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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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mich
geschickt, dir das zu sagen.«
    »Dann bist du also
nicht aus eigenem Antrieb zu mir gekommen«, bemerkte Alfred
leise und
betrachtete seine Schuhspitzen. »Ich hatte recht. Du hast
meine Nähe gemieden.
Nein, mach dir keine Vorwürfe deswegen. Ich verstehe
schon. Es ist alles
schwer genug für dich. Nur habe ich es vermißt, mit
dir zu reden, ich habe es
vermißt, deine Stimme zu hören. Ich habe es
vermißt, dich anzusehen.«
    »Alfred, bitte nicht.
Ich habe dir schon einmal gesagt…«
    »Ich weiß. Verzeih.
Ich glaube, es wäre gut, wenn ich dieses Haus
verließe oder auch ganz Chelestra
den Rücken kehrte.«
    »O Alfred, nein! Sei nicht
albern. Du gehörst hierher, zu uns, zu deinem
Volk…«
    »Wirklich?« Alfreds
Stimme klang ernst, so ernst, daß ihr die Worte auf den
Lippen erstarben.
»Orla, was ist aus den anderen geworden?«
    »Anderen? Welchen
anderen?« fragte sie erstaunt.
    »Den anderen. Den
Ketzern, den Abweichlern. Vor der Großen Teilung. Was ist mit
ihnen geschehen?«
    »Ich – ich weiß nicht,
was du meinst.«
    Doch Alfred sah, daß
sie es ganz genau wußte. Sie war außerordentlich
blaß geworden, ihre Augen
waren groß und voller Angst. Ihre Lippen bewegten sich, als
wollte sie etwas
sagen, doch brachte sie keinen Ton heraus. Sie drehte sich hastig um
und kehrte
so überstürzt ins Haus zurück,
daß es aussah wie eine Flucht.
    Alfred sank
unglücklich auf die Bank.
    In ihm regte sich eine
große Angst – vor seinem eigenen Volk.
    Das Treffen zwischen
den Sartan und den Nichtigen wurde von den Delphinen arrangiert, die es
genossen, wie Alake gesagt hatte, sich wichtig zu fühlen. Von
einer Partei zur
anderen zu schwimmen, Termine vorzuschlagen, Termine zu
ändern, Termine zu
bestätigen – sie hatten reichlich zu tun und dachten
nicht daran, ihren
Verdacht bezüglich Haplo und der Drachenschlangen
weiterzuerzählen.
    Oder vielleicht hatten
die Delphine in der ganzen Aufregung den Patryn
überhaupt vergessen. Wie
Grundel sagte: Was kann man schon vom Gehirn eines Fisches erwarten?
    Haplo war
auf der Hut, kam stets dazu, wenn die
Delphine sich zeigten, und bat
darum, daß sie sich einer der Nichtigensprachen bedienten,
damit er verstehen
konnte, was gesprochen wurde.
    Es war eine überflüssige
Vorsichtsmaßnahme.
    Die Nichtigen hatten
ganz andere Sorgen und keine Zeit für
Plauderstündchen. Zur Zeit wurde darüber
diskutiert, ob man die Konferenz auf Sartanboden
abhalten solle, wie die
Sartan es wünschten, oder darauf bestehen, daß die
Sartan ihrerseits Schiffe
bestiegen, um sich mit den Repräsentanten der drei
Völker auf halbem Weg zu
treffen.
    Dumaka, der bereits
entschieden hatte, daß ihm diese Sartan zuwider waren,
stimmte für letzteres.
    Eliason argumentierte,
es wäre höflicher, wenn sie zu den Sartan gingen.
»Wir sind diejenigen, die als
Bittsteller kommen.«
    Yngvar brummte, ihm
sei es gleichgültig, wo das Treffen stattfand,
Hauptsache auf festem Boden. Er
hatte es satt, in einem Schiff hausen zu müssen.
    Haplo saß still dabei,
beobachtete, hörte zu, sagte nichts. Er wollte sie reden
lassen, bis die Wogen
sich geglättet hatten, und dann das Wort ergreifen, um
ihnen zu sagen, was sie
tun sollten.
    Wie sich
herausstellte, bestanden die Sartan auf Surunan als
Konferenzort, oder es
würde keine Konferenz stattfinden.
    Haplo lächelte in sich
hinein. An Bord eines Schiffes, umgeben von den Magie neutralisierenden
Wassern
des Segensmeeres, wären die Sartan völlig der Gnade
der Nichtigen ausgeliefert
– oder eines jeden, der sich bei ihnen befand.
    Doch es war bei weitem
zu früh, daran zu denken. Noch hing alles in der Schwebe, war
die Atmosphäre
nicht bereitet für eine Kriegserklärung.
    »Nehmt die Bedingung
an«, empfahl Haplo ihnen. »Sie wollen euch mit
ihrer Macht beeindrucken. Es
kann nicht schaden, sie glauben zu machen, es wäre ihnen
gelungen.«
    »Uns beeindrucken!«
wiederholte Delu
geringschätzig.
    Die Delphine machten
sich mit der Einwilligung der Nichtigen auf den Weg und waren im Nu mit
der
Nachricht zurück, daß die
Staatsoberhäupter der Nichtigen eingeladen seien,
zeitig am folgenden Tag vor dem Rat der Sartan zu erscheinen, um dieser
erlauchten Körperschaft ihr Anliegen vorzutragen.
    Die Staatsoberhäupter
erklärten sich dazu bereit.
    Haplo kehrte in seine
Kabine zurück. Nie in seinem ganzen Leben war er innerlich so
aufgewühlt
gewesen, er

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