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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Bord zu schaffen,
worauf der Zwergenkapitän ihnen kurz und bündig
erklärte, daß der Platz
entweder für sie reichte oder für die Betten
– ganz nach Belieben.
    »Mir wären die Betten
lieber gewesen«, meinte der Kapitän
säuerlich zu Yngvar. »Wenigstens hätten die
keinen Lärm gemacht.«
    Schließlich bequemten
die Elfen sich, mit den Kojen vorliebzunehmen, doch um nicht ganz auf
Komfort
verzichten zu müssen, schleppten sie
Gänsefedermatratzen, spitzenbesetzte
Laken, Seidendecken und Daunenkissen en masse herbei. Und das
war nur der
Anfang. Jede Elfenfamilie besaß etliche wertvolle
Erbstücke, die man
keinesfalls zurücklassen durfte – das Sortiment
reichte von phantasievollen
magischen Uhren bis zu Harfen, die sich selbst spielten. Ein Elf kam
mit einem
ausgewachsenen Baum in einem Topf anmarschiert; ein anderer mit
siebenundzwanzig Singvögeln in siebenundzwanzig
silbernen Käfigen.
    Zu guter Letzt hatte
man alles und jeden verstaut und untergebracht. Die Elfen waren
einigermaßen
zufrieden, obwohl es unmöglich war, sich in den Zwischendecks
zu bewegen, ohne
über irgend etwas oder irgend jemanden zu stolpern.
    Dann kam der wirklich
schwierige Teil – der eigentliche Aufbruch, der
Abschied von der Heimat. Die
Menschen, daran gewöhnt umherzuziehen, hatten das
Unvermeidliche akzeptiert;
die Zwerge, obwohl es ihnen schwerfiel, die geliebten Höhlen
aufzugeben, fügten
sich mit stoischer Gelassenheit. Die Elfen jedoch waren am Boden
zerstört. Ein
Zwergenkapitän berichtete, daß er nach all den an
Bord vergossenen Tränen mehr
Wasser im Schiff als unterm Kiel hatte.
    Endlich war die
riesige Flotte der Sonnenjäger aber doch versammelt und
bereit, die Fahrt in
die neue Heimat anzutreten. Die Oberhäupter der
königlichen Familien
versammelten sich an Deck des Flaggschiffs, um ein Gebet zu sprechen
und den
Einen um sicheres Geleit und eine friedliche Landung zu
bitten.
    Nach dem Gebet
verständigten sich die Kapitäne der einzelnen Schiffe
durch ein Tohuwabohu von
Signalen, und die Tauchboote sanken unter die
Wasseroberfläche.
    Sie hatten erst eine
kurze Strecke zurückgelegt, als ein Erster Offizier sich
kreidebleich vor
Entsetzen Yngvar näherte, grüßend
die Fäuste an die Stirn hob und mit leiser
Stimme etwas zu ihm sagte.
    Ein Schatten fiel über
Yngvars Gesicht, er wandte sich an seine Begleiter. »Die
Drachenschlangen«,
verkündete er knapp.
    Haplo war sich bereits
seit längerem der Nähe der Schlangen
bewußt, die Tätowierungen an seinem
Körper
brannten und juckten. Er kratzte sich unmutig, die Runen auf seinen
Handrücken
schimmerten bläulich.
    »Laßt mich mit ihnen
sprechen.« Er trat vor.
    »Wie kann irgend jemand
von uns mit ihnen ›sprechen‹?«
fragte ihn Yngvar unwirsch. »Wir befinden uns
unter Wasser.«
    »Es gibt
Möglichkeiten«, antwortete Haplo und machte
sich auf den Weg zur Brücke,
gefolgt von einer ungebetenen Eskorte aus gekrönten
Häuptern.
    Das warnende Blau der
Runen leuchtete durch sein Hemd, spiegelte sich in den Augen der
Nichtigen, die
das Phänomen aus den Schilderungen Grundeis, Alakes und Devons
kannten, es aber
nie selbst gesehen hatten.
    Es war zwecklos, wenn
Haplo sich einzureden versuchte, daß die Schlangen
keine Gefahr darstellten,
sein Körper reagierte einem jahrhundertealten Instinkt
gemäß auf die Bedrohung.
Ihm blieb nichts weiter übrig, als die Warnung zu
ignorieren und zu hoffen,
daß sein Körper mit der Zeit umlernte.
    Er betrat den
Ruderstand, wo sich die aus Zwergen bestehende Mannschaft unbehaglich
zusammendrängte und im Flüsterton unterhielt. Der
Kapitän zeigte außenbords.
    Die Drachenschlangen
schwebten im Wasser, trotz ihrer Riesenhaftigkeit wie
schwerelos, die
mächtigen Leiber von geschmeidiger Anmut.
    »Sie versperren uns
den Weg, Herr König. Ich bin dafür,
daß wir umkehren.«
    »Und wohin?« fuhr
Haplo den Sprecher an. »Wollt ihr in eure Heimat
zurückkehren und dort warten,
bis das Eis euch umschließt? Ich werde mit ihnen
reden.«
    »Wie?« fragte Yngvar
erneut, aber das Wort blieb ihm im Hals stecken.
    Das schimmernde,
transparente Phantom einer Drachenschlange nahm auf der
Brücke Gestalt an.
Furcht strömte von der Erscheinung aus wie eine eisige Flut.
Die Mitglieder der
Besatzung, die noch fähig waren, sich zu rühren,
ergriffen schreiend die
Flucht. Die übrigen verharrten an Ort und Stelle, vor
Angst wie

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