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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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schenkte ihr keine Beachtung,
gab durch nichts zu erkennen, daß er sie hörte oder
sich angesprochen fühlte.
    Dumakas grimmige Miene
wurde von einem Ausdruck aufrichtigen Mitgefühls gemildert.
»Ein harter Schlag
für jemanden, der erst ins Leben hinaustritt.«
    »Vor drei Nächten«,
sagte Eliason mit gedämpfter Stimme, »entdeckten wir
ihn in dem Zimmer, wo
meine Tochter – wo sie…« Seine Stimme
brach, und er wurde sehr blaß.
    Dumaka drückte ihm
verständnisvoll den Arm.
    Eliason holte tief
Atem. »Ich danke dir, mein Freund. Wir fanden ihn –
dort, wo er aus dem Fenster
auf das Pflaster unten starrte. Du kannst dir vorstellen, welche
Befürchtung
sich uns aufdrängte. Ich habe ihm befohlen, mich bei
dieser Mission zu
begleiten, weil ich hoffte, das Zusammentreffen mit seinen
Freunden würde ihn
aus seiner düsteren Stimmung reißen. Es war auch
seinetwegen, daß ich früher
aufgebrochen bin, als ich eigentlich geplant hatte.«
    »Vielen Dank, Devon«,
murmelte Haplo.
    Alake hatte inzwischen
eingesehen, daß sie gegen eine Wand redete. Nach
einem hilflosen Blick zu
ihrem Vater meinte sie, Devon wolle vielleicht sein Quartier sehen, und
bot sich
an, ihn hinzuführen. Er reagierte wie eine der Maschinen der
Gegs auf Arianus:
Er folgte ihr mit schlurfenden Schritten und hängendem Kopf.
Er schien gar
nicht zu wissen, wo er sich befand, und offenbar war es ihm
auch völlig
gleichgültig.
    Haplo harrte bei
Eliason und Dumaka aus, merkte jedoch bald, daß er
nicht damit rechnen konnte,
etwas für ihn Wichtiges zu erfahren, denn das
Gesprächsthema der beiden
Herrscher war zumindest vorläufig
ausschließlich Devons Gemütsverfassung.
    Auch gut, dachte Haplo
und ging. Darüber werden sie wohl nicht in Streit geraten. Und
wenigstens zwei
von fünf Nichtigen reden miteinander.
    Unwillkürlich mußte er
an seine Zeit auf Arianus denken, als er den Auftrag gehabt
hatte, Zwietracht
unter Elfen, Menschen und Zwergen zu säen. Jetzt unternahm er
doppelt so große
Anstrengungen, ihre Unstimmigkeiten zu schlichten.
    »Fast könnte ich auch
an den Einen glauben«, sagte er zu sich selbst. »Zu
irgend jemandes Belustigung
müssen wir diese Posse schließlich
aufführen.«
    Die große Trommel
dröhnte und rief die Teilnehmer zur Konferenz.
Sämtliche Dorfbewohner strömten
an dem Weg zusammen, auf dem die einzelnen Delegationen zum
Langhaus zogen. Zu
jeder anderen Zeit wäre eine solche Zusammenkunft
Anlaß zu einem Volksfest
gewesen, man hätte gelacht, geschwatzt, den Kindern die langen
Barte der Zwerge
gezeigt und das sonnenblonde Haar der Elfen.
    An diesem Tag jedoch
säumten die Phondraner schweigend den Weg und befahlen den
aufgeregten Kindern
zu schweigen. Gerüchte waren durch Phondra geweht, wie die von
einem Windstoß
aufgewirbelte Glut eines Lagerfeuers. Wohin die Funken flogen,
entstanden neue
Brände, die rasch auf die anderen Stämme des Reiches
übergriffen. Dort schob
man die langen, schmalen Boote ins Wasser und machte sich auf, dem
Ereignis
beizuwohnen.
    Es kamen Hexer und
Hexen, Angehörige des Zirkels, die von Delu willkommen
geheißen und in ihrer
eigenen Hütte einquartiert wurden. Es kamen
Häuptlinge, um Dumaka ihre
Loyalität zu bezeigen und sich über die politische
Lage zu informieren. Es
kamen Neugierige, ohne Rang und Namen, die allesamt Freunde oder
Bekannte beim
Stamm hatten. In jeder Hütte lag mindestens eine
Extradecke auf dem Boden
ausgebreitet.
    Alle versammelten
sich, um die Prozession vorüberziehen zu sehen: die
gekrönten Häupter,
Repräsentanten anderer Stämme Phondras, den
Zirkel, die Gildemeister der
Elmasti, den Gargan-Senat, wobei alle letzteren im Auftrag des
Volkes anwesend
waren, um als Zeugen zu fungieren. Die Menschen waren still, die
Gesichter
angespannt und verschlossen. Jeder wußte, ganz gleich, was
bei der Konferenz
beschlossen wurde, ihrer aller Schicksal hing davon ab.
    Haplo hatte sich schon
früh auf den Weg zum Versammlungshaus gemacht, um
sich einen günstigen Platz
für seine Rolle als unauffälliger Beobachter zu
sichern, doch bei einem Blick
aufs Meer hinaus, sah er betroffen und wenig erfreut die langen,
geschmeidigen
Hälse und keilförmigen Schädel der
Drachenschlangen aus dem Wasser ragen.
    Gegen seinen Willen
fühlte er ein Unbehagen, einen Druck in der Magengegend, ein
unangenehmes Frösteln.
Die Siegel auf seiner Haut begannen zu

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