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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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von ihrer ungewöhnlichen Schönheit?« fragte der Magier und verneigte sich vor dem Ursprung ebenjener Schönheit.
    Anstella nahm das Kompliment mit einem Lächeln und einem flüchtigen Kopfnicken zur Kenntnis. »Zum Beispiel?«
    Kas Althume zuckte mit den Schultern. »Ein Muttermal oder etwas in der Art.«
    Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Ja, das hat sie. Ein weinrotes Muttermal – wie Linden Rathan –, aber auf dem Rücken. Warum?«
    Kas Althume sah Peridaen lächeln. Es war das Lächeln eines hungrigen Wolfes. Er wußte, daß seines genauso aussah. »Wie Linden Rathans, was?«
    Dann legte Peridaen die Stirn in Falten und sagte: »Das muß nichts bedeuten. Es gibt viele Leute, die solche Muttermale haben und keine Drachenlords sind. Im übrigen stimmen die Kennmale der beiden anderen nicht überein.«
    Der Magier widersprach: »Doch, das tun sie, Peridaen. Denkt nach. Beides sind körperliche Deformierungen. Vielleicht müssen sich die Kennmale von Seelengefährten nur irgendwie ergänzen.« Er schlug sich die geballte Faust in die Handfläche. »Es gibt so vieles, was wir über sie nicht wissen, was sie vor uns verbergen! Verdammt!«
    Seine Miene glättete sich. »Falls Kennmale sich tatsächlich gleichen oder sich irgendwie ergänzen müssen, hieße das, daß Sherrine der neue Drachenlord sein könnte. Und ich würde alles darauf wetten, daß das der Fall ist. Das würde einem der grundlegenden Gesetze der Magie folgen – dem Gesetz der äußerlichen Entsprechung.«
    »Was?« rief Anstella empört. »Sherrine – ein Drachenlord?«
    Peridaen lachte. »Ganz recht, meine Liebe. Und ich fürchte, daß deine Tochter ihrem DrachenlordLiebhaber für eine Weile entsagen muß. Genau gesagt, hoffe ich das sogar. Es würde unsere Vermutung bestätigen. Aber sag ihr, daß sie nicht traurig zu sein braucht; es ist nicht für lange.«
    »Danach kann sie auf ewig mit ihm zusammen sein«, sagte Kas Althume. »Aber verratet es ihr nicht; noch nicht. Das würde die Dinge nur unnötig komplizieren. Und falls Ihr es irgendwie bewerkstelligen könnt, Peridaen, verzögert den Fortgang der Sitzungen noch einmal.«
    »Schon wieder?« fragte Peridaen seufzend. »Wenn das so weitergeht, werden die Drachenlords ahnen, daß etwas im Gange ist, Kas.«
    »Es geht nicht anders. Die Übersetzung ist äußerst schwierig.«
    »Wovon handelt sie?« wollte Anstella wissen.
    Kas Althume lächelte wieder. »Von diesem und jenem. Und von etwas, das hoffentlich mehr ist als bloß eine alte Legende.«
    Die Baronesse legte hochmütig den Kopf in den Nacken, als sie sich beim Prinzen einhakte. »Nicht sehr hilfreich. Aber ich lasse Duriac seit zehn Tagen Chardel bearbeiten. Gestern abend sagte er, daß er ihn nicht mehr lange reizen müsse, bis der alte Narr ihn angreift.«
    Der Magier nickte. »Gut. Sagt ihm, daß er sich das für eine der folgenden Sitzungen aufheben soll. Warum sollen wir nicht den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen?«
    Peridaen blieb an der Tür stehen. »Ihr habt vorhin Harns Bruder erwähnt. Hat er sich schon aus Pelnar gemeldet?«
    Kas Althume sagte: »Nein, noch nicht. Das letzte, was ich von ihm gehört habe, war, daß Nethuryn untergetaucht sei. Aber keine Sorge; wenn nötig wird Pol ganz Pelnar auf den Kopf stellen. Er wird uns bringen, was wir brauchen.«
    Peridaen nickte. Er und Anstella verließen das Zimmer.
    Als sich die Tür hinter den beiden Cassoriern schloß, schob Kas Althume die Finger ineinander, streckte die Arme aus und ließ zufrieden seine Fingerknöchel knacken. Ja, auf nach Hause und weiter an der Übersetzung der einzig bekannten Kopie von Magier Ankarlyns Abhandlung arbeiten. Die Abhandlung, die das Wissen enthielt, mit dem man eine Attacke der Drachenlords überlebte.

21. KAPITEL
     
     
    Irgendwo hinter der hohen Umzäunung des Gartens sang eine Nachtigall. Die Nacht war heiß und stickig, die Luft geschwängert mit dem Duft der Rosen, die entlang der Umzäunung wuchsen. Die schmale Sichel des zunehmenden Mondes hing, mit den Hörnern nach oben, tief am Himmel. Es reichte nicht für das, was Maurynna vorhatte.
    Sie beugte sich über den Brunnenrand. Unter ihr lag undurchdringliche Schwärze, dunkler als die sie umgebende Nacht. Laut einigen von Otters Geschichten ging, wenn man die Reflektion des Mondes im Wasser sah, eine Münze hineinwarf und sich etwas wünschte, dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung.
    Eine Münze lag in ihrer Hand. Doch ganz gleich, was sie tat, sie

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