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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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halten dich gegen deinen Willen hier fest?«
    Sie zuckte die Achseln. Wie sollte sie das erklären? Sollte sie es überhaupt? Sie wußte, daß die Drachenlords Geheimnisse vor den Echtmenschen bewahrten, damit die Feinde der Werdrachen keine Schwäche finden konnten, um sich ihrer zu bedienen.
    Aber das hier war Raven. Sie hatte sich entschieden, und jeder, der etwas dagegen hatte, sollte verflucht sein. »Nicht ganz. Die Herrin sagt, es sei zu meiner eigenen Sicherheit. Die Herrin wäre wahrscheinlich auch der Ansicht, daß ich es dir nicht sagen soll, aber … ich … ich kann mich nicht verwandeln, wann ich will. Beim ersten Mal ist … etwas geschehen. Es hat schrecklich weh getan, und es sollte nicht so sein. Nun läßt Kyrissaean, meine Drachenhälfte, nicht zu, daß ich zum Drachen werde. Sie hält mich auf, wann immer ich es versuche. Hast du gehört, was vor ein paar Monaten in Cassori geschehen ist – der Streit um die Regentschaft?«
    Raven nickte. »Ja, wir haben davon gehört, als die Seenebel nach Sturmhafen zurückkehrte. Daß man die Drachenlords als Schiedsrichter angerufen hat, daß du dich mit deinem Schiff dort aufhieltest und daß du …« Seine Stimme brach beinahe. Einen Augenblick später fuhr er fort. »Meister Remon hat es mir selbst erzählt.«
    Maurynna hielt den Atem an, als er Remon, ihren ehemaligen Ersten Maat, erwähnte. Sie fragte sich, was er wohl gedacht hatte, als ihn das Schiff aus Cassori mit seinen erstaunlichen Neuigkeiten einholte. Aber das war gleich; was hatte der arme Mann gedacht, als er feststellte, daß sie nicht mehr an Bord der Seenebel war? Sie stellte sich vor, wie sich Remon gefühlt haben mußte, als er ihre Kabine betrat und sie leer vorfand, das offene Fenster schweigender Zeuge des Verschwindens seines Kapitäns.
    Raven fuhr fort: »Großonkel Otter hat mir gestern nacht mehr erzählt; deshalb waren wir so lange auf. Aber er hat mir nicht alles gesagt; er meinte, einiges davon müsse er dir überlassen.«
    Es dauerte einen Augenblick, bevor sie sprechen konnte. »Wir haben das Problem nicht bemerkt, während wir in Casna waren. Dann beschlossen wir zurückzureiten, weil Lindens llysanyanischer Hengst Shan geflohen war und sich aufgemacht hatte, in der Stadt nach Linden zu suchen. Es schien die beste Lösung zu sein. Shan hatte deutlich gemacht, daß er keinen anderen Reiter akzeptieren würde, und Linden befürchtete, ich hätte mich auf meinem ersten Flug überanstrengt. Die beiden anderen Drachenlords, die zusammen mit Linden als Schiedsrichter gedient hatten, Kief Shaeldar und Tarina Aurianne, waren derselben Ansicht. Sie flogen an dem Tag nach Hause, als wir uns auf den Weg machten.
    Es schien alles in Ordnung zu sein, aber eines Tages unterwegs wollte mir Linden etwas aus der Luft zeigen. Es sollte nur ein kurzer Flug sein, nichts Schwieriges – und dann ist es geschehen. Ich konnte mich nicht wieder verwandeln.«
    Wieder schluckte Maurynna – schon die Erinnerung an die Schmerzen bewirkte, daß ihr übel wurde. »Damals nicht und auch nicht bei den anderen Gelegenheiten, wenn ich den Mut gefunden hatte, es zu versuchen. Niemand kann sich erinnern, daß so etwas je geschehen ist, und auch in den Aufzeichnungen wird nichts dergleichen erwähnt. Sowohl die Herrin von Schloß Drachenhort als auch ihr Seelengefährte Kelder, ebenso wie die Archivare Jenna und Lukai, alle ihre Kir-Schreiber, Linden und ich haben Unmengen von Kerzenmarkierungen mit der Suche nach Aufzeichnungen verbracht. Ich hoffe immer noch, daß es eine Antwort gibt …«
    »Das tut mir leid«, sagte Raven. »Es tut mir wirklich leid.« Und dann: »Du und … Linden Rathan …«
    Wieder dieser schmerzliche Unterton. Maurynna verstand es plötzlich. »Raven – hast du … hast du jemals gedacht, daß wir …?«
    Er lief dunkelrot an. »Äh … ja. Das habe ich. Wir sind so gut miteinander ausgekommen. Und wir haben uns immer wieder versöhnt, wenn wir uns gestritten haben. Wir hätten uns nicht erst aneinander gewöhnen müssen.«
    »Raven, du denkst doch nicht wirklich, daß das ein guter Grund zum Heiraten ist, oder?« Der Gedanke verblüffte sie. Sie hatte zweifellos nie so empfunden.
    Raven sagte: »Ich habe schlechtere Gründe gehört.«
    Sie mußte zugeben, daß er recht hatte; tatsächlich war es auch ein besserer Grund als viele, die sie gehört hatte.
    Aber es war immer noch nicht gut genug. »Es schien so einfach. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen«, schloß er

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