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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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gewußt, daß es in Casna so schwül werden konnte. Mit etwas Glück würde bald ein Sturm für Abkühlung sorgen; wenigstens würde er sich dieses Mal an Land befinden. In der Zwischenzeit betrachtete er sehnsuchtsvoll jede Taverne, an der sie vorbeikamen. Leider hatte Linden nur wenige Stunden, um nach seiner Seelengefährtin zu suchen. Er würde den Drachenlord nicht bitten, seine kostbare Zeit in einer Taverne zu vergeuden.
    Um sich von der Hitze und seinem Durstgefühl abzulenken, fragte Otter: »Wirst du es ihr sagen, wenn du sie findest?«
    Linden schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Ich wollte es ihr sagen und ihr den Hof machen, aber Kief hat mich daran erinnert, wie gefährlich das sein könnte.«
    Otter horchte auf. Dies war etwas, das er über Drachenlords noch nicht gewußt hatte – und dank Linden wußte er wahrscheinlich mehr über sie, als jeder andere lebende Echtmensch. »Gefährlich?«
    »Ja. Manchmal passiert es sogar, daß zwei Drachenlords zwei reife Drachenlords – einander umbringen, wenn sie sich vereinen. Für einen kurzen Augenblick verschmelzen ihre Seelenhälften, dann trennen sie sich wieder. Falls nicht …«
    »Moment mal. ›Wenn sie sich vereinen‹? Du meinst, im Bett?« Auf Lindens Nicken hin merkte Otter an: »Was soll dann das Gerede über eine Art mystische Zeremonie? Du meinst, es geht einfach nur um – Jungchen, daraus kann ich kein Lied machen! Höchstens eins, das man nur in schummrigen Tavernen grölt. Sind die anderen Geschichten über Drachenlords auch nur Schall und Rauch?«
    »Nun, nicht alle. Aber uns Drachenlords gefällt es so. Je weniger Echtmenschen über uns wissen, desto besser«, sagte Linden.
    »Natürlich«, sagte Otter. »Aber wenn du sie nicht kriegen kannst, wird es dir schlechtgehen, stimmt’s?« Er biß sich auf die Zunge, bevor er schelmisch grinsend hinzufügte: »Du hast es ja nie mit dem Zölibat gehalten.«
    Lindens wütendes Schnauben ließ ihn seine Spitzzüngigkeit beinahe bereuen.

20. KAPITEL
     
     
    »Seid Ihr ganz sicher, Kas?« fragte Prinz Peridaen. »Ich kann es kaum glauben. Das ist unfaßbar. Ist auf Euren Mann Verlaß?«
    »Ja«, antwortete Kas Althume. »Harn und sein Bruder Pol stehen seit Jahren in meinen Diensten. Harn hörte die älteren Drachenlords von einem neuen Drachenlord reden – einer Frau. Nach dem, was sie sagten, denke ich, daß dieser neue Drachenlord Linden Rathans Seelengefährtin ist. Aus irgendeinem Grund meinen sie, daß er sich nicht mit ihr vereinen solle. Und sie hoffen, daß das ›andere Mädchen‹ – wer immer das sein soll – ihn von ihr ablenkt.«
    Peridaen stand vor dem Spiegel im Ankleideraum des Prinzenpalasts und nestelte an seinem Umhang herum. »Heißt es in den Legenden nicht, daß die Vereinigung von Seelengefährten eine bestimmte Zeremonie beinhaltet? Vielleicht muß diese Zeremonie auf Drachenhort durchgeführt werden.«
    Kas Althume überlegte. »Das ist anzunehmen. Die dabei entfesselten Kräfte müssen beträchtlich sein. Vermutlich gibt es auf Drachenhort spezielle Wächter, die dafür sorgen, daß die Kräfte nicht außer Kontrolle geraten. Der Ort ist uralt und voller Magie.« Er nahm Peridaens schwere goldene Amtskette vom Tisch und legte sie dem Prinzen um. »Stellt Euch vor, Peridaen: Die Bruderschaft hat einen eigenen Drachenlord als Spion. Wie ironisch.«
    »Ist tatsächlich Sherrine dieser neue Drachenlord? Sie scheint kein Kennmal zu haben«, sagte Peridaen.
    »Vielleicht sind nicht alle Kennmale äußerlich, wer weiß. Falls Linden Rathan sich nun plötzlich von ihr fernhält kommt Anstella vor der Sitzung her?«
    Jemand klopfte an die Tür. Peridaen legte die Hände über die Augen und sagte mit tiefer, geheimnisvoller Stimme: »Laßt mich sehen – die Dunstschleier lüften sich. Ja! Anstella wird vor der Sitzung herkommen.« Er ging zur Tür und öffnete sie.
    Anstella von Colrane trat ein. Peridaen begrüßte sie mit einem flüchtigen Kuß und schloß die Tür.
    Kas Althume lächelte. »Sehr gut, Eure Lordschaft. Selbst ich brauche eine Kristallkugel. Ihr habt den Beruf verfehlt.«
    Peridaen grinste. »Die Zauberkunst überlasse ich Euch, Kas.«
    Anstella sah von einem Mann zum anderen. »Ihr beiden scheint bester Dinge zu sein. Ist etwas geschehen?«
    »Falls wir recht haben, wirst auch du gleich bester Dinge sein, meine Liebste«, sagte Peridaen und schlang einen Arm um ihre Taille. »Kas?«
    »Anstella, hat Sherrine irgend etwas Ungewöhnliches an sich? Abgesehen

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