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Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition)

Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition)

Titel: Drachenkreuzer Ikaros: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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ebenfalls mit unzähligen Kontakten bedeckt. Dann sieht der Kosmander auch Styx und Skagit, die den Arzt abwartend anblicken, als erwarteten sie seine Anweisungen.
    “Also fallen mir die beiden für die nächste Zeit aus…”, sagt Flakke. “Wie kommt es, daß jetzt auch Skamander an diesen Fieberträumen leidet?”
    Der Arzt sieht ihn mit weitgeöffneten Augen an. Er macht eine unbestimmte Gebärde und sagt leise: “Das sind keine Fieberträume, Flakke, das sind Geister…”
    “Quatsch!” Flakke hätte sich beinahe mit dem Finger gegen die Stirn getippt. Diesen Reflex konnte er gerade noch unterdrücken, das rauhe Lachen aber vermag er nicht mehr zurückzuhalten.
    Quadrangel dreht sich zu Skagit und Styx um und sagt in einem Tonfall, dessen Weichheit Flakke ungemein überrascht: “Bitte lassen Sie uns jetzt allein, ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.” Und als die beiden gehen, fügt er eine Spur energischer hinzu: “Sie unterliegen natürlich strengster Schweigepflicht.”
    Styx und Skagit nicken eifrig.
    Als sie weg sind, beginnt er hastig zu reden. “Es gibt Dinge, Flakke, über die wir lieber nicht lachen sollten. Sie kennen doch die besonderen Fähigkeiten der Elloraner, deren mentale Begabung?”
    Flakke bejaht und fragt: “Sie meinen, Ellis könnte Geister sehen? Oder nennen wir es doch lieber – mal ganz theoretisch: immaterielle Wesen?”
    Quadrangel nickt düster.
    “Aber Skamander, der ist kein Elloraner!” Flakke lächelt, doch mit jedem weiteren Wort des Arztes wird seine Miene ernster, wechselt der Gesichtsausdruck von nachsichtigem Verständnis zu tiefster Bestürzung.
    “Skamander ist Mungo”, sagt Quadrangel. “Offenbar gehen im Gehirn der Mungos – vielleicht nur unter spezifischen Bedingungen, die noch zu erforschen wären – mit fortschreitendem Krankheitsverlauf Veränderungen vor, die zu neuen, uns noch unbekannten Qualitäten führen. Und um einen weiteren Einwand gleich zu entkräften: Skamanders und Ellis' Halluzinationen – nennen wir diese lieber: Visionen! – verlaufen nicht simultan und identisch. Also ist ausgeschlossen, daß Skamander von Ellis irgendwie ungewollt oder ungesteuert mental beeinflußt wird. Die Beeinflussung kommt bei beiden eindeutig von außen, von da!” Er zeigt einfach irgendwohin nach draußen. “Ich habe noch einmal alle meine Unterlagen eingesehen”, fährt er fort, “und mir von Styx Auszüge aus dem Logbuch anfertigen lassen, auf die Sekunde genau. Das Ergebnis ist unanfechtbar.” Er macht eine Pause und schnauft erregt, aber die Linien in seinem Gesicht werden allmählich wieder zu makellosen Bögen und Kurven. Jetzt, da er über seine Nachforschungen redet, beruhigt er sich zusehends.
    “Die Anfälle traten jedesmal auf, wenn wir den Merkur passierten”, sagt er langsam, “das wissen Sie bereits. Aber ich habe den Zeitpunkt anhand des elektronischen Logbuchs präzisieren können. Hier sehen sie…” Er reicht Flakke eine bedruckte Folie.
    Flakke liest, und plötzlich wird ihm schwindlig. Kein Zweifel, in Quadrangels Rechnung gibt es keinen Fehler. Es war jedesmal der Zeitpunkt, als sie die zerstörte Forschungsstation überflogen… “Und Sie meinen…” Flakke spricht es nicht aus.
    Quadrangel mustert ihn mit einem Leuchten in den Augen, und dann sagt er kaum hörbar: “Ja, Flakke, sie sind es. Sie rufen uns, es gibt sie, wir haben den Beweis vor uns. Es sind die Geister der Toten…”

KAPITEL 15
    Folgsam trottet Roch hinter Klugwarm her. Klugwarm hört das Patschen der riesigen Füße und spürt Rochs linke Klaue auf seiner Schulter.
    Wenn er Roch führt, kann er nicht in weiten Sätzen durch die Welt springen, dann muß er sich dem behäbigen Torkeln des riesigen Glumps anpassen, auf dessen Schultern ein ganzer Berg eiskalter, harter Klumpen und Brocken schwankt.
    Sie haben Kaltkalt geholt. Seit die kleine Schisch schon erste Versuche unternimmt, ganz allein durch die Glumpe zu kriechen, braucht Roch sie nicht mehr ununterbrochen mit seinem gigantischen Leib zu wärmen. Das ist gut so, denn Klugwarm bereitet es große Mühe, ohne Helfer die Nahrung für die Glumpe heranzuschleppen. Roch ist zwar ungeschickt, dafür aber stark. Wollte Klugwarm so viel holen, wie Roch auf seinen Schultern trägt, müßte er so oft gehen, wie er Finger an seiner Hand hat, siebenmal.
    Roch gurgelt mühsam ein paar Töne hervor, aber Klugwarm versteht ihn sofort. Schisch wartet, sollte es heißen. Nur selten versucht Roch, sich mit den Fingern

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