Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
klopfte neben sich auf die Matratze. »Bitte nimm
Platz.«
    Orla sah auf das Bett,
dann schaute sie Alfred an. Langsam stieg ihr vom Hals her eine tiefe
Röte ins
Gesicht.
    Alfred seinerseits
verfärbte sich regelrecht purpurn und sprang wie von einem
Nest glühender
Kohlen auf.
    »Ich meinte doch
nicht… Nie würde ich… Was mußt
du von mir denken? Keine Stühle… Ich wollte
nur…«
    »Ja, vielen Dank«,
sagte Orla matt und setzte sich ans Fußende.
    Alfred ließ sich am
äußersten Kopfende nieder und musterte
angelegentlich seine Schuhe.
    Grundel, die ihnen
ungeduldig zugesehen hatte, nahm Haplo bei der Hand und zog ihn in eine
Ecke
des Zimmers, so weit von den Sartan entfernt wie
möglich. Devon kam mit ihr.
Nach einem letzten wachsamen Blick über die Schulter begannen
die beiden
Nichtigen halblaut und sehr ernst auf den Patryn einzureden.
    Es mag unmöglich
erscheinen, im selben Zimmer zu sein mit drei Personen, die sich etwas
Wichtiges erzählen, und nichts davon mitzubekommen,
aber den beiden Sartan
gelang es vorbildlich. Keiner von ihnen hörte ein
Wort, das gesprochen wurde,
sie waren viel zu sehr mit den Stimmen in ihrem Herzen
beschäftigt, um den
Stimmen außen große Beachtung zu schenken.
    Orla seufzte
verhalten. Sie verschränkte nervös die Hände
und schaute alle paar Sekunden zu
Alfred hin, als versuchte sie sich darüber klar zu werden, ob
sie sprechen
sollte oder nicht.
    Alfred, der ihre
Unruhe spürte, fragte sich nach dem Grund. Ihm kam ein
Gedanke.
    »Der Rat. Es findet
eine Sitzung statt, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Orla
tonlos.
    »Du – du bist nicht
dort?«
    Sie setzte zu einer
Antwort an, schüttelte dann aber nur stumm den Kopf.
»Nein«, sagte sie
schließlich nach kurzem Schweigen und hob das Kinn, als
hätte sie einen
Entschluß gefaßt. »Nein, ich bin nicht
dort. Ich bin aus dem Rat ausgetreten.«
    Alfred blieb der Mund
offenstehen. Seines Wissens hatte nie ein Sartan so etwas getan. Oder
auch nur
in Erwägung gezogen.
    »Meinetwegen?« fragte
er schüchtern.
    »Ja. Deinetwegen.
Seinetwegen.« Sie nickte zu dem Patryn hin.
»Ihretwegen.« Ihr Blick streifte
die Nichtigen.
    »Was hat… Wie hat
Samah…«
    »Er war außer sich. In
einem Maße außer sich, daß ich jetzt
gleichfalls unter Anklage stehe, zusammen
mit dir und dem Patryn.«
    »Nein! Das kann er
nicht tun! Du darfst nicht…«
    »Pst!« Orla legte ihm
die Fingerspitzen an die Lippen. »Es ist schon richtig
so.« Sie griff nach
Alfreds Hand. »Du hast mich so viel gelehrt. Ich habe keine
Angst mehr. Was
immer sie uns antun, ich habe keine Angst.«
    »Was wird Samah uns antun?« Alfreds Finger
schlössen sich um die ihren. »Was ist mit
den anderen geschehen, Liebes? Was ist denen von uns
zugestoßen, die vor
langer Zeit die Wahrheit erkannten?«
    Orla wandte sich ihm zu und sah ihn an. Ihr Blick war
ruhig, ihre Stimme fest.
    »Samah hat sie ins
Labyrinth verbannt.«
----

Kapitel 33
Surunan, Chelestra
    »Wir haben die
Drachenschlangen das sagen gehört, Haplo«,
bestätigte Grundel mit blassem
Gesicht, von der Erinnerung geängstigt. »Sie sagten,
es wäre alles eine List
und daß unsere Völker sich gegenseitig
abschlachten sollten, und dich wollten
sie gefangennehmen…«
    »… und deinem Fürsten
ausliefern«, warf Devon ein. »Die Drachenschlangen
haben vor, dich zu deinem
Fürsten zu bringen und des Verrats zu beschuldigen.
Es ist wahr!«
    »Du mußt uns glauben!«
beschwor ihn Grundel.
    Der Patryn hatte
aufmerksam zugehört, die Stirn gerunzelt, aber bisher
nichts dazu gesagt. »Du
glaubst uns doch, ja« fragte Devon.
    »Ich glaube euch.«
    Bei dem
überzeugten Ton seiner Stimme löste sich die
angespannte Haltung der beiden,
sie atmeten auf. Haplo vernahm den Widerhall der Worte des
Schlangenkönigs: Chaos
ist unser Lebenselixier; Tod unser Speis und Trank.
    Auf Abarrach hatte er Beweise dafür gefunden,
daß eine
höhere Macht des Guten existieren mochte. Falls es stimmte,
war es seiner
Ansicht nach durchaus logisch, wenn er hier auf Chelestra den
Widerpart entdeckte.
    Er fragte sich, ob
Alfred es gehört hatte, und warf einen Blick durchs
Zimmer. Offenbar nicht.
Der Sartan war totenblaß, er sah aus wie jemand, den ein
Dolchstoß mitten ins
Herz getroffen hat.
    »Sartan!« sagte Haplo
scharf. »Das hier geht auch dich an. Erzähl ihm, was
du mir gesagt hast«,
forderte er Grundel auf, »von den

Weitere Kostenlose Bücher