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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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das Wasser!«
Wieder und wieder tauchte Elgor sein Gesicht in die eisige Flut, deren Kühle die brennenden Schmerzen linderte. Doch das Wasser konnte nicht die lodernde Pein hinwegnehmen, die in seiner linken Augenhöhle flammte. Schließlich untersuchte der Heiler vorsichtig des Prinzen Gesicht.
»Nun, Powys«, fragte Elgor, »wie sieht es aus?«
Powys' genauere Prüfung bestätigte, was er bereits befürchtet hatte: Die Maske aus Stoff, die Elgor getragen hatte, hatte sein Gesicht ein wenig vor dem Drachengeifer geschützt, vielleicht wegen der Holzkohle; doch an der linken Seite war die ungeschützte Haut stark verätzt worden, und das Auge selbst war zerfressen.
»Eure Stirn und Schläfe wird heilen, Herr«, antwortete Powys, »wenn auch nicht ohne Narben. Aber das Auge ist verloren. Was davon verblieben ist, muß entfernt werden, sonst wird es faulen und Euch mit seinem Eiter töten.«
Elgor erbleichte ob der schlimmen Auskunft, doch mit seinem einen guten Auge sah er Powys fest an. »Dann tu's, alter Fuchs. Und, Reynor, mach mir eine Augenklappe. Ich werde aussehen wie Thorgald in der Sage.«
 
Powys legte seine erbärmlich wenigen Instrumente beiseite: Greifzange und kleines scharfes Messer ebenso wie eine schmale Klinge, die erhitzt zum Ausbrennen verwendet wurde. Das grausliche Werk war getan. Der Prinz, immer noch unter dem Einfluß eines Schlaftrunkes, lag auf Decken in der Westhalle. Sein verätztes Gesicht war mit einer Salbe bestrichen, sein linkes Auge mit der schwarzen Lederklappe bedeckt, die Reynor ihm gemacht hatte.
Während Elgors zerstörtes Auge herausgeschnitten worden war, waren Männer in die Tiefen von Schwarzstein vorgedrungen, bis zum Lager des Drachen, um die Leichname der acht getöteten Harlingar zu bergen. Ruric hatte befohlen daß man sie aus dem Schatten des Tales heraustragen und unter grünem Gras bestatten solle. »Wir werden um sie trauern, wie es sich gebührt, wenn wir dieses Tal des Todes hinter uns lassen.«
Andere waren zu dem Waffenmeister gekommen und hatten ihm von dem gewaltigen Ausmaß des Schatzes berichtet; und Ruric hatte auf die Leichen der Erschlagenen und zu den Männern hinübergeblickt, die Elgor festhielten, während Powys an dem klaffenden Auge schnitt und das Brenneisen nahebei kirschrot auf heißen Kohlen glühte, und der Waffenmeister hatte sich gefragt, welchen Fluch das Dracongield noch bringen mochte.
Doch jetzt waren der Bestattungstrupp fort, und Elgor schlief den Schlaf der Betäubung, und in der Mitte der Halle lag der gigantische Kadaver eines getöteten Drachen.
Irgendwann während der Nacht erwachte Ruric durch das Geräusch von Metall, das auf Metall schlug. Und beim Licht einer Laterne sah er Elgor, den Hammer in der einen, den Meißel in der anderen Hand, wie er einen großen Hautlappen vom Gesicht des Drachen abtrennte. Und wo das Drachenblut herniedertropfte, stieg Rauch vom Felsgestein auf.
Ruric stand auf und trat zu seinem Prinzen. Er hörte, daß Elgor mit jedem Schlag etwas vor sich hin murmelte, doch was er sagte, konnte der Waffenmeister nicht verstehen. Schweiß rann Elgors Arme und Rücken hinunter und stand in dicken Tropfen auf seiner Stirn, und er mußte manchmal innehalten, um ihn ganz behutsam von seinem Versehrten Gesicht abzuwischen. Zu Elgors Füßen lagen drei stumpfe Meißel, verbogen an den schillernden Schuppen. »Mein Prinz ...«
»Er hat mein Gesicht entstellt ... Ich vergelte nur Gleiches mit Gleichem ... Zwergenstahl ist ... seines Rufes würdig. Ich nahm den besten aus der Schmiede ... doch Drachenhaut muß in den Feuern Hèls geschmiedet sein.«
Ruric blickte in Elgors verbliebenes heiles Auge und sah, daß es von Fieber verschleiert war. Der Waffenmeister weckte beide Heiler, Powys und Aldan, und die beiden beobachteten den Prinzen genau, während sie sich leise miteinander besprachen. Dann bereitete Aldan einen weiteren Trank zu, doch Elgor wollte nicht davon trinken, bis das große Stück Drachenhaut endlich freigelegt war. Der Prinz ließ Hammer und Meißel fallen. Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn, stürzte den Trank hinunter, zog den Hautlappen zu seiner Bettstatt, warf ihn gegen die nächste Wand und brach auf den Decken zusammen.
»Powys? Aldan?« stellte Ruric eine unausgesprochene Frage.
»Es ist sein verätztes Gesicht, Waffenmeister, und vielleicht auch das Drachengift«, antwortete der ältere Heiler. »Er fiebert. Und es gibt wenig, was wir dagegen tun können, außer zu Adon zu beten,

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