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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ich war beeindruckt, der Delphin näherte sich
untertänig.
    »Hör mir zu«, sagte
sie, »du wirst die Fragen, die dieser Mann dir
stellt, nach bestem Wissen und
Gewissen beantworten, oder von Stund an wird kein Mensch, Elf oder
Zwerg mehr
ein Wort mit euch Delphinen wechseln. Ihr werdet Luft sein
für uns.«
    »Überschreiten wir
nicht da unsere Befugnisse ein klein wenig?« Ich gab ihr
einen Rippenstoß.
    »Sei still.« Alake
kniff mich. »Du mußt bestätigen, was ich
gesagt habe.«
    Wir taten ihr den
Gefallen. Sowohl Devon als auch ich verkündeten entschlossen,
daß kein Elf oder
Zwerg mehr mit einem Delphin sprechen würde. Bei dieser
finsteren Drohung
begannen die Delphine unglücklich zu planschen, zu schnattern
und Kobolz zu
schießen, und schworen, daß ihnen einzig und allein
unser Wohlergehen am
Herzen läge. (Reichlich dick aufgetragen, wenn man mich
fragt.) Zu guter Letzt,
nach mitleiderregendem Quietschen und Zwitschern, das wir
ignorierten, war
einer der Fische bereit, mit Haplo zu sprechen.
    Und dann, nach all dem
Trara, was glaubt ihr wohl, was er wissen wollte? Fragte er nach den
Befestigungsanlagen der Sartan? Wieviel Mann die Mauern
verteidigten? Und wie
gut sie die Axt zu handhaben verstanden? Nein.
    Alake, die ihm die
Delphine gefügig gemacht hatte, sah ihn erwartungsvoll an.
Haplo beherrschte
die Sprache der Fische fließend.
    »Was sagt er?« fragte
ich Devon.
    Devon sah verdattert
aus. »Er fragt sie, wie die Sartan gekleidet
sind!«
    Nun,
selbstverständlich wäre keine Frage besser
geeignet gewesen, das Interesse der
Delphine zu erregen (was, könnte ich mir denken, der Grund
gewesen ist, weshalb
er sie stellte). Unsere merkwürdige Vorliebe, den
Körper zu verhüllen, ist den
Delphinen ein ewiges Rätsel, ebenso wie manch andere unserer
absonderlichen
Bräuche, zum Beispiel auf trockenem Land leben zu wollen und
mühsam auf zwei
Beinen herumzulaufen, wenn man doch schwimmen kann.
    Doch aus irgendeinem
Grund finden sie die Sache mit den Kleidern besonders komisch und sind
fasziniert davon. Geht eine würdige Elfendame in einem Kleid
mit Puffärmeln zum
Ball, wenn lange, schmale Ärmel in Mode sind, weiß
am nächsten Morgen jeder
Delphin im Segensmeer davon.
    So kam es, daß wir
einer minutiösen Beschreibung der sartanischen Tracht
teilhaftig wurden, die
sich meiner Ansicht nach nicht unbedingt durch
Originalität auszeichnete.
    »Die Delphine sagen,
daß die Sartan alle ziemlich ähnlich gekleidet sind.
Die Männchen tragen lange,
hemdähnliche Gewänder, die der Weibchen sind in der
Taille eng geschnürt. Was
die Farbe angeht, sind die Hemden überwiegend weiß
oder grau. Die meisten haben
ein schlichtes Muster am Saum, manche sind mit Gold
eingefaßt. Die Delphine
nehmen an, daß die goldene Borte ein besonderes
Statussymbol ist. Genaueres
wissen sie nicht.«
    Devon und ich setzten
uns in den Sand, beide verdrossen und schweigsam. Ich
hätte gern gewußt, ob er
dachte, was ich dachte. Er beantwortete die unausgesprochene
Frage, als er die
Stirn runzelte und leise vor sich hin sagte: »Er hat mir das
Leben gerettet.«
    »Die Delphine halten
nicht viel von den Sartan«, sagte Alake halblaut zu
mir. »Offenbar wollen die
Sartan ständig Informationen von den Delphinen haben, aber
wenn die Delphine
Fragen stellen, weigern sie sich zu antworten.«
    Haplo nickte, das zu
erfahren überraschte ihn offenbar nicht.
Tatsächlich glaubte ich ihm ansehen
zu können, daß nichts von dem, was die
Delphine erzählten, eine Überraschung
gewesen war, als hätte er alles vorher
gewußt. Er saß bei uns auf dem Boden,
die Arme auf die angezogenen Knie gestützt, die Hände
gefaltet. Er wirkte
entspannt, willens, einige Signen hier sitzen zu bleiben.
    »Gibt es – gibt es
sonst noch etwas, das du wissen möchtest?« Alake
schaute ihn an, schaute zu
uns, ob wir aus der Sache klug wurden.
    Wir waren keine große
Hilfe. Devon hatte damit zu tun, Löcher in den Sand zu buddeln
und zuzusehen,
wie sie sich mit Wasser und winzigem Meeresgetier füllten. Ich
hatte schlechte
Laune und fing an, Steine nach dem Delphin zu werfen, nur um zu sehen,
wie es
um meine Treffsicherheit bestellt war.
    Der dumme Fisch,
wahrscheinlich immer noch aufgekratzt wegen der Frage nach den
Kleidern,
schwamm außer Reichweite, wo er albern keckernd den Kopf aus
dem Wasser reckte
und allerlei Kapriolen zu vollführen begann.
    »Was

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