Drachenmagier
Debattieren und Hin und Her wieder
von vorne losging.
»Also gut«, willigte
Alake ein.
Der Gedanke, daß Haplo
in Gefahr sein könnte, hatte sie überzeugt
– wie vorauszusehen. Ich betrachtete
Devon mit neuerwachter Bewunderung. Eliason hatte recht gehabt. Elfen
waren die
geborenen Diplomaten.
»Also gut«,
wiederholte Alake, »wir tun’s. Aber wann? Und
wie?«
Typisch Mensch. Immer
Pläne schmieden.
»Wir müssen abwarten
und Augen und Ohren offenhalten«, sagte Devon.
»Irgendwann unterwegs wird sich
eine Gelegenheit finden.«
Mir kam plötzlich ein
furchtbarer Gedanke. »Und wenn die Delphine unseren Eltern
erzählen, was sie
uns gesagt haben?«
»Wir müssen aufpassen
und dafür sorgen, daß sie nicht mit unseren Eltern
reden und auch mit sonst niemandem«,
sagte Alake nach kurzem Überlegen, als keiner von uns mit
einem Geistesblitz
aufwarten konnte. »Wenn wir Glück haben,
sind alle zu beschäftigt, um sich
Zeit für ein Plauderstündchen zu nehmen.«
Eine vergebliche
Hoffnung. Ich verkniff es mir, darauf hinzuweisen, daß unsere
Eltern auf jeden
Fall vor dem Aufbruch bei den Delphinen Informationen einholen
würden. Es
überraschte mich, daß sie nicht längst
daran gedacht hatten, aber sie waren ja
mit wichtigeren Dingen beschäftigt gewesen –
Fischtran, zum Beispiel.
Wir einigten uns
darauf, wachsam zu sein und Argumente parat zu haben, falls
etwas schiefging.
Alake sollte Haplo warnen, diskret, ohne etwas zu verraten,
daß es gut wäre,
wenn eine Zeitlang niemand mit den Delphinen redete.
Danach trennten wir
uns, um Reisevorbereitungen zu treffen und damit anzufangen, unsere
Eltern zu
beschatten.
Sie können sich
glücklich schätzen, uns zu haben. Jetzt muß
ich los. Später mehr. 45
----
Kapitel 25
Phondra, Chelestra
Der Hund war also bei
Alfred.
Haplo hegte nicht den
geringsten Zweifel, daß es sich bei dem Hund, über
den die Delphine sich
beschwert hatten, um seinen Hund handelte, und er war bei
Alfred. Der Gedanke irritierte
Haplo, ärgerte ihn mehr, als er sich eingestehen mochte, und
schwärte wie ein
vergifteter Pfeil in seinem Fleisch. Während er sich
auf erheblich wichtigere
Dinge hätte konzentrieren sollen – die bevorstehende
Ausfahrt, der Krieg gegen
die Sartan – , dachte er an den Hund.
»Es ist nur ein verdammter
kläffender Köter!« rügte er sich
selbst.
Elfen und Zwerge
gingen an Bord ihrer Tauchboote, um zu den heimatlichen Meermonden
zurückzukehren und ihre Völker zur Sonnenjagd zu
rufen. Haplo wich ihnen bis
zum letzten Augenblick nicht von der Seite, schwor die Zwerge auf sich
ein,
ermunterte die Elfen, zu handeln, löste Probleme –
eingebildete wie reale. Man
hatte sich noch nicht mit der Vorstellung angefreundet, die
neue Heimat
notfalls mit Waffengewalt zu erobern, aber Haplo führte sie
langsam in die gewünschte
Richtung, behutsam, ohne daß sie es merkten. Den
entscheidenden Tropfen, der
das Faß zum Überlaufen brachte,
würden die Sartan selbst beisteuern, dessen
war er ganz sicher.
Die Menschen wollten
auf direktem Kurs Surunan anlaufen, am Ufer mit Sack und Pack
von Bord gehen
und ihre Forderungen stellen.
»Dann verhandeln wir
von eine Position der Stärke aus«, argumentierte
Dumaka. »Wir führen den Sartan
vor Augen, wie zahlreich wir sind und daß wir bereits einen
Stützpunkt
errichtet haben. Außerdem zeigen wir ihnen, daß wir
in friedlicher Absicht
kommen. Wenn sie über die Mauern ihrer Stadt blicken, sehen
sie Frauen und
Kinder…«
»Sie blicken über die
Mauern ihrer Stadt und sehen eine Armee«, fiel Yngvar ihm ins
Wort. »Sie werden
nach den Äxten greifen und nicht mehr bereit sein zu
verhandeln.«
»Ich stimme mit Yngvar
überein«, meinte Eliason. »Wir haben nicht
die Absicht, die Sartan einzuschüchtern.
Mein Vorschlag ist, daß wir in Sichtweite vor der
Küste Surunans ankern
sollten, um sie mit der Größe unserer Flotte zu
beeindrucken, aber nicht so
nah, daß sie sich bedroht
fühlen…«
»Und was ist so falsch
daran, ein bißchen die Muskeln spielen zu lassen?«
fragte Dumaka spitz. »Ihr
Elfen stellt euch wohl vor, daß wir vor ihnen auf dem Bauch
kriechen sollen und
ihnen die Füße küssen.«
»Gewiß nicht. Wir
Elfen verstehen uns darauf, zivilisiert ein Anliegen
vorzubringen, ohne
Verlust an Würde.«
»Das soll wohl heißen,
wir Menschen sind nicht zivilisiert!« brauste Dumaka
auf.
»Wem der Stiefel
Weitere Kostenlose Bücher