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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Leitstern zu finden, doch der helle Mond überstrahlte die umgebenden Lichter, und die anderen standen hinter der hohen, schwarzen, kreisenden Wand von bebenden Wolken. Arik wandte sich an seinen Steuermann: »Rasch, Njal, wie schätzt du unsere Position?«
»Ich kann sie nicht bestimmen, Käpt'n«, antwortete Njal, »es sind keine Sterne da. Aber dort drüben liegt eine Insel.«
Als sie einen Wellenkamm erstiegen, konnte Arik an Backbord voraus und gerade noch sichtbar im Mondlicht ein großes, kahles Kliff erkennen, eine nackte Felsklippe, deren Seiten lotrecht in die schäumenden Wellen abfielen, und er sog scharf die Luft ein. »Die Verderbensinseln«, flüsterte er.
Arik wirbelte herum, sprang nach vorn und rannte längs über das Deck in Richtung Bug, wobei er Männer beiseite stieß, sich an Pferden vorbeiduckte und die ganze Zeit nur ein wortloses Heulen von sich gab.
Als er den Bug erreichte, auf das Dwarsbrett sprang, den geschnitzten Drachenkopf umklammerte und sich hinaufzog, konnte er in der Ferne einen großen, kreisenden schwarzen Trichter sehen, der in die Tiefen des Meeres hinabreichte.
Und er wandte sich um, seine Augen wild vor Schrecken, und schrie Fjordleuten und Harlingar gleichermaßen zu: »Rudert, ihr Hunde, rudert; denn wir sind im Sog des Maelstroms gefangen!«
 
Zuerst verstanden die Männer nicht, was Arik meinte, doch dann kam er hinab in den Bauch des Schiffes und fluchte und gab Befehle und machte ihnen klar, was vor ihnen lag. Und die ganze Zeit wurde der Langwyrm immer schneller, stürzte mit zunehmender Fahrt auf einen nassen Tod zu, auf den großen Wirbel, der endlos am Himmel saugte, während auf allen Seiten in der Ferne eine gewaltige Masse von Wolken, Sturm und Meer sich linksum drehte — gegen den Strom.
Und über ihnen stand das bleiche Antlitz des Mondes.
In Windeseile wurden nun die Riemen aus den Halterungen genommen und durch die Ruderpforten ausgefahren. Fjordleute brüllten den Harlingar Anweisungen zu; denn die ausgedünnten Reihen der Schiffsbesatzung reichten nicht aus, um alle Ruderplätze zu bemannen, und die Vanadurin mußten für die Männer einspringen, die im Kampf gegen die Juten gefallen waren.
Vom Heck ertönte ein Fjordhorn, als Arik den Schiffen hinter ihnen ein Signal gab. Dann packte er eine Axt und kappte die Seile, die die Seeanker hielten.
Und vor ihnen wurde das Donnern des Mahlstroms immer lauter.
Zum Schlag einer Pauke begannen die Männer zu rudern. Die Vanadurin hatten anfangs Mühe, aber gewöhnten sich mit jedem Takt besser ein.
Die Ruder stemmten sich in die schäumenden Wogen, um das Schiff aus dem Sog zu befreien.
Und hinter dem Langwyrm kamen Brandungselch und Wogenreiter, gleichfalls mit aller Kraft bemüht, der Strömung des gewaltigen Wirbels zu entkommen, die nun die Schiffe am Rand eines riesigen schwarzen Abgrundes mit sich zog, der bis in die unergründlichen Tiefen Hèls hinabführte.
Hurrikan und Mahlstrom, zwei urtümliche Kräfte einer wilden Welt, jeder davon ein Wirbel des Todes, doch keiner mit Einfluß oder gar Auswirkung auf den anderen: Der gewaltige Zyklon zog stetig nordostwärts, ohne sich an den gierigen Schlund zu stören, der den brüllenden Ozean unersättlich in sich aufsog.
Und als Spielball der Elemente trieben drei Drachenschiffe wie kleine Holzspäne um das sich drehende Loch im Meer, und ihre winzigen Ruder schlugen dazu einen grimmen Marsch des Todes.
»Rudert, ihr Kerle, rudert!« Ariks Stimme war kaum zu vernehmen über dem Donnern des Sogs. »Rudert, oder wir werden alle zur Hèl fahren!«
Elgor stand neben Reynor, beide am selben Ruder. Ihre Muskeln traten wie Stränge unter den Haut hervor, als sie das Ruderblatt zu einem immer schneller werdenden Takt durch das Wasser zogen.
Mittschiffs wieherten die zusammengedrängten Tiere in Panik, warfen sich gegen die Eichenstangen der Pferche, bäumten sich auf und prallten gegeneinander, bissen und keilten und versuchten über die Dollborde zu gelangen; der donnernde Mahlstrom war mehr, als sie ertragen konnten. Einige stürzten aufs Deck und wurden zu Tode getrampelt, darunter zwei Ponys. Doch niemand konnte ihnen helfen, denn die Männer beschäftigte alle nur eins: rudern.
Alle? Nein, nicht alle! Denn Elgor blickte mit seinem einen Auge auf und sah Ruric bei dem Dracongield, wie er das Gold mit beiden Armen über Bord warf.
Der Prinz erreichte Ruric just in dem Augenblick, als der Waffenmeister ein kleines silbernes Horn aufnahm und es ins Meer schleudern

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