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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Euch, Thork, ermöglichen wird, den Ort zu finden, wo Andrak wohnt; denn wie ich gesagt habe, Ihr seid ein Châk.
Hört darum meine Worte: Wenn Ihr zu den Bergen von Xian kommt, werdet Ihr vier beieinanderstehende Gipfel sehen, die den Fingern einer Hand gleichen, und dann haltet südwärts Ausschau nach dem Daumen. Geht über das Joch zwischen Daumen und erstem Finger und von dort aus nach Nordosten. Dort werdet Ihr den Schwarzen Berg finden. Suchet darinnen nach der Karte der Zauberer von Xian, denn diese können selbst Andraks Täuschungen nicht trügen.«
Der Magier erhob sich und hieß sie ebenfalls aufstehen; und er führte sie aus dem Feenring durch den Doppelkreis der Wölfe und hinaus aus dem Schutz des Eichenhains. Und weder Elyn noch Thork wagten es, den Blick zu erheben; denn ihrer beider Herz war hohl und leer.
 
In düsterem Schweigen ritten sie zum östlichen Rand des Wolfswalds, begleitet von den Draega. Und als sie zur Grenze des Waldes kamen, stieg Elyn vom Pferd und trat zu Graulicht. Der große, grinsende Silberwolf stand still, als sie zu ihm kam, und sie umschlang seinen Hals mit den Armen und barg ihr Gesicht in seinem rein duftenden, weichen silbernen Fell. »Lebewohl, mein Beschützer«, flüsterte Elyn, ließ ihn los und saß wieder auf.
Plötzlich stand der Wolfmagier ein Stück entfernt unter den Bäumen, doch wie er dort hingekommen war, vermochten sie nicht zu sagen. »Dank Euch für Eure Heilkunst, Herr Magier«, rief Elyn aus, »und für den Schutz Eures Waldes.« Der Magier antwortete nicht, stand vielmehr schweigend da und sah ihnen nach, wie sie beide den Wald verließen und durch einen seichten Fluß die Grenze überquerten.
Und als die beiden das andere Ufer erreicht hatte, erhob sich hinter ihnen ein Klagegeheul: Die Silberwölfe trauerten um ihren Weggang, mit jenem Heulen, mit dem das Rudel nach den Verlorenen ruft. Und als Elyn zu den Bäumen des Wolfswalds zurückblickte, sah sie einen großen Silberwolf ein Stück entfernt von den anderen stehen — einen Silberwolf, der irgendwie dunkler als die übrigen wirkte —, dort, wo der Magier zuvor gestanden hatte. Und dann verschwanden die Silberwölfe wie Rauch zwischen den Bäumen, und Elyn sah sie nicht mehr.
     

     

Dracongield
     
    Frühsommer, 3Æ1601 [Ein Jahr zuvor]
 
Ruric, Reynor und Powys — der ältere der beiden Heiler in der Heerschar — führten Elgor hinaus auf den Hof. Der Prinz litt solche Schmerzen, daß sein Atem in keuchenden Stößen zwischen zusammengebissenen Zähnen kam. Von der Stirn bis zur Wange war die linke Seite seines Gesichts eine einzige glühende Wunde, sein Auge ein brennendes Loch in seinem Gesicht.
Sie führten ihn zu dem kristallklaren Bach, der unter der Mauer schäumte. »Mein Prinz«, bat ihn Powys, »legt Euch hier am Rand des Baches nieder. Holt tief Luft und haltet Euer Gesicht in das klare Wasser, solange Ihr es ertragen könnt; die Spuren des Drachengiftes müssen ausgewaschen werden. Haltet Euer linkes Auge auf — mit den Fingern, wenn nötig —, denn der Augapfel und das Lid müssen gesäubert werden; blinzelt, wenn Ihr könnt, ansonsten laßt das Wasser über Euer offenes Auge fließen.«
Elgor ließ sich zu Boden fallen, sog tief die Luft ein und tauchte seinen Kopf in die Flut. Ein Stöhnen entrang sich seinen Lippen, als die eisige Kälte auf sein versengtes Gesicht traf. Lang hielt er sich unter Wasser, dann kam er prustend wieder an die Oberfläche. Und er holte Luft in keuchenden Zügen, bis er wieder zu Atem gekommen war. Wasser aus seinem rechten Auge wischend, blickte er auf den Waffenmeister, der neben dem schäumenden Bach hockte. Bitterkeit lag in seinem einäugigen Blick. »Ich habe nicht nachgedacht, Ruric! Ich hab' nicht nachgedacht. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, die Schnelligkeit eines angreifenden Drachen zu bedenken«, preßte Elgor hervor, »und deshalb mußten gute Männer sterben!«
»Herr«, mahnte ihn Powys, »redet nicht; haltet jetzt lieber noch einmal Euer Gesicht in den in den Bach, bis das Wasser alles ausgewaschen hat!«
Und Elgor tauchte das Auge wieder in den kalten Strom.
»Mein Prinz«, grollte Ruric, »wir alle wußten um die Gefahr, als wir in die Höhle des Drachen eindrangen, und daß wir vielleicht einige von uns sterben würden. Doch wir waren unverzagt; denn wir wußten, daß wir dem Reich dienten.«
»Reich, Hèl«, gab Elgor zurück, und hätte fortgefahren, hätte Powys ihm nicht das Wort abgeschnitten:
»Das Wasser, Herr,

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