Drachenkampf - Zwergenkrieger
Blut zwischen ihnen drohte ständig überzukochen.
Ruric erschien und trat an Elgors Seite. »Zwerge, mein stolzer Prinz?« knurrte der Waffenmeister. »Ja, aber warum glaubt Ihr, daß sie an unsere Tür klopfen wollen? Und seht, sie führen die graue Unterhändlerflagge bei sich.«
»Wäre ich ein Zwerg, dann würde ich hingehen und jenen danken, die Schwarzstein befreit haben, alter Wolf«, antwortete Elgor voller Vorfreude. »Und wenn sie verhandeln wollen, dann sicherlich über eine Belohnung für uns.«
»Nun dann, laß uns in den Thronsaal eilen, mein Bruder«, drängte Elyn erregt, denn sie hatte noch nie einen Zwerg gesehen, »und sie gebührend empfangen.«
Schnell und unter Lachen und während sie nach einem Pagen riefen, eilten Bruder und Schwester die Leitertreppe hinunter — wie spielende Kinder, dachte Ruric, der ihnen gemesseneren Schrittes folgte.
Ein Herold betrat als erster die große Halle und rief aus: »Baran, der Sohn von Brak, dem DelfHerrn von Kachar, erscheint mit seinem Gefolge.« Mit finsteren Mienen betraten Baran und neun andere Zwerge den Thronsaal, der vom Sonnenschein erhellt wurde, welcher reichlich durch die hohen Fenster hereindrang. In der Halle hatten sich versammelt: Elgor, auf dem königlichen Thron, mit Arianne an seiner Seite und Elyn, Ruric und Reynor — nun Hauptmann der Wache — als Gesellschaft. Auch Mala war anwesend, die sich keinen Empfang entgehen ließ, vor allem nicht eine derart seltsame Angelegenheit, sowie Darcy und Elise und Kyla, die zur lieblichen Arianne gehörten. Rund um den Thronsaal waren etwa zwanzig Krieger der Burgwache postiert, bereit, einzugreifen, falls es Schwierigkeiten geben sollte, denn diese Zwerge, auch wenn sie in der Vergangenheit Verbündete waren, trugen Waffen und Rüstung in die Feste von Jord.
Das also sind Zwerge, klein aber breitschultrig; stark, wie ich annehme. Elyn versuchte gelassen und ruhig zu erscheinen, dennoch fiel ihr auf, daß die Zwergenkrieger völlig natürlich und beiläufig eine Gruppenformation einnahmen, die sich schnell zu einer Verteidigungsfront verdichten konnte. Ihren Mienen nach nicht sehr freundlich, aber standhaft und zuverlässig, wie ich hörte. Ich bin gespannt, wie sie die Äxte schwingen können, die sie sich auf den Rücken gebunden haben. Als wäre es in aller Hast geprobt worden, trat Reynor vor. »Mein Herr Baran, darf ich Euch den mächtigen Elgor vorstellen, den Prinzen von Jord, den Glaumstöter, den Befreier von Schwarzstein. Ihm zur Seite melde ich Arianne, seine Prinzessin.«
Ein Ausdruck der Verärgerung huschte über Barans Gesicht, als empfinde er diese langwierigen Formalitäten als lästig. Aber wachsam, steif, verbeugte der Zwerg sich, wobei seine Augen sich nie von Elgors vernarbtem Gesicht lösten.
Der Prinz erhob sich, legte eine Hand auf den Griff seines Schwertes. »Willkommen in Jord, Herr Baran. Ich wünschte, mein Vater wäre hier, Euch zu begrüßen, denn schon lange wollte er einen Vertreter Eures Reichs kennenlernen. Unsere beiden Königreiche würden von einem Bündnis profitieren, wie Ihr zweifellos zugeben werdet; und wenn Ihr gekommen seid, um darüber zu sprechen, werden wir Euch als Gäste bewirten, bis mein Vater zurückkehrt, denn er möchte in einer so wichtigen Angelegenheit persönlich verhandeln. Wenn Ihr jedoch mit einem anderen Anliegen vor uns tretet, so möchte ich hören, was Euch nach Jord geführt hat.«
Der Zwerg trat vor, und der Ausdruck seiner Augen war ernst. »Wir sind gekommen, Prinz Elgor, das zu fordern, was unser ist«, erklärte Baran düster, »nämlich den Schatz von Glaum, dem Wyrm.«
»Wie bitte?« schäumte Elgor, dessen heiles Auge stahlblau funkelte und dessen Narben vor Wut rot anliefen. »Das kann nicht Euer Ernst sein. Der Hort gehört uns, wir haben ihn unter Blut und Tod errungen.«
»Daß der Schatz Euch Leben gekostet hat, daran zweifle ich nicht, und deshalb gebührt Euch auch ein Finderlohn«, entgegnete Daran, »jedoch ist es mir vollkommen ernst, wenn ich erkläre, daß wir gekommen sind, zu holen, was uns gehört.« Baran wies auf seine Gefährten. »Aber ehe wir weiterreden, möchten wir den Schatz sehen; denn noch sind es unbestätigte Gerüchte, die uns in Euer Reich geführt haben, und alles, was wir hörten, könnte nichts sein als ein bloßes Hirngespinst.«
»Ein Hirngespinst? Pah! Ihr sollt den Hort sehen«, knurrte Elgor, und die Wut loderte in seinem Gesicht, »aber nicht eine einzige Münze werdet Ihr
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