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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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wir alle den Morgen erleben.«
Wieder und wieder fiel das Schiff aufkrachend in die See, daß sich die Planken bogen. Und in der Schwärze schöpften die Männer Wasser, einige mit Kelchen aus dem Drachenhort. Ein Fjordmann kam und riet ihnen, sich an die Schildhalterungen festzuzurren, damit keiner verlorenginge, wenn er über Bord gespült würde. Seile wurden entrollt, und Männer schnürten sie sich das eine Ende um den Leib und das andere an die hölzernen Halterungen; dann schöpften sie weiter.
Mit einer Laterne in der Hand hangelte sich Ruric, der wieder bei Bewußtsein war, zu Elgor vor. Der Waffenmeister war völlig durchnäßt und hatte einen großen Bluterguß auf der Stirn. Seine Augen in dem schwankenden Licht waren weit geöffnet, sein Blick unstet. Er zog den Prinzen auf die Planken herab. »Herr«, schrie er ihm ins Ohr, »das Dracongield, es ist verflucht. Wir müssen es über Bord werfen.«
»Nein, Ruric«, schrie Elgor zurück; seine Stimme wurde fast verschluckt vom Heulen des Windes und dem Krachen der Wellen gegen die Schiffsplanken. »Zu viele gute Männer sind für dieses Gold gestorben. Wir werden es nicht ins Meer werfen wegen eines alten Ammenmärchens!«
»Aber, mein Prinz, es ist verflucht, ich sag' es Euch! Acht Männer hat es schon das Leben gekostet und Euch das Auge. Und wenn wir es behalten, dann wird das Glück uns sein drittes Gesicht zuwenden.« Rurics Augen zeigten das Weiße, und sein Blick, der zu der großen dunklen Masse mittschiffs ging, war verstört. Doch wenn er auch von Furcht gezeichnet war, so war er dennoch bereit, das Übel zu bekämpfen.
Sich am Dollbord entlangtastend, war Powys nach vorne gekommen und kniete sich jetzt neben Ruric, um zu hören, was der Waffenmeister zu sagen hatte. »Herr, es ist der Schlag gegen den Kopf, der ihn verwirrt hat.«
Ruric fuhr herum, seine Hand lag auf dem Griff seines Langdolchs, und er funkelte den Heiler an. »Nein, Powys«, spie er aus, »es ist das verfluchte Dracongield! Behandele mich nicht, als sei ich nur ein erschrecktes Kind. Die Schätze von Drachen sind fluchbeladen. Der Hort ist verdammt, ich sag's dir. Verflucht!«
In dem Augenblick begann der Regen nachzulassen, der heulende Wind abzuflauen, obwohl die Wellen sich auftürmten wie zuvor.
»Nein, Ruric«, suchte ihn Powys zu beruhigen, während er ihm eine Hand auf die Schulter legte, »du siehst, auch dieser Sturm geht vorbei. Er ist nur eine Laune der Natur, kein übernatürlicher Fluch.«
Ruric blickte hinauf zum Himmel und wieder zurück auf den Hort, und seine umschatteten Augen füllten sich mit Unsicherheit und Verwirrung. Er wollte nicht glauben, daß das Dracongield harmlos war. Ein letztes Mal wandte er sich an Elgor. »Mein Prinz ...« Die Stimme des Waffenmeisters verstummte, und er harrte der Antwort auf seine unausgesprochene Bitte.
Doch Elgor schüttelte den Kopf, und Ruric stolperte über das schwankende Deck nach vorn zum Bug. Verzweiflung stand in seinen Augen.
»Helft ihm, Powys«, bat Elgor den Heiler, »helft ihm, wenn Ihr könnt.« Und Powys ging ihm nach.
 
Wie eine Wand, die durch eine seltsame Kraft angetrieben wurde, bewegte sich der Sturm von ihnen fort. Der hämmernde Regen und der peitschende Wind erstarben rasch und eine seltsame Stille zog ein. Und der Himmel über ihnen klärte sich auf, und sie sahen den Mond, zu fast Dreiviertel voll, auf sich herabscheinen. Ringsum zog eine große dunkle Masse vorbei, eine schwarze Wolkenwand, die sich gegen den Strom drehte, näher an Steuerbord denn an Backbord. Hinter ihnen ritten - Adon allein mochte wissen, wie sie es geschafft hatten, in Verbindung zu bleiben — auf den sich noch immer auftürmenden Wellen Brandungselch und Wogenreiter, dann und wann sichtbar, wenn sie die Wogenkämme erklommen; ihre Sturmlaternen blinkten in der klaren Luft.
Und in die relative Stille rief Arik: »Schöpft weiter, Jungs! Wir befinden uns nur im Auge des Sturms. Bald wird er uns wieder packen, so stark wie zuvor, und diesmal aus der Gegenrichtung wehen.«
Doch obwohl die Luft still war und das nasse, gereffte Segel schlaff hing, trieben die großen Wellen sie voran, scheinbar mit immer größerer Geschwindigkeit. Und in der Ferne jenseits des Bugs konnte man ein seltsames tiefes Donnern hören, wie von einem Wasserfall.
Immer schneller wurde das Drachenschiff vorangetrieben, obgleich die Mannschaft nichts tat. Ein Ausdruck der Besorgnis trat in Ariks Gesicht. Verzweifelt suchte er den Himmel ab, um einen

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