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Drachenlanze - Ungleiche Freunde

Drachenlanze - Ungleiche Freunde

Titel: Drachenlanze - Ungleiche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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sagte Flint gereizt. »Du solltest es
lieber tun, Junge.«
Tanis zögerte noch ein paar Momente, dann griff er zögernd
nach dem Schwert. Schließlich umfaßte er den Griff. Er war
kühl und glatt und fühlte sich irgendwie genau richtig an. Ein
Schauer lief ihm über den Rücken. Dieses Schwert war mehr
als eine Waffe. Es war eine kalte Schönheit.
»Danke, Flint«, flüsterte er.
Der Zwerg tat den Dank des Halbelfen mit einer Geste ab.
»Sieh nur zu, daß du das Ding benutzt, dann bin ich glücklich«,
sagte er.
»O ja«, versprach Tanis nachdrücklich, »das werde ich.«
Selbst nach all diesen Jahren unter Elfen verspürte Flint noch
immer Ehrfurcht, wenn er den Sonnenturm betrat, und er
unterließ es nie, einen Augenblick vor den vergoldeten Türen
zum Hauptsaal stehenzubleiben, die Augen zu schließen und
schweigend den Baumeistern der Zwerge Respekt zu bezeugen,
die ihn vor so langer Zeit erbaut hatten.
Heute Nachmittag schwangen die großen Türen vor ihm auf,
und die Cherubim im Relief grinsten eine Sekunde lang
durchtrieben, als sie zur Seite wichen und den Zwerg aus den
Augenwinkeln ansahen. Flint schüttelte den Kopf und trat ein,
wobei er darauf achtete, nicht zu der sechshundert Fuß hohen
Decke hochzustarren.
Nicht, daß mir ein bißchen flau im Magen wird, wenn ich
ganz da hoch schaue, nein, nein, dachte Flint. Ich will bloß
nicht alles verderben, indem ich jedesmal, wenn ich hier
reinkomme, dastehe und es anstarre.
Die meisten Höflinge waren schon da, wie Flint feststellte,
doch die Stimme selbst fehlte noch, ebenso Tanis. »So sicher,
wie ein Hammer schwer ist, kommt er zu spät«, fluchte Flint
leise und schüttelte erneut den Kopf, wobei sein Bart wackelte.
Nachdem ihm klar war, daß er eine Weile ohne Begleitung sein
würde, löste er sich von den versammelten Elfen, lehnte sich an
eine der Säulen um den Saal herum und wartete darauf, daß die
Audienz losging.
Prächtig gewandete Höflinge in grünen, braunen und
rostroten Seidentuniken, die mit Gold- und Silberfäden bestickt
waren, standen grüppchenweise im Saal herum, und ihre
Unterhaltungen hallten in den oberen Bereichen des Turms
wider. Als Flint so an der Säule stand, fiel ihm auf, daß sich
viele Gespräche um die Unfähigkeit der Palastwache drehte,
die den Tylor nicht erwischte.
»Wie schwer kann es denn sein, ein zwanzig bis dreißig Fuß
langes Monster zu finden?« beschwerte sich ein alter Elf. »Zu
meiner Zeit hätte man das Vieh schon vor Tagen erlegt.«
Sein Begleiter versuchte, den Zorn des Alten zu besänftigen.
»Der Wald ist groß und voller Magie. Die Stimme sollte einen
Spezialtrupp mit einem Magier und den besten Männern
aufstellen, damit die Bestie endlich aufgespürt und gefangen
wird.« Der alte Elf nickte zustimmend.
»Lauter Experten«, murmelte Flint.
Porthios’ Freunde, Ulthen und Selena, schwebten vorbei und
stellten sich auf die andere Seite der Säule. Die Frau hatte ihren
schlanken Arm um die Taille des Elfenlords gelegt, doch ihre
Augen ruhten die ganze Zeit nicht auf ihrem Begleiter, sondern
auf Litanans, der als der neue Assistent von Lord Xenoth neben
diesem vor dem Podium stand. Flint bewegte sich unauffällig
etwas weiter, weil er hoffte, sie würden ihn nicht bemerken. Er
wußte, daß Selena, Litanas und Ulthen zu den Elfen gehörten,
die keine Ausländer am Hof haben wollten auch wenn die
blonde Selena es selten versäumte, von Flints »wunderbarer
Zwergenkunst« zu schwärmen, wenn sie den Zwerg erblickte.
Ihre schneidende Stimme war gut zu vernehmen. »Also,
Litanas hat mir erzählt, daß Tyresian Xenoth gedroht hat, ihm
Steine in den Weg zu legen, falls der Berater nicht aufhören
sollte. Aber Litanas wußte nicht genau, worum es bei dem
Streit ging. Ich glaube, Xenoth verheimlicht Litanas manches,
und das ist einfach ungerecht, wo Lord Litanas doch einer der
intelligentesten…«
Ulthen versuchte, sie zum Schweigen zu bringen. »Selena,
jeder hört…«, sagte er.
»Oh, Ulthen, laß mich in Ruhe. Jedenfalls hat Litanas
gesagt…«
Ulthen schnitt eine Grimasse, und Flint bemerkte, daß der
junge Lord diese Litanei wohl häufig zu hören bekam: »Litanas
hat gesagt…«
»Also, ich habe gehört, daß die Stimme das Kentommen
verschieben will, bis der Tylor gefangen ist.«
Ulthens Stimme wurde allmählich ungeduldig »Ach, Selena,
mach dich nicht lächerlich.«
Ihre Stimme erhob sich zu einem Kreischen. »Lächerlich!
Was glaubst du, wie sicher es ist, wenn von überall her Leute
über genau die

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