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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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summen oder pfeifen kann, allemal lieber als diese … diese manierierten, hochtrabenden Werke.«
    Robinton unterdrückte ein nervöses Lachen.
    »Wenn ich Petiron kennen lerne«, fuhr Kasia fort,
    »werde ich betont höflich zu ihm sein. Und deine Mutter ist ein sehr gütiger, warmherziger Mensch.«
    Robinton starrte sie an. »Wie kommst du darauf?
    Kennst du sie etwa?«
    »Ich habe sie singen hören. Und ihr liebes Gesicht verrät einem, dass sie eine sympathische Frau sein muss.« Sie umarmte ihn und gab ihm einen Kuss, ehe sie sich dicht an ihn schmiegte. Er nahm ihre Hand in die seine.
    »Ob ich mir die Erlaubnis des Meisterharfners ein-holen sollte?« überlegte er laut.
    »Du bist Geselle«, erwiderte Juvana achselzuckend.
    »Der Burgherr, bei dem du unter Vertrag stehst, hat dem Bündnis zugestimmt, und die Verlobung wurde
    bereits offiziell verkündet. Trotzdem wäre es angebracht, Meister Gennell zu informieren.«
    »Am liebsten würde ich es in die ganze Welt hinaus-posaunen«, entgegnete Robinton und strahlte Kasia an.
    Noch immer konnte er es nicht recht fassen, dass er der Glückliche war, den sie auserwählt hatte. Und in diesem Moment kam ihm die Inspiration zu einem Musikstück, mit dem er seiner Hochgestimmtheit Ausdruck verleihen konnte. »Sonate an meergrüne Augen« wollte er es nennen.
    »Als Kasias Schwester und deine Burgherrin erwarte ich von euch, dass ihr euch mit allen Problemen, die euer zukünftiges gemeinsames Leben betreffen, an 375
    mich wendet«, erklärte Juvana. »Ich habe es bereits mit Kasia besprochen, und sie wird empfängnisverhü-
    tende Mittel nehmen, bis ihr soweit seid, euch Kinder anzuschaffen.«
    Robinton wurde rot. Er und Kasia hatten nicht über die möglichen Folgen ihrer Zärtlichkeiten nachgedacht, und er fand, sie seien in dieser Hinsicht sehr leichtsinnig gewesen.
    Aber Juvana hatte ihnen noch mehr zu sagen. »Ich schlage vor, ihr solltet die nächsten Jahre noch kinder-los bleiben und zuerst eure Partnerschaft festigen.«
    Sie bediente sich eines sachlichen, nüchternen Tonfalls, und Robinton wusste, dass sie Recht hatte. »Ihr seid beide noch sehr jung. Nehmt euch mit der Familien-gründung Zeit. Und wie ich Kasia bereits sagte, bin ich bereit, eure künftigen Kinder in meinen Haushalt aufzunehmen, solltet ihr aus beruflichen Gründen nicht dazu in der Lage sein, an einem bestimmten Ort sess-haft zu werden.«
    Robinton stotterte ein paar Dankesworte angesichts dieses großzügigen Angebots. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm diese Ehre zuteil würde.
    Normalerweise kümmerten sich die Großeltern um
    die Nachkommenschaft, wenn die Eltern verhindert waren, oder gute Freunde sprangen ein. Ein Kind
    nach Tillek in Pflege zu geben, war ein Privileg ohne-gleichen.
    »Es klingt sehr verlockend, Juvana«, entgegnete er, sowie er einen klaren Gedanken fassen konnte. »Aber ich möchte ein so guter Vater sein, dass meine Kinder sich überall dort wohlfühlen, wo ich bin. An Liebe und Aufmerksamkeit soll es ihnen nicht fehlen.«
    Juvana blickte ihn versonnen an. »Ja, aus dir wird einmal ein guter Vater, Robinton. Davon bin ich fest überzeugt. Ich habe gesehen, wie geduldig du die schwächeren Schüler unterrichtest. Und manche Ran-376
    gen sind so frech, dass ich lieber in einem lecken Boot auf See wäre, anstatt mich ihren dummen Streichen auszusetzen.«
    Kasia lachte. »Juvana wird bereits seekrank, wenn sie ein schaukelndes Boot nur anschaut.«
    Robinton seufzte. »Ich wusste gar nicht, was man alles bedenken muss, wenn man heiratet.«
    »Dafür gibt es ja weise Frauen wie mich, die euch jungen Eheleuten mit Rat und Tat zur Seite stehen«, gab Juvana mit einer Spur Hochnäsigkeit zurück.
    »Eure Hochzeit soll also zur Herbst-Tagundnachtgleiche stattfinden. Unsere Eltern werden wohl nicht zur Feier kommen können …«
    »Wenn es ihnen nichts ausmacht, auf einem Drachen zu reiten, kann ich für ihren Transport sorgen«, fiel Robinton ihr ins Wort. Dabei war er froh gewesen, dass seine zukünftigen Schwiegereltern im weit entfernen Nerat wohnten und ein Zusammentreffen
    höchst unwahrscheinlich schien. Doch dann schalt er sich für seine Feigheit, und er verließ sich auf Juvanas und Kasias Zusicherung, man würde ihn freudig in den Schoß der Familie aufnehmen.
    »Kannst du das wirklich?« staunte Juvana.
    »O ja, liebe Schwester.« Stolz sah Kasia ihren Verlobten an. »Rob und seine Mutter weilten einmal eine Zeit lang in Benden, und seitdem ist er mit

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