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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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aufzugeben.
    Der Mann stieß einen grunzenden Laut aus. »Und
    nehmen sie dich wieder mit, wenn sie von hier verschwinden?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Robinton mürrisch. »Ich tue nur, was man mir sagt.«
    Sie erreichten den Eingang zur Küche. Drinnen
    schien es drunter und drüber zu gehen, der Lärm war ohrenbetäubend. Töpfe klapperten mit irrsinnigem Geschepper gegeneinander, die Leute schrien, um sich verständlich zu machen, und immer wieder ertönte ein jämmerliches Geheul, wenn ein Helfer getreten oder geschlagen wurde.
    » Splitter und Scherben! Eine Seite ist verbrannt, und die andere noch völlig roh! « donnerte eine Stimme. Ein Hund fing kläglich an zu jaulen. Robinton hörte Schläge, gefolgt von Stöhnen und Schmerzensschreien, als der Koch seine Wut offenbar an einem seiner Untergebenen ausließ.
    »Vielleicht kriegen wir das Fleisch, wenn es verkohlt ist«, meinte einer der Knechte hoffnungsfroh und leckte sich die Lippen.
    »Unsereins darf höchstens mal dran riechen«, versetzte sein Kollege verächtlich.
    Robinton nutzte das Durcheinander, um sich in
    einen schattigen Winkel zu stehlen. Ihm war aufgefallen, dass das Portal zur Burg nicht bewacht wurde. In 560
    seinen stinkenden Lumpen konnte er nicht in die Festung gelangen, aber er konnte sich in die Unterkünfte der Wachposten schleichen und versuchen, sich Kleidung zum Wechseln zu organisieren.
    Er hatte Glück. Ungesehen schlüpfte er in die leer stehende Kaserne, die nur von einem matt glühenden Leuchtkorb erhellt wurde.
    Die meisten von Fax' Soldaten waren groß gewachsen. Robinton suchte sich die passenden Sachen aus und zog sie an. Mit seinem dreckigen, zerfetzten Kittel wischte er sich notdürftig die Stiefel sauber.
    »Bei der Schale des Ersten Eies, wo hast du dich he-rumgetrieben?« herrschte ihn plötzlich eine befehlsge-wohnte Stimme an.
    Robinton drehte sich um. In der Tür stand ein Hauptmann der Wache. »Musste mal dringend austreten«, murmelte er und befürchtete, sein laut hämmerndes Herz könnte ihn verraten.
    »Ab mit dir in die Halle. Wir müssen bis auf den letzten Mann dort in Erscheinung treten, falls die Drachenreiter nicht wissen, wie sie sich zu benehmen haben.«
    »Klar doch«, entgegnete Robinton. Er drückte die Schultern durch, was ihm nach all der Malocherei schwer fiel, und marschierte an dem Hauptmann vorbei. Halb erwartete er einen Fausthieb oder einen Tritt, doch der Kerl nestelte an seinen Satteltaschen herum und zog ein Schwertgehänge hervor.
    In der Großen Halle musste Robinton seine Schritte verlangsamen, um nicht den beiden Leibwächtern in die Fersen zu treten, die Fax und eine seiner Konkubi-nen eskortierten. Der Aufseher scharwenzelte unter Bücklingen um sie herum. Robinton pirschte an der Mauer entlang und bezog Posten zwischen den bereits eingetroffenen Wachleuten. Niemand beachtete ihn.
    Aller Augen richteten sich auf die Drachenreiter, die 561
    an aufgebockten Tischen saßen. Auf einem Podest
    stand die Hohe Tafel, die für Fax und seinen Stab vorgesehen war.
    Zu seiner Erleichterung entdeckte Robinton C'gan und unweit von ihm F'nor. Der junge Drachenreiter glich seinem Vater aufs Haar. Sie hatten sogar das gleiche, leicht spöttisch anmutende Lächeln. An der Hohen Tafel saß F'lar und unterhielt sich mit einer von Lady Gemmas Damen. F'lar sah nicht so aus, als würde er sich in der Gesellschaft von Fax' Gefolge wohl fühlen. In diesem Augenblick fiel ein Krabbeltier von der Decke auf den Tisch, und Lady Gemma erschrak.
    Fax polterte die Stufen des Podests hinauf. Grob schob er seinen Stuhl zurück und ließ sich darauf fallen. Übellaunig inspizierte er seinen Trinkkelch und den Essteller.
    Unterwürfig näherte sich der Verwalter dem Tisch.
    »Es gibt Rostbraten, Lord Fax, und frisches Brot.
    Dazu Wurzelgemüse und Obst.«
    »Wurzelgemüse und Obst? Sagtest du nicht, die
    letzte Ernte wäre ausgefallen?«
    Dem Aufseher quollen die Augen aus dem Kopf,
    und er schluckte krampfhaft. »Es reichte nicht, um etwas ins Hochland zu schicken«, stammelte er. »Au-
    ßerdem waren die Produkte von minderer Qualität.
    Nicht gut genug für jemanden wie dich. Hätte ich von deinem Besuch gewusst, hätte ich Proviant aus Crom angefordert …«
    »Aus Crom?« brüllte Fax und ließ seine Faust auf die Tischplatte knallen. Der Verwalter zuckte ängstlich zusammen.
    »Ja, Lord Fax. Dort gibt es hochwertige Nahrungsmittel«, platzte er heraus.
    Jählings spürte Robinton Vibrationen, und ihm war

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