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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Zeugen einen Angriff erwartet hätte, aber seine Kriegerausbildung verlangte, daß er etwas tat.
    Ich … kann … der Spur … nicht folgen, sagte Kiefs schmerzverzerrte Geisterstimme. Sie ist nicht stark genug.
    Bevor Linden etwas entgegnen konnte, ertönte in seinem Geist eine tiefe donnernde Stimme.
    Ich werde dir helfen, Menschenseele Kief
    Linden starrte überrascht. Die Geiststimme konnte nur Shaeldar gehören, Kiefs drakonischer Hälfte. Daß sich eine Drachenseele ungefragt zu Wort meldete, kam nur äußerst selten vor. Daß er, Linden, sie hören konnte, war noch seltener. Er fragte sich, ob Shaeldar sich später wieder zurückziehen würde, wie Rathan es getan hatte.
    Linden richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die vor ihm stehenden Echtmenschen. Sie starrten auf den bewegungslosen Kampf, der hinter ihm ausgefochten wurde. Es war so still im Saal, daß Linden nur Kiefs rasselnden Atem hörte.
    Die Stille schien sich ewig hinzuziehen, doch in Wahrheit hielt sie nur wenige Augenblicke an. Dann vernahm Linden ein schwaches, leises Röcheln: Tarina. Er riskierte einen schnellen Blick über die Schulter.
    Ihre Augen waren noch immer geschlossen, und sie sah fürchterlich aus, doch ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig.
    Linden seufzte erleichtert. Was ist geschehen? fragte er.
    Wir – Shaeldar und ich – haben die Spur der Magie zurückverfolgt, als sie plötzlich endete. Ich glaube, der Magier hat uns gespürt und seinen Angriff abgebrochen. Shaeldar meinte, diese Magie sei mit Blut und Tod durchsetzt.
    Blut und Tod. Die Worte brachten ihn auf einen Gedanken, den er jedoch sogleich wieder vergaß, als Heilerin Tasha in den Saal gestürmt kam.
    Verdammt, verdammt, verdammt! Kas Althume schlug mit der Faust auf den Tisch. Er war so dicht davor gewesen! Verdammter Drachenlord. Er hatte nicht geglaubt, daß der Mann riskieren würde, seine Drachenseele zu wecken. Aber genau das hatte der Dreckskerl getan.
    Kas Althume zügelte seinen Zorn und überdachte die Ereignisse der letzten Minuten. Das Seelenfänger-Juwel glühte heller als je zuvor, aber es war noch nicht genug aufgeladen für das, was er beabsichtigte. Also mußte er doch das Risiko eingehen und den Jungen benutzen. Wenigstens hatte er rechtzeitig gespürt, daß sie versuchten, seine Spur zurückzuverfolgen. Und sie hatten ihn nicht entdeckt. Darüber mußte er sich also nicht den Kopfzerbrechen. Und nach der Farce im Sitzungssaal war Peridaen die idiotische Regentschaft sicher – als ob dies auch nur die geringste Rolle spielte.
    Er legte das Seelenfänger-Juwel in das Kästchen zurück und schloß es weg. Dann erhob sich Kas Althume.
    »Herr, hat es funktioniert?« fragte Pol.
    »Nein. Kief Shaeldar – beide Hälften von ihm – kamen dazwischen. Wir müssen schnell handeln. Du weißt, was du zu tun hast. Danach treffen wir uns im Wald. Und, Pol – das Mädchen weiß zuviel.«

64. KAPITEL
     
     
    Sherrine sah zu, wie Tandavi das neue Kleid aus dem Schrank nahm und es aufs Bett legte. Es war wunderschön, aus dunkelgrüner Seide, mit einem Brokatmuster aus stilisierten Farnblättern. Das Muster war so prächtig, daß das Kleid keine weiteren Schnörkel brauchte. Bewundernd strich sie über den Stoff. »Das, zusammen mit dem goldfarbenen Unterrock, meiner goldenen Halskette und den Smaragdohrringen. Wer will mir da widerstehen?«
    Sie war zufrieden mit sich. Bestimmt war Linden inzwischen zur Vernunft gekommen – wieso hätte er ihr sonst erlauben sollen, nach Casna zurückzukehren –, und vielleicht erinnerte ihn das Kleid an ihr erstes Treffen im Wald. Wer wußte schon, wozu solche Erinnerungen fuhren konnten. Sherrine dachte kurz an die Seefahrerin und fragte sich, ob das Miststück endlich in See gestochen war.
    Welche Rolle spielte das schon? Schließlich war sie diejenige, die Linden heute abend im Palast treffen würde, nicht diese Dirne. Lächelnd malte sich Sherrine aus, wie der Abend mit Linden verlaufen würde.
    Sie ließ sich in ihrer Schwelgerei kaum von dem Klopfen an der Tür stören. Sollte Tandavi sich darum kümmern. Doch Momente später riß die Dienerin sie aus ihren Träumen.
    »Mylady? Hier ist eine Nachricht für Euch – und der Bote sagt, Ihr müßtet sie umgehend beantworten.«
    Sherrine seufzte verärgert und riß Tandavi den gefalteten Pergamentbogen aus der Hand. Plötzlich hob sich ihre Laune. Vielleicht war die Nachricht von Linden! Voller Vorfreude brach sie das Wachssiegel auf.
    Die Nachricht stammte

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