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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schließlich kamen die Männer aus dem Tal heraus und blickten auf acht frisch aufgeworfene Grashügel.
Ruric rief zum Halt, und alle Männer stiegen ab. Auch die Fahrer kletterten von ihren Wagen herunter. Alle traten zu den Hügelgräbern und bildeten einen Halbkreis. Die Männer nahmen ihre Helme ab, und manche weinten. Ruric erhob seine Stimme zu einem alten Segen der Vanadurin:
 
Reitet, Harlingar, zu reiten
Dort, wo der Schatten vergeht,
Wo nur die Helden streiten
Und der Wind die Spuren verweht.
 
Hál, Krieger mit Lanze und Schwert!
Hál, Krieger mit Dolch und Pfeil!
Hál, Krieger mit Horn und Pferd!
Reitet, ihr Krieger, zum Heil!
  Und als die Echos von Rurics Worten verhallten, blickte der Waffenmeister durch einen Schleier von Tränen auf und sah Elgor zwischen den anderen stehen, schwach und zitternd. Doch irgendwie hatte es der einäugige Krieger geschafft, sich in den Kreis der Trauernden einzureihen.
 
»Welchen Tag haben wir, Ruric?« fragte Elgor. Seine Stimme war matt und dünn, und er stützte sich schwer auf Reynors Schulter, während er langsam auf den Wagen zuging.
»Den fünfundzwanzigsten, mein Prinz«, antwortete der Waffenmeister, »vier Tage nach der Sommersonnenwende.«
Elgors blickte zur Sonne auf. »Wann habt Ihr Schwarzstein verlassen?«
»Bei Tagesanbruch, Herr.« Ruric begann zu erkennen, wohin Elgors Gedanken führten.
»Dann haben wir doppelt so lange für den Weg gebraucht wie damals, als wir hineingeritten sind.« Die Stimme des Prinzen war ganz sachlich.
»Die Last, die wir mit uns führen, ist schwer, Herr.« In Revnors Stimme schwang unterdrückter Stolz. »Glaums Bett war größer, als sich irgend jemand vorgestellt hätte.«
Der Prinz wandte sich dem jungen Krieger zu. »Ich hätte diesen Schatz gern gesehen, Freund.«
Gestützt von Reynor und Ruric, ging Elgor langsam von Wagen zu Wagen und besichtigte den Schatz, einen Hort von fast unvorstellbarem Wert. Und als sie zum letzten Wagen kamen, kroch der Prinz hinein und setzte sich auf seine Lagerstatt. »Reynor, nehmt den jungen Kemp und was Ihr an Proviant braucht, und reitet zu dem verabredeten Ort an der Nordmeerküste. Sagt Arik, wir werden uns verspäten, aber haltet die Schiffe auf. Wir werden so schnell nachkommen, wie wir können, doch wann genau, kann ich noch nicht sagen. Ich werde einen anderen Reiter losschicken, sobald wir unser Vorankommen einschätzen können.«
Als Reynor und Jung Kemp sich für einen scharfen Ritt nach Norden bereit machten, blickte Elgor zu Ruric und dann zu den acht Grabhügeln hinüber. »Ein gewaltiger Schatz, Waffenmeister, doch für einen teuren Preis erkauft.« Ruric nickte; sein eigener Blick ging zu Elgors säureverätztem Gesicht mit der schwarzen Augenklappe.
Aldan trat an den Wagen heran; er trug einen Becher in der Hand. »Rach, Aldan«, grollte Elgor, »Fleisch und Trank tut mir not, nicht Kräutertee.«
Aldan lächelte und deutete mit dem Kopf auf Powys, der sich in eben diesem Augenblick dem Wagen näherte. Er brachte ein Stück Braten und Brot und einen Krug mit Wasser. »Ihr sollt beides haben, Herr«, sagte der jüngere Heiler.
Ihr ursprünglicher Plan hatte eine Reise von drei Wochen vom Nordmeer bis nach Schwarzstein und und fünf Wochen für den Rückweg vorgesehen. Doch es sollte sechs Wochen dauern, bis die Heerschar der Vanadurin die Gestade des Ozeans erreichte. Dort fanden sie Reynor und Kemp, die man als erste vorausgeschickt hatte, und Arlan, der ihnen etwa zwei Wochen später gefolgt war — als man abschätzen konnte, wie schnell der Zug vorwärts kam -, um Arik und den Fjordleuten Kunde zu bringen, wann sie mit dem Eintreffen der wagenbeladenen Truppe rechnen mochten. Doch Arik und die Drachenschiffe waren nicht da.
 
»Wie lange sollen wir warten, Herr?« Die Frage des jungen Kemp sprach das aus, was alle beschäftigte.
»Vielleicht einen Monat, Kemp, doch nicht länger«, kam Elgors Antwort, als er aufstand und das Lagerfeuer anfachte. Die Augenklappe des Prinzen war schwarz in seinem Gesicht, die Verätzung nahezu verheilt, bis auf ein rötliches Narbengewebe auf der Stirn und an der linken Schläfe. »Bei der Wegstrecke, die diese Wagen pro Tag zurücklegen, wird es schwer sein, zivilisierte Lande zu erreichen, ehe der erste Schnee fällt.«
»Ja«, stimmte Ruric zu. »Wenn die Fjordleute nicht kommen, dann müßten wir südwärts entlang der Riggagipfel durch Rian und nach Rhone hinein ziehen und dann in Richtung Crestanpaß. Doch ich fürchte, er

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