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Drachenlanze - Ungleiche Freunde

Drachenlanze - Ungleiche Freunde

Titel: Drachenlanze - Ungleiche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Zauberer«, flüsterte Eld Ailea mit gerunzelter Stirn.
Sie hing ihren Gedanken nach. Der Zauberer war schon außer
Hörweite, doch Eld Ailea stand immer noch auf der Schwelle.
Zweimal schien sie etwas sagen zu wollen, ließ es dann aber.
Das Kind war inzwischen damit beschäftigt, der Kletterrose die
unteren Blätter abzureißen und sie im Eingang zu verstreuen.
»Ich muß Euch etwas gestehen, Meister Feuerschmied«,
vertraute sie dem Zwerg schließlich an, »Ich bin auch
gekommen, weil ich Tanthalas zu finden hoffte. Ich… ich
werde von einigen Leuten nicht mehr gern im Palast gesehen.
Darum hoffte ich, ich würde ihn hier antreffen.«
»Oh?« fragte Flint, der immer noch dem davonschreitenden
Zauberer mit seiner roten Robe nachblickte. »Warum?«
»Ich kannte seine Mutter.«
Mehr wollte sie nicht sagen, und dann war sie gleich
verschwunden.
Kapitel 12
Das Schwert
    Es war still in Qualinost. Die Nacht lag wie ein dunkler
Mantel über der Stadt. Mitternacht war vorbei, und der Morgen
nicht mehr fern, doch noch immer flackerte ein orangeroter
Schein hinter den Fenstern von Flints kleinem Laden. Drinnen
sank der Zwerg müde auf einen Holzstuhl und betrachtete das
Werk seiner Hände. Das Schwert war fertig.
    Makellos glänzte es im roten Licht der Esse. Die
rasiermesserscharfe Klinge funkelte, und Lichtstrahlen
umspielten die Zwergenrunen der Macht, die Flint in die flache
Seite der Klinge eingraviert hatte. Der Handschutz war aus
weichen Rundungen und zarten Stahlbögen, die wie Ranken
von Schlingpflanzen aus dem Heft des Schwerts zu wachsen
schienen. Selbst Flint – bescheiden, wie der Zwerg doch war –
spürte, daß etwas Besonderes an diesem Schwert war. Er
konnte nur hoffen, daß es Tanis gefallen würde.
    Er machte dem Halbelfen gern eine Freude. Vielleicht würde
er Tanis eines Tages in Solace herumführen und ihm zeigen,
daß Elfen nicht die einzigen Bewohner Krynns waren. Das
würde Tanis noch besser gefallen als das Schwert, dachte er.
    Flint seufzte und erhob sich. Er schob die Kohlen unter die
Asche des Schmelzofens zurück und blies die letzte Talgkerze
aus, die die Dunkelheit noch erhellte. Im silbernen Mondlicht
suchte er sich seinen Weg in das kleine Zimmer hinter dem La
den, wo er nur noch seine Stiefel auszog und dann erschöpft ins
Bett fiel und einschlief. Bald erklang das Schnarchen des
Zwergs so rhythmisch wie noch Augenblicke zuvor seine
Hammerschläge.
    Es war die dunkelste Zeit der Nacht. Die Tür zum Laden
ging? langsam und vorsichtig auf, damit die Glocke nicht
bimmelte. Eine Gestalt trat ein und schloß sorgfältig die Tür
hinter sich. Sie blieb stehen, legte den Kopf schief und huschte
dann befriedigt lautlos zur Werkbank.
    Das Schwert glänzte leicht im kalten Licht von Solinari, das
durchs Fenster fiel. Die dunkle, verhüllte Gestalt erhob die
Hand mit dem Handschuh und fuhr mit dem Finger die Klinge
entlang, als würde sie ihre Schärfe prüfen. Dann hielt sie beide
Hände über die Waffe und murmelte Worte der alten Sprache
eines Volkes, das schon vor Urzeiten untergegangen war und
an dessen Name sich längst niemand mehr erinnerte. Nur
wenige außer den Zauberern waren dieser Sprache heute noch
mächtig, denn es war die Sprache der Magie.
    Das Gemurmel endete. Die letzten Silben hingen noch wie
Staubflocken in der Luft. Das Schwert begann zu glänzen,
doch nicht vom Mondlicht, sondern von innen heraus. Es war
ein rotes Licht, das immer heißer wurde, bis das Schwert einen
wilden, feuerroten Schein ausstrahlte. Ein kleiner Haufen
Pfeilspitzen daneben strahlte genauso. Plötzlich schien sich ein
Schatten aus der Dunkelheit jenseits des Lichtscheins zu lösen
und auf das Schwert zuzuschweben. Der Schatten trotzte dem
roten Licht, bis es plötzlich in die Klinge zurückwich, als wäre
es hineingesaugt worden. Die Waffe zuckte kurz, dann ließ das
Licht nach.
    Die Ladentür schwang im sanften Nachtwind leicht hin und
her. Das Schnarchen ging ungestört weiter. Der Fremde war
fort.
Kapitel 13
Die Bekanntmachung
    Am anderen Morgen traf Flint Tanis auf dem Großen Markt;
der Halbelf stand gerade vor einem Zelt mit dem Schild »Lady
Kyanna, Seherin aller Ebenen«. Darunter stand auf einem
kleineren Schild: »Sonderpreise möglich.« Das
mitternachtsblaue Zelt war mit silbernen Umrissen von
Monden und Sternbildern geschmückt. Ein paar junge Elfen,
die den Kinderschuhen gerade erst entwachsen waren, kramten
kichernd ihre Geldstücke heraus, schlüpften an Tanis und Flint
vorbei und

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