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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Warnung dienen!«
    Die Schlange tauchte
unter und verschwand. Die anderen folgten ihr; sie glitten
rasch durch die
Holztrümmer, die weit und breit die
Wasseroberfläche bedeckten. Wir standen
am Fuß des Hanges, wo die Stimme des Seeungeheuers uns
eingeholt hatte, und
starrten auf die Wracks der stolzen Sonnenjäger. Ich erinnere
mich an die
Stille, die über der Menge lag. Nicht einmal ein Schluchzen
war zu hören, es
weinte auch niemand um die Toten – noch nicht.
    Als wir sicher sein
konnten, daß die Schlangen endgültig
verschwunden waren, machten wir uns an
die traurige Arbeit, die Leichen zu bergen. Alle waren
offenbar durch das Gift
zu Tode gekommen. Das klare, saubere Meerwasser, von dem man unbesorgt
trinken
konnte, war jetzt mit einer stinkenden Ölschicht
verseucht, die jedes
Lebewesen tötete, das etwas davon in sich aufnahm.
    Ja, so fing es an. Es
gibt noch viel, viel mehr zu berichten, aber ich höre
Alake kommen, die mich
zum Essen rufen will. Menschen! Sie glauben, essen wäre ein
Allheilmittel für
jedes Problem. Ich bin auch keine Kostverächterin, aber im
Moment habe ich
nicht besonders viel Appetit. Fürs erste
muß ich schließen.
----

Kapitel 4
Irgendwo auf dem Segensmeer
    Alake besteht darauf,
daß wir regelmäßig essen – damit
wir bei Kräften bleiben, wie sie sagt. Wofür
sie wohl glaubt, daß wir unsere Kräfte brauchen
werden, kann ich mir beim
besten Willen nicht vorstellen. Um gegen diese Drachenschlangen zu
kämpfen, wie
wir sie nennen? Wir drei? Natürlich konnte ich den
Mund nicht halten und
sagte Alake, was ich dachte. Die berühmte
Unverblümtheit von uns Zwergen!
    Sie war verletzt. Ich
merkte es, auch wenn sie darauf verzichtete, mir eine passende Antwort
zu
geben. Devon gelang es, die Unstimmigkeit zu
überspielen, und er brachte uns
sogar zum Lachen, obwohl uns die Tränen
näher waren. Dann mußten wir natürlich
alle etwas essen, Alake zuliebe. Allerdings brachte keiner von uns viel
herunter, und ich glaube, sogar Alake war froh, als wir vom Tisch
aufstehen
konnten. Sie kehrte zu ihrer Magie zurück und Devon zu dem,
was er neuerdings
immer tut – von Sabia träumen.
    Und ich kehre zu meiner
Geschichte zurück.
    Nachdem man die Toten
geborgen und am Ufer aufgebahrt hatte, wurden die
Angehörigen, die sie
identifizieren mußten, von Freunden
weggeführt und getröstet. Mindestens
fünfundzwanzig Männer waren umgekommen. Ich
sah den Bestatter ziellos
herumirren, einen geistesabwesenden Ausdruck im Gesicht. Nie
zuvor hatte er so
viele Leichen auf einmal für die letzte Ruhe in den Katakomben
im Berg
herrichten müssen.
    Mein Vater nahm ihn
beiseite, redete mit ihm, und schließlich gewann der
verstörte Mann seine
Fassung und würdevolle Haltung zurück. Ein Trupp
Soldaten wurde eingeteilt, ihm
zur Hand zu gehen, unter ihnen Hartmut. Es war eine schwere, traurige
Pflicht,
und er tat mir leid.
    Ich versuchte auch,
mich nützlich zu machen, aber ich war noch zu
erschüttert von der plötzlichen
Katastrophe, die über mein friedliches Leben
hereingebrochen war, um viel
auszurichten. Schließlich setzte ich mich einfach auf die
Plattform und schaute
übers Meer. Die Sonnenjäger, die noch halbwegs intakt
waren, trieben kieloben
im Wasser. Es waren nicht viele. Sie sahen trübsinnig und
deprimierend aus, wie
tote Fische. Ich hielt immer noch die Haarlocke in der Hand. Was war
aus diesem
Tag geworden, der so schön begonnen hatte! Ich warf
sie ins Wasser und sah zu,
wie sie auf der ölschillernden Fläche davonschwamm.
    So fanden mich meine
Eltern. Meine Mutter legte mir den Arm um die Schultern und
drückte mich an
sich. Wir schwiegen lange.
    Endlich stieß mein
Vater einen tiefen Seufzer aus. »Unsere Freunde
müssen erfahren, was hier
geschehen ist.«
    »Aber können wir es
wagen, zwischen den Welten zu sinken? 14 Werden uns diese gräßlichen Kreaturen nicht
angreifen?« gab meine Mutter ängstlich zu bedenken.
    »Das halte ich für
unwahrscheinlich.« Mein Vater musterte das Schiff,
das als einziges unversehrt
geblieben war. »Hast du vergessen, was sie gesagt haben?
›Eine Botschaft für
euch und eure Verbündeten.‹«
    Am
nächsten Tag sanken wir nach Elmas. Die Residenzstadt
der Elfen, Elmasia, ist
märchenhaft schön. Ihr
Königsschloß, sie nennen es ›die
Grotte‹, ist ein
filigranes Wunderwerk aus weißen und rosafarbenen lebenden Korallen, am Ufer eines der

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