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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ich sein
würde – in der Bibliothek?«
    Orla stieg die
Zornesröte in die Wangen, dann wurde sie blaß. Sie
biß sich auf die Lippen. »Es
tut mir leid«, sagte sie nach kurzem Schweigen.
»Ich nehme an, das habe ich
verdient.«
    »Nein, ich bin der,
dem es leid tut«, sagte Alfred, über sich
selbst erschreckt. »Ich weiß nicht,
was über mich gekommen ist. Nimm bitte Platz.«
    »Nein, vielen Dank.
Ich kann nicht bleiben. Ich bin gekommen, um dir zu sagen,
daß wir eine Botschaft
der Nichtigen erhalten haben. Sie sind in Draknor
gelandet.« Ihre Stimme wurde
schärfer. »Sie bitten um ein
Zusammentreffen.«
    »Was ist das, Draknor?
Einer von den Durnai?«
    »Ja, bedauernswertes
Geschöpf. Unserem Plan zufolge sollten die Durnai in
Hibernation verbleiben,
bis die Meersonne abwanderte, und ihr dann folgen, nachdem wir sie
geweckt
hatten. Nachdem wir uns für den Schlaf entschieden hatten,
sind die meisten
Durnai nie mehr aufgewacht. Ich bezweifle, ob sogar die Nichtigen
wissen, daß
sie während der ganzen langen Zeit in den Poren der
äußeren Hülle eines
lebenden Wesens gehaust haben. Leider erkannten die
Drachenschlangen sofort,
daß der Durnai, den sie in Besitz genommen hatten, lebendig
war. Sie griffen
ihn an, weckten ihn aus der Hibernation, und seither peinigen sie ihn
unablässig.
Nach den Berichten der Delphine ernähren die Schlangen sich
von seiner
Substanz, fressen ihn Stück für Stück. Er
existiert in ständiger Angst und
Qual.
    Ja«, fügte Orla hinzu,
als sie sah, daß Alfred vor Grauen erbleichte. »Das
sind die Geschöpfe, mit
denen dein Patrynfreund sich verbündet hat. Und die
Nichtigen.«
    Alfred war entsetzt.
Er sah auf den Hund nieder, der friedlich schlummerte.
    »Ich kann es nicht
glauben. Nicht einmal von Haplo. Er ist ein Patryn –
ehrgeizig, hart, kalt,
aber er ist kein Feigling. Er ist nicht grausam. Es bereitet ihm kein
Vergnügen,
Hilflose zu quälen und jemandem Schmerz
zuzufügen.«
    »Und doch ist er in
Draknor, und die Nichtigen sind bei ihm, aber sie werden dort nicht
bleiben.
Sie wollen sich hier ansiedeln, in diesem Reich.« Orla
ließ den Blick durch
ihren Garten wandern, der sich üppig und duftend im weichen
Dunkel der Nacht
ausbreitete. »Darum geht es bei diesem Treffen.«
    »Aber natürlich können
sie nicht in Draknor bleiben. Da muß es furchtbar sein. Hier
ist mehr als genug
Platz für sie«, sagte Alfred, der so
fröhlich war wie seit Tagen nicht mehr.
    Er freute sich
geradezu darauf, wieder mit Nichtigen zu tun zu haben, mochten sie auch
streitsüchtig und zänkisch sein. Zumindest waren sie
interessant.
    Dann bemerkte er den
Ausdruck auf Orlas Gesicht.
    »Ihr wollt ihnen doch
erlauben, in Surunan zu siedeln, oder nicht?« fragte er.
    Er las die Antwort in
ihren Augen und prallte verstört zurück.
»Das ist unmöglich! Ihr wollt sie
abweisen?«
    »Es sind weniger die
Nichtigen, Alfred«, erklärte Orla,
»sondern ihre Bundesgenossen, an denen wir
Anstoß nehmen. Der Patryn. Er hat gebeten, an der
Versammlung teilnehmen zu
dürfen.«
    »Haplo?« wiederholte
Alfred baß erstaunt.
    Beim Klang des Namens
sprang der Hund auf und schaute sich mit gespitzten Ohren suchend um.
    »Na, na«, sagte Alfred
und streichelte das Tier, um es zu beruhigen. »Na, na. Er ist
nicht hier. Noch
nicht.«
    Der Hund winselte
leise und legte sich wieder hin, den Kopf auf die Vorderpfoten
gebettet.
    »Haplo, der an einer
Versammlung der Sartan teilnehmen will«, sann
Alfred. Die Nachricht
beunruhigte ihn. »Er muß äußerst
siegessicher sein, um euch seine Anwesenheit
bekanntzugeben. Natürlich wißt ihr bereits,
daß er sich in Chelestra aufhält,
und er weiß, daß ihr wißt. Trotzdem sieht
es ihm nicht ähnlich.«
    »Siegessicher!«
schnappte Orla. »Mit gutem Grund siegessicher! Er
weiß die Drachenschlangen
hinter sich, ganz zu schweigen von etlichen tausend
Nichtigenkriegern!«
    »Aber vielleicht haben
die Nichtigen gar keinen anderen Wunsch, als in Frieden zu
leben«, wandte
Alfred ein.
    »Glaubst du das
wirklich?« Orla musterte ihn staunend.
»Kannst du so naiv sein?«
    »Ich gebe zu, ich bin
nicht so klug oder weise wie ihr alle«, sagte Alfred
bescheiden. »Aber solltet
ihr euch nicht wenigstens anhören, was sie vorzubringen
haben?«
    »Selbstverständlich
wird der Rat sie anhören. Deshalb hat Samah dem Treffen
zugestimmt. Und er
möchte, daß auch du anwesend bist. Er hat

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