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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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fahren weiter.«
    »Einverstanden. Fahren
wir weiter.« Grundel zuckte mit den Schultern, aber dann
hellte ihre Miene sich
auf. »Wer weiß. Vielleicht finden wir noch ein paar
von den Edelsteinen.«
    Der Patryn hatte die
Geschwindigkeit des Bootes gedrosselt, um nicht wieder auf
Grund zu laufen.
Das Wasser war trübe und schmutzig, er konnte fast nichts
sehen und hatte keine
Ahnung, wo er sich befand und ob er noch auf Kurs war. Auch ohne
daß er das
Steuerrad berührte, glitt das Boot zielstrebig voran,
er befand sich im
Bannkreis der Schlangen.
    Die Sigel auf seiner
Haut hüllten ihn in eine flimmernde blaue Aura. Es
bedeutete eine ungeheure
Willensanstrengung, sich immer näher an Draknors
Küste herantragen zu lassen,
wenn der Selbsterhaltungstrieb ihn drängte, das Ruder
herumzuwerfen und zu
fliehen.
    Lange bevor er damit
gerechnet hätte, begann das Boot zu steigen und tauchte an die
Oberfläche. Ein
langer Uferstreifen erstreckte sich vor ihm; über dem
weißen Sand lag ein
fahler, gespenstischer Schimmer, der aus einer geheimnisvollen Quelle
gespeist
wurde, vielleicht verströmte das zermalmte Gestein
selbst diesen unwirklichen
Schein.
    Diesmal brannte kein
Begrüßungsfeuer. Entweder kam er unerwartet, was
Haplo nicht glauben konnte,
oder er war nicht willkommen. Unwillkürlich griff er nach dem
Wachstuchbündel
in seinem Gürtel und fühlte beruhigt das schwere
Gewicht der beiden Dolche.
    Sobald das Boot auf
den Strand knirschte, sprang er vom Deck ans Ufer, sorgsam darauf
bedacht, sich
nicht die Füße naß zu machen. Nach einem
weiten Satz landete er wohlbehalten
auf trockenem Boden, wo er einen Moment stehenblieb, um sich zu
orientieren.
    Der Uferstreifen war
etliche hundert Meter breit. Zerklüftete
Gesteinsmassen, deren gezackte,
scharfgratige Kammlinien sich schwarz gegen das Segensmeer
abzeichneten,
wuchsen aus dem Sand.
    Merkwürdige Berge,
dachte Haplo, der sie mit Abscheu betrachtete. Sie gemahnten
ihn an abgenagte,
verwitterte Knochen. Er schaute sich nach allen Seiten um und
überlegte, wo die
Drachenschlangen zu finden sein mochten. Sein Blick fiel auf eine
dunkle
Öffnung in einem Felsenhang. Eine Höhle.
    Haplo stapfte über den
tristen, verödeten Strand. Die Runen auf seiner Haut brannten
wie Feuer.
    Die drei Nichtigen
klebten bei der Einfahrt in die Bucht tatsächlich am Heck des
Patryns, wie
Grundel kurz vorher gewitzelt hatte. Dann allerdings wahrten
sie Abstand.
    In dem trüben Wasser
fiel es ihnen schwer, etwas auszumachen, aber sie sahen Haplo ans Ufer
springen, stehenbleiben und sich umsehen, als sei er im Zweifel, wohin
er sich
wenden sollte.
    Er schien einen
Entschluß gefaßt zu haben, denn plötzlich
setzte er sich in Bewegung und
marschierte zielstrebig am Ufer entlang.
    Sobald er außer
Hörweite war, bugsierten die drei ihr kleines Boot
möglichst nah an den Strand
und vertäuten es an einem Korallenriff, das aus dem
Wasser ragte wie ›ein
mahnender Zeigefinger, der uns warnt‹, meinte
Grundel.
    Dank des Mutkrauts
lachten alle drei.
    Sie wateten hastig
durch das seichte Wasser, um Haplo nicht aus den Augen zu verlieren,
obwohl
diese Gefahr wegen des blauen Schimmers, der seinen
Körper umhüllte, kaum
bestand.
    Sie folgten ihm
unauffällig.
    Oder vielmehr Devon
folgte ihm unauffällig. Der Elf glitt mit geschmeidiger
Leichtigkeit über den
Sand, seine Füße schienen kaum den Boden zu
berühren.
    Grundel bildete sich
ein, es Devon gleichzutun, und wirklich bewegte sie sich leise
– für einen
Zwerg. Ihre Schritte waren schwer, sie atmete schnaufend und
ließ sich ein
halbes Dutzend Male hinreißen zu sprechen, wenn es besser
gewesen wäre, den
Mund zu halten.
    Alake vermochte sich fast
ebenso lautlos zu bewegen wie ein Elf, aber in der Aufregung hatte sie
vergessen, ihre Ohrringe abzunehmen und das mit Perlen
durchflochtene Haar
aufzustecken. Zu einem ihrer Zauber wurde ein silbernes
Glöckchen gebraucht,
das sie in ihrer Gürteltasche bei sich trug. Als sie einmal
stolperte, ertönte
ein gedämpftes Klimpern.
    Sie blieben stehen und
hielten den Atem an, überzeugt, daß Haplo
sie gehört haben mußte. Die einzige
Furcht, die das Mutkraut nicht hatte auslöschen
können, war die, von dem Patryn
entdeckt und nach Hause gescheucht zu werden.
    Haplo ging weiter,
offenbar hatte er nichts gemerkt. Die Freunde seufzten erleichtert und
nahmen
die Verfolgung wieder auf.
    Daß

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