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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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frei,
Es bleibet der Recken Tatenruhm —
Ach, wär' ich gewesen dabei!
 
Doch keiner wäre gegangen auf Fahrt,
War' da nicht gewesen ein Plan,
Klug und auch kühn, gegen Drachen zu ziehn
Mit der List, die ersonnen ein Mann.
 
Elgor, Prinz Elgor, siegreich im Streit,
Sein Auge vom Geifer verbrannt,
Seine List hat die Welt vom Drachen befreit,
Glaumstöter, so wird er genannt.
  Als das Lied zu Ende war, herrschte zunächst Schweigen in der Halle, und einige weinten, und Estors Herz sank. Doch dann brach ein donnernder Jubel aus, und Becher wurden auf hölzerne Tische geschlagen. Und unter dem Applaus rief Prinz Elgor den Sänger zu sich und legte ihm einen goldenen Reif um den Arm und sagte ihm: »Sorgt dafür, daß Trent dem Barden Euer Lied zu Ohren kommt, Estor.«
Der junge Barde blickte von seinem reichen Lohn auf und sah in das tränennasse Auge des Prinzen. »Aber, Herr, Trent erhebt längst nicht mehr seine Stimme zum Gesang von Legenden. Er hat sich vom höfischen Leben zurückgezogen und lebt jetzt in einer kleinen Hütte. Er singt nicht mehr.«
»Dennoch, Estor, bringt es ihm zu Ohren«, gebot ihm Elgor, »denn ich wünsche, daß er dies Lied hört — gerade er -, und er wird wissen warum.«
Verwirrt verbeugte sich Estor vor dem einäugigen Prinzen und versprach, daß er die Geschichte, das Lied, Trent vortragen würde. Und dann wurden die Rufe nach einer neuen Darbietung seiner Ballade zu laut, um sie überhören zu können, und so nahm Estor seine Laute und lehnte sich gegen denselben Pfeiler, wo einst ein anderer Barde gestanden und von demselben Drachen gesungen hatte, doch diesmal lachte keiner über Elgor. Und der junge Barde sang sein Lied ein zweites Mal.
Und ein drittes ...
Und ein viertes ...
Und ...
ja, Estor sang seine Saga in jener Nacht viele Male, bis er nicht mehr singen konnte. Und sie sollte sich als eine der Balladen erweisen, die von Barden in ganz Mithgar wieder und wieder zum besten gegeben wurden.
Und seit jener Nacht war Elgor bekannt als Glaumstöter, ein Name, der in der Legende die Zeit überdauern sollte.
 
Als die letzten Fröste des Winters in den Bergen von Grimwall rumorten, erging tief in der Châkkafeste von Kachar die Kunde: Glaum ist tot. Schwarzstein ist frei. Und in dieser Felshalle saß in einem Sessel, der vor dem Thron Braks aufgestellt worden war, Tarken, der Händler, Überbringer der Neuigkeiten. »Ja, DelfHerr«, bekräftigte der alternde Châk-Kaufmann, »das ist die ganze Geschichte. Glaum, so heißt es, ist tot. Besiegt von Elgor, dem Prinzen der Vanadurin. Er lockte mit einer List den Drachen in Adons Licht, so erzählt man es sich jedenfalls.«
»Und du bist dir sicher mit Schwarzstein?« Brak strich sich seinen gegabelten Bart. Seine dunklen Augen funkelten im phosphoreszierenden Schein der in großer Höhe befestigten Châk-Lampen. Der DelfHerr war nicht älter als hundertfünfzig Jahre, ein starker Zwerg in der vollen Blüte seines Lebens.
»So sicher wie man sein kann, was die Erzählungen betrifft, die ich gehört habe. Schwarzstein ist frei, wie alle wissen«, erwiderte Tarken und wandte sich beim Klang von Schritten auf hartem Stein um, als zwei kräftige Châk-Krieger in den Saal traten.
»Baran, Tork«, rief Brak aus und winkte das Paar heran, »ich will, daß ihr die Neuigkeiten hört, die Tarken zu erzählen hat.« Und während die beiden Krieger sich dem Thron näherten, brummte der DelfHerr: »Das sind meine Söhne, Tarken.« Und trotz seiner grollenden Stimme leuchteten Braks Augen vor Stolz.
Und stolz konnte er wohl sein, denn die beiden waren stark und von klarem Blick, und ihre Haltung war bestimmt von Stärke und Anmut. Schwarz waren Haar und Bart und Augen, und darin glichen sie ihrem Vater. Auch war ihnen eine Aura des Führens eigen, und Tarken wußte, daß viele jedem der beiden auch in den finstersten Schlund der Hèl folgen würden, so sie es nur verlangten. Beide waren sie in dunkles Leder unter schwarzeisernen Kettenhemden gekleidet, und jeder trug eine riemengeschnürte Streitaxt auf dem Rücken, allzeit bereit, sie zu benutzen. Baran war der ältere der beiden, Thork um fünf ganze Jahre voraus. Doch wer der Anführer war und wer der Gehorchende, das war nicht sicher.
Jeder verbeugte sich steif vor dem weißbärtigen, in grünes Tuch gewandeten Händler, und Tarken erhob sich von seinem Platz und erwiderte die Ehrbezeugung.
»Was höre ich da von Glaum?« fragte Baran.
»Und von Schwarzstein?« fügte Thork an.
Tarkens

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