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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Robie an. Auch dies schien ihm eine Art Befriedigung zu verschaffen, was Robie unbegreiflich fand; denn er bemühte sich immer, seinen Eltern keinen Ärger zu bereiten, vor allen Dingen wollte er bei seinem Vater nicht unangenehm auffallen.
    Lexeys Streich mit den verschmierten Farben passierte an dem Tag, ehe die Drachen eintrafen und sich in dem großen Innenhof der Harfnerhalle niederlie-
    ßen. Robintons Eltern packten ihre Sachen für die Reise nach Nerat, und ihm hatte man gesagt, er solle nach draußen gehen und spielen.
    Seine Mutter würde er vermissen, doch er blieb gern bei Kubisa und ihrer Tochter Libby. Dort konnte er nach Herzenslust singen, Flöte spielen oder trommeln, ohne befürchten zu müssen, seinen Vater zu stören.
    Im Augenblick spielte er mit Libby Hüpfen, das
    heißt, er musste von einem mit Kreide gemalten Kästchen in das nächste springen, ohne die Striche auf dem Steinpflaster zu verschmieren. Mit äußerster Konzentration achtete er auf seine Füße, bis Libby laut 102
    aufschrie und mit ausgestrecktem Arm in den Himmel deutete. Vor Schreck machte Robie prompt einen Patzer.
    »Das ist nicht fair …« protestierte er.
    Sein Vorwurf blieb ihm in der Kehle stecken, als auch er nach oben schaute und die Drachen erblickte.
    Sie schienen die Harfnerhalle anzusteuern und nicht die Burg, wo sie normalerweise landeten.
    Ein halbes Geschwader, sechs Drachen, näherte sich in immer enger gezogenen Kreisen. Als sie mit angelegten Schwingen und nach unten gereckten Hinterbeinen inmitten des Karrees der Harfnerhalle nieder-gingen, pressten sich Robie, Libby und Lexey dicht gegen eine Mauer, um nicht von ihnen erfasst zu werden. Zwei der Drachen mussten außerhalb der Um—
    friedung zur Landung ansetzen, da die vier anderen den Hof vollständig ausfüllten.
    Der gezackte Schwanz eines Bronzedrachen lag so
    dicht vor Robie, dass er ihn mit den Fingern antippen konnte. Er überwand seine Scheu und streichelte die bronzefarbene Haut, derweil Lexey ihn mit weit auf-gerissenen Augen anglotzte, fassungslos über diese Tollkühnheit.
    »Dich lassen sie beim Fädenfall ganz bestimmt drau-
    ßen, Robie«, flüsterte Lexey heiser und drückte sich noch enger an das Gemäuer heran, möglichst weit
    weg vom Schwanz des Drachen.
    »Seine Haut fühlt sich ganz weich an«, wisperte
    Robie überrascht. Renner besaßen ein weiches Fell, desgleichen die Hunde; die Haut eines Wachwhers indessen war hart und ein bisschen ölig. Das wusste er, weil er den alten Nick, der die Harfnerhalle bewachte, gelegentlich kraulte. Aber waren Wachwhere nicht auch eine Art Drachen, so wie Renner zur Familie der Herdentiere gehörten?
    Wachwehre sind ganz und gar nicht mit uns verwandt , 103
    ertönte eine Stimme in Robies Kopf. Der Drache drehte seinen riesigen Schädel herum, um nachzusehen, wer ihn berührte. Lexey stieß ein erschrockenes Zischen aus und Libby begann vor Angst zu wimmern.
    Im Gegenteil, wir sind völlig verschieden.
    »Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte dich nicht beleidigen, Bronzedrache«, erwiderte Robie und vollführte eine ruckartige kleine Verbeugung. »Aber ich habe noch nie zuvor einen von euch aus der Nähe gesehen.«
    Wir besuchen die Harfnerhalle nicht mehr so oft wie früher. Es musste der Drache sein, der zu ihm sprach, schloss Robie, denn die tiefe Stimme konnte nur von ihm stammen. Der Reiter war abgesessen und stand auf der Treppe, wo er sich mit Robies Eltern unterhielt.
    »Werden meine Mutter und mein Vater auf dir nach Nerat reiten?« Robie wusste, dass die Drachen gekommen waren, um die Harfner zu den Vermählungsfeierlichkeiten zu befördern. Seine Mutter hatte es ihm er-zählt. Dadurch ersparten sie sich eine lange Reise über Land, und ein Ritt auf einem Drachen galt als eine hohe Ehre.
    Sind sie Harfner? , erkundigte sich der Drache.
    »Ja. Meine Mutter ist die Meistersängerin Merelan, und mein Vater ist Meister Petiron. Er hat die Musik für das Fest geschrieben.«
    Wir freuen uns schon darauf, sie zu hören.
    »Ich wusste nicht, dass Drachen Musik lieben«,
    platzte Robie verblüfft heraus. In seinem Unterricht war die Musikalität der Drachen nie erwähnt worden.
    Wir sind sogar ganz versessen auf Musik. Dasselbe gilt für meinen Reiter, M'ridin. Robie entging nicht, wie liebevoll der Drache den Namen seines Reiters aussprach. Er hat ausdrücklich darum gebeten, deine Mutter und deinen Vater transportieren zu dürfen. Es erfüllt uns mit Stolz, eine Meistersängerin nach Nerat zu

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