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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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leuchten.
    Verwünschte Biester,
die auftauchen mußten, um den Leuten vor Augen zu
führen, mit wem sie im
Begriff waren, sich einzulassen! Blieb nur die Hoffnung, daß
niemand sie
entdeckte. Er mußte versuchen, die allgemeine
Aufmerksamkeit vom Ufer
abzulenken.
    Die Trommel rollte
laut und verstummte. Vor dem Eingang des Langhauses trafen sich die
Monarchen
zu einem ostentativen Händeschütteln und
Schulterklopfen – mürrisch und
widerwillig von seilen der Zwerge, steif und gezwungen von seilen der
beiden
anderen Parteien.
    Haplo dachte eben
darüber nach, wie er es bewerkstelligen konnte, von
diesen Formalitäten
verschont zu bleiben, als zwei Gestalten, eine klein, die andere
groß, ihm den
Weg versperrten. Hände griffen nach seinen Armen, Alake und
Grundel zogen ihn
in die Deckung der Bäume am Waldrand.
    »Ich habe keine Zeit
für dumme Streiche…«, wollte er
aufbrausen, dann fielen ihm ihre ernsten Mienen
auf. »Was ist passiert?«
    »Du muß! uns helfen!«
platzte Alake heraus. »Wir wissen nicht, was wir tun sollen!
Ich finde, mein Vater…«
    »Er darf nichts
erfahren!« schnappte Grundel. »Die Konferenz hat
eben erst angefangen. Wenn wir
jetzt dazwischenplatzen und sie wird abgebrochen, wer weiß,
ob sie sich noch
einmal alle an einen Tisch setzen!«
    »Aber…«
    »Was ist passiert?«
wiederholt Haplo – in schärferem Ton.
    »Devon!« Alakes Augen
waren groß und verschreckt. »Er ist –
weg!«
    »Verdammt!« fluchte
Haplo gedämpft.
    »Er macht einen
Spaziergang, weiter nichts«, sagte Grundel, aber ihr
nußbraunes Gesicht war
einige Nuancen blasser geworden, und ihre Backenlocken
zitterten.
    »Und ich sage es doch
meinem Vater, er wird die Fährtenleser rufen.« Alake
drehte sich um und wollte
zum Dorfplatz laufen; Haplo bekam ihre Hand zu fassen und hielt sie
zurück.
    »Grundel hat recht,
wir sollten die Konferenz nicht unterbrechen. Es hängt zuviel
davon ab. Ich bin
selbst ein recht guter Fährtenleser. Wir gehen los, suchen ihn
und bringen ihn
still und ohne Aufsehen zurück. Vielleicht wollte er
ja wirklich nur allein
sein und macht einen Spaziergang. Wo und wann habt ihr ihn zuletzt
gesehen?«
    Alake konnte Auskunft
geben. »Ich brachte ihn zum Gästehaus und blieb
noch, um mit ihm zu reden. Dann
kamen Eliason und die anderen Elfen, die sich auf die Versammlung
vorbereiten
wollten, und ich mußte gehen. Ich blieb in der
Nähe, bis Eliason mit seinem Gefolge
das Haus verließ, und ging wieder hinein. Er war noch da,
allein. Ich erzählte
ihm, daß Grundel und ich einen Platz an der
Rückseite des Langhauses gefunden
hatten, um zu… Nun ja, um zu…«
    »Lauschen?«
soufflierte Haplo.
    »Diesmal haben wir das
Recht dazu!« sagte Grundel entschieden. »Wir haben
das alles in Gang gebracht.
Wir sollten dabei sein.«
    »Das stimmt«,
erwiderte Haplo, um das aufgebrachte Zwergenmädchen zu
beruhigen. »Ich werde
sehen, was ich tun kann. Jetzt erzählt mir weiter von
Devon.«
    »Anfangs war er
richtig böse, daß ich ihn nicht in Ruhe
ließ. Er sagte, es interessiere ihn
nicht, was besprochen würde, er wolle nichts
hören. Dann besserte seine Laune
sich von einem Moment zum anderen. Fast war er zu heiter. Es kam mir
unheimlich
vor.« Alake zog fröstelnd die Schultern hoch.
    »Er wollte etwas
essen. Nach der Konferenz sollte es ein Bankett geben, aber bis dahin
würde es
noch dauern, und er fragte, ob ich ihm vielleicht schon vorher
etwas besorgen
konnte. Ich versuchte, ihn zum Mitkommen zu
überreden, aber er wollte nicht.
Er bildete sich ein, die Leute starrten ihn an. Ich war froh,
daß er Hunger
hatte, er sieht nämlich aus, als hätte er seit Tagen
nichts gegessen. Also ging
ich los, um etwas zu holen. Unterwegs traf ich Grundel, die nach mir
suchte,
und nahm sie mit, um Devon aufzumuntern. Als wir zum Haus
zurückkamen, war er
fort.«
    Was er da hörte,
gefiel Haplo nicht. Im Labyrinth hatte er oft genug miterlebt,
wie jemand es
plötzlich nicht mehr ertragen konnte, den ständigen
Kampf ums Überleben,
Schmerzen, Angst, den Verlust eines Freundes, einer Gefährtin
und wie nach
Phasen tiefster Niedergeschlagenheit die Stimmung unvermittelt
ins andere Extrem
umschlug, eine unnatürliche Fröhlichkeit…
    Alake bemerkte den
verbissenen Ausdruck auf seinem Gesicht, stieß einen
wimmernden Laut aus und
legte die Hand vor den Mund. Grundel zerrte in ratloser
Betroffenheit an ihren

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