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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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gelähmt. Der
Kapitän behauptete sich tapfer, obwohl sein Bart zitterte und
er sich mit der
Hand am Steuerrad festhalten mußte.
    Die Majestäten blieben
auch, eine Standhaftigkeit, die Haplo widerwillig Respekt
abnötigte. Sein
eigener Impuls war, zu laufen, zu schwimmen, mit
bloßen Händen die Planken zu
zertrümmern, um nur dem Grauen zu entkommen.
    Er kämpfte gegen die
aufsteigende Panik, und es gelang ihm, den Anschein
äußerer Gelassenheit zu bewahren,
obwohl sein Mund so trocken war, daß er kaum sprechen konnte.
    »Die Flotte der
Sonnenjäger ist ausgelaufen, Erhabener. Wir haben,
wie verabredet, Kurs auf
Surunan genommen. Weshalb versperrt ihr uns den
Weg?«
    Starre Reptilaugen
fixierten Haplo teilnahmslos.
    »Die Entfernung ist
groß, der Weg lang. Wir sind gekommen, Euch zu
führen, Meister.«
    »Ein Trick!« hauchte
Yngvar.
    »Wir können unseren
Weg auch alleine finden«, murrte Dumaka.
    Delu erhob plötzlich
ihre Stimme zu einer Art Sprechgesang und hielt einen Stein in
die Höhe, den
sie an einer Kette um den Hals trug, wahrscheinlich irgendein
primitiver
Schutzzauber der Nichtigen.
    Die roten Augen der
Drachenschlange flammten auf.
    »Mundhalten, alle
miteinander!« befahl Haplo, ohne den Blick von der
Drachenschlange abzuwenden.
»Wir danken Euch für Euer Angebot, Erhabener, und
wir werden Euch folgen.
Kapitän, auf den Kurs einschwenken, den die
Drachenschlangen vorgeben. Die Order
gilt für alle Sonnenjäger.«
    Der Kapitän schaute
fragend zu seinem König. Yngvars Gesicht war finster
vor Zorn und Entsetzen,
er wollte den Kopf schütteln.
    »Sei kein Narr«,
warnte Haplo ihn mit gedämpfter Stimme. »Wenn sie
euch töten wollten, hätten sie
es längst tun können. Nehmt ihr Angebot an. Es ist
kein Trick. Ich bürge dafür
– mit meinem Leben«, fügte er hinzu, als
der Zwergenkönig immer noch zauderte.
    »Wir haben keine Wahl,
Yngvar«, sagte Eliason.
    »Und du, Dumaka«,
fragte der Zwerg schnaufend. »Was ist deine
Meinung?«
    Gemahl und Gemahlin
sahen sich an. Delu zuckte resignierend mit den Schultern.
»Wir müssen an
unser Volk denken.«
    »Dann soll’s mir recht
sein«, gab Dumaka verdrossen nach.
    Yngvar wandte sich an
den Kapitän. »Tu, was er sagt.«
    »Ja, Herr König.« Der
Zwerg warf Haplo einen unfreundlichen Blick zu.
»Sagt der Kreatur, sie soll
von meiner Brücke verschwinden. Ich kann das Schiff nicht ohne
eine Mannschaft
führen.«
    Das Phantom der
Drachenschlange verblaßte bereits und löste sich
auf; zurück blieben das vage
Unbehagen und die gestaltlosen Ängste eines bösen
Traums.
    Die Nichtigen atmeten
erleichtert auf, aber die Mienen blieben düster. Die
Mannschaft und die
Offiziere fanden sich wieder ein, beschämt mieden sie den
funkelnden Blick
ihres Kapitäns. Haplo wandte sich ab und ging. Auf dem Weg
hinaus wäre er fast
mit Grundel, Alake und Devon zusammengestoßen, die ziemlich
hastig aus dem
Schatten einer Türnische auftauchten.
    »Du hast unrecht!«
sagte Alake zu Devon.
    »Um deinetwillen hoffe
ich…«
    »Pst!« Grundel war
Haplos ansichtig geworden.
    Alle drei
verstummten. Offenbar hatte er ein wichtiges Gespräch
unterbrochen, und eine
Ahnung sagte ihm, daß er das Thema gewesen war. Allem
Anschein nach wußten auch
die beiden anderen, was die Delphine erzählt hatten.
Devon, rot geworden, senkte
den Blick, Grundel jedoch schaute Haplo trotzig ins Gesicht.
    »Das alte Spiel?« fragte er.
»Ich dachte, ihr hättet eure
Lektion gelernt.«
    »Scheint nicht so«,
murmelte Grundel, als er weiterging.
    Der Rest
der Fahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle. Die
Drachenschlangen waren nicht
mehr zu sehen, die Aura der Furcht nicht mehr zu spüren. Die
Tauchboote folgten
im Kielwasser der riesenhaften Leiber, die weit voraus unsichtbar durchs
Wasser glitten.
    Das Leben an Bord war langweilig, nervenaufreibend,
ereignislos.
    Haplo war überzeugt,
daß die drei Nichtigen etwas im Schilde führten,
doch nachdem er sie ein paar
Tage lang scharf beobachtet hatte, kam er zu dem Schluß, sich
geirrt zu haben.
    Alake ging ihm aus dem
Weg und widmete sich statt dessen unter Anleitung ihrer Mutter mit
neuerwachtem
Eifer dem Studium der Magie. Devon und eine Gruppe jüngerer
Elfen übten sich im
Gebrauch von Pfeil und Bogen, indem sie auf ein Ziel schossen, das sie
sich
aufgebaut hatten. Grundel war die einzige, die Haplos Seelenfrieden
störte,
aber nur

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