gesetzt, den großen Geröllhaufen vor dem Tor abzutragen, in Schichten, rund um die Uhr, neben den Châkka: mit Stangen und Hacken, Schaufeln und Karren. Und langsam, aber stetig begann die Halde zu schrumpfen.
Doch obwohl sie für ein gemeinsames Ziel arbeiteten, und obwohl die Harlingar jetzt wenigstens an der frischen Luft waren, ja, selbst obwohl beide Seiten nun eine schwere, mühsame Arbeit gemeinsam zu verrichten hatten, verringerte sich die Feindseligkeit zwischen Zwergen und Harlingar kaum, wenn auch die Anzahl der Zweikämpfe gegen Null sank.
Und zur gleichen Zeit wurden die vom Drachen Erschlagenen von ihren Kameraden zusammengetragen, wobei es mitunter schwierig war festzustellen, ob die schrecklich verstümmelten Toten Zwerge oder Menschen waren. Und jede Seite nahm sich ihrer Gefallenen auf ihre Weise an; die Harlingar begruben ihre toten Waffenbrüder, die Châkka verbrannten die ihren. Und die Châkka schüttelten verwundert das Haupt, daß die Menschen ihre Toten in Löcher in der Erde vergruben, was doch die Geister der Verstorbenen auf unabsehbare Zeit gefangen halten würde, statt sie durch das reinigende Feuer freizugeben; und die Vanadurin fragten sich gleichermaßen verwundert, warum die Châkka die Ihren verbrannten, daß nichts mehr an sie erinnerte außer Asche anstelle eines reinen, grasbewachsenen Hügels.
Schließlich, nach siebzehn Tagen unablässiger Mühsal, waren die Felsmassen, die Blöcke und Steine und das Geröll soweit beseitigt, daß der Eingang frei war: Die Menschen konnten abziehen.
 
Aus den Tiefen der Feste Kachar kamen sie hinausgezogen: neunhundert Pferde und etwas über tausend Harlingar. Viele von ihnen waren verwundet, die meisten vom Krieg, einige durch den Drachen, ein paar aufgrund von Zweikämpfen. Doch DelfHerr Baran hatte König Aranor zwölf Wagen zur Verfügung gestellt, und einige der Pferde waren zu diesem Zweck angeschirrt worden, um die Wagen aus der Châkkafeste zu ziehen und über die Berge nach Jordburg, Wagen, beladen mit Verwundeten oder mit Männern, die kein Reittier mehr besaßen.
Und als alle Menschen die Feste verlassen hatten und die Wagen auf den Kaagor-Paß zurollten, zogen die berittenen Harlingar in einer langen Reihe auf, und ihnen gegenüber nahm eine noch größere Anzahl von Châkka Aufstellung. Die Zwerge trugen Waffen und Rüstungen, die Vanadurin saßen zu Pferde, und ihre Kettenhemden und Lederrüstungen blinkten in der Morgensonne. Dies war die Zeit der Trennung, denn Aranor hatte die Rückkehr nach Jord befohlen. Doch es galt noch eines zu klären, und die Zeit dafür war jetzt gekommen. Alsdann trat Baran hervor aus den Reihen seiner Krieger, und er trug eine graue Fahne an einem hölzernen Schaft. Und indem er den Schaft über dem Knie entzwei brach und die Fahne auf die Erde warf, rief er, daß alle es hörten: »Dieser Drachenfrieden ist vorbei!«
Und Aranor bestätigte es mit einem Kopfnicken.
Doch plötzlich, ehe ihn einer der Gefährten zurückhalten konnte, trat auch Bolk vor, und er zog ein Banner aus seiner Rüstung. Grün und weiß war es, und er hielt es hoch, daß alle es sahen - ein weißes Pferd, steigend, auf

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