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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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und warf einen Blick auf seine Umgebung. Er befand sich in
einem
Zimmer eines Wohnhauses – eines Sartanhauses, wie er
instinktiv wußte. Nur war
es jetzt kein Wohnhaus mehr, sondern ein Gefängnis. Vor den
Fenstern loderten
Sperrrunen, glutrote Sigel sicherten zusätzlich die
abgeschlossene und
verriegelte Tür. Ahnungsvoll betrachtete Haplo seine
Arme und sah an sich
hinunter. Seine Kleider waren naß, seine Haut nackt und
bloß.
    »Sie haben dich auf
Samahs Befehl mit Meerwasser begossen«, erklärte
Alfred. »Tut mir leid.«
    »Weshalb entschuldigst
du dich?« knurrte Haplo gereizt. »Es ist
ja nicht deine Schuld. Mußt du
ständig um Verzeihung bitten für etwas, woran du
keine Schuld hast?«
    Alfred
errötete. »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich
bilde ich mir ein, ich hätte in
gewisser Weise schuld. Eben weil ich der bin, der ich bin.«
    »Hast du aber nicht, also hör
auf zu jammern!« Haplo brauchte jemanden, um sich
abzureagieren, und Alfred bot
sich an. »Du warst es nicht, der mein
Volk ins Labyrinth geworfen hat. Du trägst nicht die Verantwortung an der
Großen Teilung.«
    »Nein«, gab Alfred niedergeschlagen zu,
»aber ich habe
auch nicht viel dazu getan, beginnendes Unrecht wiedergutzumachen.
Immer bin
ich in Ohnmacht gefallen.«
    »Immer?« Haplo
fixierte den Sartan mit zusammengekniffenen Augen. Grundeis
phantastische
Geschichte fiel ihm ein. »Wie war das auf Draknor? Bist du
auf Draknor auch in
Ohnmacht gefallen?«
    »Ich fürchte, ja.«
Alfred blickte beschämt auf die Spitzen seiner abgetragenen
Schuhe. »Genau weiß
ich es nicht, meine Erinnerung ist irgendwie –
verschwommen. Oh…«, er warf
Haplo einen ängstlichen Blick zu, »… ich
– ich habe mich um deine Wunden
gekümmert. Hoffentlich bist du nicht zornig, aber du hattest
entsetzliche
Schmerzen…«
    Haplo betrachtete
wieder seine Hände und Arme, von denen die
Tätowierungen verschwunden waren.
Nein, er wäre nicht fähig gewesen, sich selbst zu
heilen. Und zornig? Selbst
dazu fehlte ihm die Kraft.
    »Du entschuldigst dich
schon wieder«, meinte er und legte sich wieder hin.
    »Ich weiß. Es tut mir
leid.«
    Haplo funkelte den
Sartan böse an.
    Alfred drehte sich um
und ging durch das kleine Zimmer zu einem Bett an der
gegenüberliegenden Wand.
    »Ich danke dir«, sagte
Haplo ruhig.
    Alfred blickte
erstaunt über die Schulter. »Hast du etwas
gesagt?«
    Haplo hatte verflucht
noch mal nicht die Absicht, sich zu wiederholen. »Wo sind
wir?« fragte er,
obwohl er es schon wußte. »Was ist inzwischen
passiert? Wie lange bin ich
bewußtlos gewesen?«
    »Einen Tag, eine Nacht
und noch einen halben Tag. Du warst schwer verletzt. Ich versuchte,
Samah zu überreden,
daß er deine Magie zurückkehren
läßt, dir erlaubt, davon Gebrauch zu machen, um
dich zu heilen, doch er weigerte sich. Er hat Angst, sehr
große Angst. Ich
weiß, wie er sich fühlt. Ich kenne Angst.«
    Alfred verstummte und
starrte vor sich hin. Haplo bewegte sich unruhig.
»Ich habe dich gefragt…«
    Der Sartan blinzelte
und erwachte aus seiner Versunkenheit. »Es tut mir
leid… Oh! Nun entschuldige
ich mich schon wieder. Nein, es kommt nicht wieder vor, ich
versprech’s. Wo bin
ich stehengeblieben? Das Meerwasser. Sie haben dich zweimal am Tag
darin gebadet.«
Alfred sah den Hund an und lächelte. »Dein Freund
hier hat ein ordentliches
Spektakel veranstaltet, wenn jemand versuchte, sich dir zu
nähern. Samah hätte
er fast gebissen. Mir ist es schließlich gelungen, ihn zu
beruhigen – den Hund
meine ich –, damit nicht alles noch schlimmer wird. Ich
glaube, er hat inzwischen
Vertrauen zu mir.«
    Haplo stieß ein
Brummen aus, er sah keinen Grund, das Thema weiter zu verfolgen.
»Und die
Nichtigen? Sind sie gut nach Hause gekommen?«
    »Nein. Das heißt, es
geht ihnen gut«, versicherte Alfred hastig, als er
sah, wie Haplos Miene sich
verfinsterte, »aber zu Hause sind sie nicht, obwohl
Samah ihnen angeboten hat,
sie zu ihren Eltern zu schicken. Übrigens ist er
recht gut zu ihnen. Nur daß
er sie eben nicht verstehen kann. Aber die beiden wollten nicht ohne
dich
gehen. Das Zwergenmädchen ließ da keinen
Zweifel aufkommen. Sie hat Samah
gehörig die Meinung gesagt.«
    Haplo sah Grundel vor
sich, wie sie energisch die Backenlocken schüttelte
und dem Archonten mit dem
Zeigefinger drohte. Der Patryn lächelte. Er
hätte dabeisein mögen.
    »Die Nichtigen sind
hier,

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