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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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auf den Stuhl oder
Sessel.
    Einer der ersten und
verlustreichsten Kriege zwischen Phondra und Elmas war der Bettenkrieg.
Ein
Elfenprinz war zu den Menschen gereist, um durch Verhandeln einen
Konflikt
beizulegen, der sich auszuweiten drohte. Alles ging gut, bis der
Häuptling den
Gast zu seinem Nachtquartier geleitete. Der Elf warf einen Blick auf
das Lager
aus Decken und Kissen auf dem nackten Boden, nahm an, daß die
Menschen ihn
ermorden wollten 37 , und
erklärte auf der Stelle den Krieg, den zu
verhindern er gekommen war.
    Seit damals haben
Menschen und Elfen gelernt, die Eigenheiten des anderen zu akzeptieren
und zu
tolerieren. Die Phondraner bauen aus Zweigen und Schnur
einfache Pritschen für
ihre Freunde und Verbündeten; bei sich zu Hause wenden die
Elfen diskret den
Blick ab, wenn ihre Gäste die Decken vom Bett nehmen und auf
dem Boden ausbreiten.
(Eliason verzichtet sogar darauf, die ahnungslosen
Schläfer aufzuheben und in
die Betten zu legen, seit einer anschließend herausgefallen
war und sich den
Arm gebrochen hatte.)
    Die Quartiere waren
kaum bereit, als die Elfenschiffe in den Hafen einliefen. Dumaka und
Delu waren
zur Stelle, um den König und sein Gefolge zu
begrüßen. Auch Yngvar kam,
allerdings wahrte die Zwergendelegation betont Abstand zu den
Menschen.
Grundel und Alake standen jede bei ihrer Familie.
    Die Kluft zwischen den
beiden Völkern hatte sich vertieft. Beide Elternpaare
verboten ihren Töchtern,
miteinander zu sprechen. Haplo, der beobachtete, wie die
beiden Mädchen
vielsagende Blicke tauschten, zweifelte daran, daß der Befehl
lange befolgt
werden würde. Er hoffte verdrießlich, daß
sie sich nicht erwischen ließen und
womöglich eine noch größere Krise
auslösten. Wenigstens hatte Alake jetzt an
anderes zu denken als nur an ihn. Man mußte auch für
kleine Wohltaten dankbar
sein.
    Die Monarchen
begrüßten sich mit demonstrativer Herzlichkeit
– ein Schauspiel für Gefolge und
Untertanen. Dumaka zog Haplo als hochgeehrten Gast mit in den
Kreis, und der
Patryn stellte erleichtert fest, daß sogar der Zwerg in
seiner Gegenwart etwas
auftaute. Doch sie alle konnten nicht verhehlen, daß diese
Konferenz nicht in
der freundschaftlichen Atmosphäre stattfand wie
sonst. Obligates
Händeschütteln, gekünstelte Stimmen, steife
Konversation – Haplo hätte sie
kaltlächelnd alle ertränken können.
    Den Delphinen war es
in ihrer unnachahmlichen Art gelungen, der angespannten Situation das
I-Tüpfelchen aufzusetzen. Schadenfroh hatten sie die
Neuigkeit, daß die Zwerge
sich weigerten, auch nur einen Fuß an Bord der
Sonnenjäger zu setzen, den Elfen
weitererzählt. Eliason neigte Dumaka zu, hatte aber nach
Elfenart ausrichten
lassen, er werde sich nicht zu einer Entscheidung
drängen lassen. Damit hatte
er schon vor seiner Ankunft beide vergrätzt, Menschen und
Zwerge.
    Haplo knirschte
buchstäblich mit den Zähnen. Ihm blieb nur ein Trost
– die Drachenschlangen
waren nirgends zu sehen. Der Anblick der gewaltigen Kreaturen
hätte den
Zwergenkönig am Ende noch in seiner Antipathie
bestärkt.
    Man setzte den späten
Abend als Beginn der Konferenz fest, dann zogen Yngvar und
seine Getreuen ab.
    Eliason blickte dem
beleidigten Zwerg nach und schüttelte bekümmert den
Kopf. »Was ist zu tun?«
fragte er Dumaka.
    »Keine Ahnung«,
knurrte der Häuptling. »Wenn du mich fragst, ist ihm
der Bart ins Gehirn
gewachsen. Er behauptet, er und sein Volk würden lieber
erfrieren, als an Bord
der ›verhexten‹ Sonnenjäger zu gehen.
Zuzutrauen war’s ihnen. Du kennst ja
ihre dicken Schädel.«
    Haplo verzichtete
darauf, sich einzumischen. Er stand ein paar Schritte abseits und
hoffte, etwas
zu erfahren, das ihm half zu entscheiden, was er unternehmen
sollte.
    Dumaka legte Eliason
die Hand auf die Schulter. »Ich bedaure, mein Freund, dir
diesen Verdruß noch
zu deinem großen Kummer aufbürden zu
müssen. Obwohl«, Dumaka musterte den Elf
forschend, »du es besser trägst, als ich
für möglich gehalten hätte.«
    »Ich mußte die Toten
lassen«, erwiderte Eliason leise, »um mich den
Lebenden zuzuwenden.«
    Der junge Elf, Devon,
stand an der Pier und schaute übers Wasser. Alake sprach mit
Nachdruck auf ihn
ein. Grundel hatte den beiden sehnsüchtige Blicke
zugeworfen, war aber von
ihren Eltern fortgezogen worden.
    Es war offensichtlich,
daß Alakes Worte auf taube Ohren trafen. Devon

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