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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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mir.«
    »Tue ich. Du bist genau wie deine Cousine, weißt du das?«
    »Ja.« Ihr Lächeln wurde breiter.
    »Oh, Gifnus Höllen, meinetwegen. Du würdest es sowieso aus ihrem ersten Brief erfahren. Linden gab mir heute morgen ein Geschenk für sie, das ich ihr kurz vor der Abreise überreichen sollte. Es lag in einer Schatulle, und ich mußte Linden versprechen, sie nicht zu öffnen, daher hatte ich keine Ahnung, was drin war.«
    Er machte eine Pause und hoffte, daß sie damit zufrieden war. Es war die Hoffnung eines Narren. Maylin trank einen Schluck Tee und sah ihn mit großen fragenden Augen an.
    Otter seufzte resigniert. »Wirklich, wie deine Cousine. Naja, wie gesagt, ich wußte nicht, was drin war. Hätte ich es gewußt, ich hätte versucht, es Linden auszureden. Es war eine Brosche, eine silberne Fuchsbrosche.«
    »Na und? Als Geschenk eines Drachenlords scheint mir das nicht besonders extravagant.«
    Ungeduldig sagte Otter: »Du verstehst nicht, Maylin. Linden hat die Brosche von Rani eoTsan bekommen. Und nun hat er sie Maurynna geschenkt.«
    Maylin fiel gegen die Stuhllehne zurück, als hätte man sie geohrfeigt. Aber alles, was sie mit eigenartig klingender Stimme hervorbrachte, war: »Er hat es getan?«
    Kein weiteres Wort kam über ihre Lippen, während sie seinen Bierkrug und ihren Becher nahm und beides in dem Wasser aus der Zisterne ausspülte. Doch auf dem Weg aus der Küche blieb sie stehen und wiederholte im selben eigenartigen Tonfall: »Er hat es getan?« Dann ging sie. Otter starrte ihr gedankenvoll nach.
    Was sagt man dazu. Künftige Drachenlords mögen vielleicht nicht wissen, was sie sind – aber andere können es anscheinend sehr wohl ahnen. Nur gut, daß Maurynna nicht mehr in Casna ist.

62. KAPITEL
     
     
    Kas Althume saß am Arbeitstisch seines Zimmers in der Stadtresidenz des Prinzen. Vor ihm lag das funkelnde, eisblaues Licht verströmende Seelenfänger-Juwel.
    Endlich war die Sonnenwende gekommen. Nun war es Zeit, die Fäden zu verknüpfen, die er gesponnen hatte. Der Augenblick seines Triumphes war nahe.
    Er hätte es vorgezogen, diese Magie draußen am Steinaltar heraufzubeschwören. Aber die Entfernung war einfach zu groß; er mußte es hier in der Stadt tun. Pol saß mit dem Rücken an der Tür, um sie vor Unterbrechungen zu schützen. Kas Althume hatte alles ihm Mögliche getan, um sich auf diesen Augenblick vorzubereiten. Und nun war es soweit.
    Der Magier ließ seinen Geist in die Ferne schweifen, tastete durch die Seelen, die unbeholfen gegen ihn stießen; schwache, ungeübte Dinger, die im Vergleich zu seinem messerscharfen Begehren nichts weiter waren als lose Blätter im Wind.
    Dort. Dort war die, die er suchte. Kas Althume langte nach ihr, hielt die Seele fest und ließ seine Magie in sie hineinströmen. Die erste Phase seines Plans konnte beginnen.
    »Eure Lordschaften, Myladies, Ich möchte Euch danken, daß Ihr am heutigen Abend der Sonnenwende die Zeit gefunden habt, hier zu erscheinen«, sagte Kief Shaeldar.
    Linden ließ den Blick zum – wie er inständig hoffte – letzten Mal durch den Sitzungssaal schweifen. Er war dankbar für Tashas Ratschlag, sich möglichst zu schonen, da er somit zu keiner der Neujahrsfeiern gehen mußte. Er war müde und fühlte sich ab und zu schwindlig. Bitte Götter, sprach er im Geiste zu Tarina, laßt dies das letzte Mal sein.
    Das hoffe ich auch, erwiderte Tarina. Ich vermisse …
    Ein plötzlicher Tumult vor dem Sitzungssaal ließ ihre Geiststimme verstummen. Sie und Linden sahen einander besorgt und verwirrt an. Der Lärm war noch nicht laut genug, um die Aufmerksamkeit der Echtmenschen zu erregen, aber das war nur eine Frage von Augenblicken.
    Kief geriet ins Stocken. Überrascht begannen die Ratsmitglieder, miteinander zu tuscheln. Dann hörten auch sie den Tumult im Gang. Einige erhoben sich vom Tisch, unter ihnen Prinz Peridaen. Das Amulett, das er stets trug, funkelte im Schein der unzähligen Kerzen.
    Dann hörte Linden einen Namen, der ihn von seinem Stuhl aufspringen ließ. Hauptmann Tev, Chef der Palastwache, kam herein, gefolgt von einem alten Mann, der etwas Schweres, Längliches auf den Armen trug. Als der alte Mann Linden erblickte, hielt er es ihm entgegen.
    Tsan Rhilin.
    »Der alte Ulric hat es gefunden, Drachenlord«, brabbelte der alte Mann. »War im Sofakasten versteckt, aber ich habe es trotzdem gefunden.«
    Aufgeregtes Stimmengemurmel erhob sich, als Linden dem alten Mann das Großschwert aus den zitternden

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