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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Sonnenjäger
wurden alle zerstört?« flüsterte
Sabia entsetzt. Sie hatte die mandelförmigen
Augen so weit aufgerissen, daß sie fast rund aussahen.
    Arme Sabia. Ihr Vater
erzählte ihr nie etwas. Elfentöchter
führen ein so behütetes Leben. Mein Vater
besprach immer alle seine Pläne mit meiner Mutter und
mir.
    »Pst!« Alake deutete
ihr zu schweigen.
    »Ich erzähl’s dir
später«, versprach ich und drückte ihr
beschwichtigend die Hand.
    »Es gibt keine
Möglichkeit, sie zu reparieren, Yngvar?«
fragte Dumaka.
    »Nur wenn eure Magier
imstande sind, Splitter wieder in feste Planken zu
verwandeln«, knurrte mein
Vater.
    Er sagte es mit einem
sarkastischen Unterton, denn Zwerge haben nicht viel übrig
für Magie und halten
das meiste davon für Taschenspielerei, auch wenn es ihnen
schwerfallen würde zu
erklären, wie sie funktioniert. Ich kannte meinen Vater jedoch
gut genug, um zu
wissen, daß er insgeheim hoffte, die Menschen hätten
eine Lösung parat.
    Der Phondraner blieb
stumm. Ein schlechtes Zeichen. Gewöhnlich sind die Menschen
schnell mit der
Behauptung bei der Hand, ihre Magie könne jedes
Problem lösen. Als ich über
den unteren Rand der Fensteröffnung hinweglugte, sah
ich, daß Dumakas Gesicht
sorgenvoll war.
    Mein Vater seufzte
wieder und rückte unbehaglich in seinem Armstuhl hin und her.
Ich hatte Mitleid
mit ihm. Die grazilen Stühle der Elfen sind nur für
die grazilen Gliedmaßen von
Elfen geschaffen.
    »Es tut mir leid, mein
Freund.« Mein Vater streichelte seinen Bart, ein sicheres
Zeichen, daß er
beunruhigt war.
    »Ich wollte Euch nicht
anblaffen. Es ist nur – diese verdammten Viecher haben uns am
Backenbart, und
ich weiß beim besten Willen nicht, was wir jetzt tun
sollen.«
    »Ich denke, wir machen
uns grundlos Sorgen«, meinte Eliason und hob
träge die Hand. »Ihr seid
unbeschadet nach Elmas gelangt. Vielleicht haben diese
Schlangen geglaubt,
die Sonnenjäger stellten eine Bedrohung dar, und nachdem sie
jetzt zerstört
sind, haben wir von den Kreaturen nichts mehr zu
befürchten.«
    »›Herren der Meere‹
nannten sie sich«, gab mein Vater zu bedenken. Seine
schwarzen Augen
funkelten. »Und sie meinten es ernst. Wir sind mit ihrer
Erlaubnis hier, dessen
bin ich mir so sicher, als wäre sie mir
ausdrücklich erteilt worden. Und sie
haben uns beobachtet. Ich konnte unterwegs die ganze Zeit ihre
grünroten Augen
im Nacken spüren.«
    »Ja, ich glaube, Ihr
habt recht.« Dumaka sprang auf, beugte sich über
eine halbhohe Mauer aus
Korallen und starrte in die schimmernden Tiefen des glatten, ruhigen
Meeres.
War es Einbildung, oder sah ich auf der Wasserfläche
einen schillernden
Ölfleck treiben?
    »Du solltest nicht
länger schweigen, Lieber«, meinte seine Gemahlin
Delu. »Erzähle ihnen unsere
Neuigkeiten.«
    Dumaka antwortete
nicht gleich, sondern blieb mit dem Rücken zu uns stehen und
schaute in die
Ferne. Er ist ein hochgewachsener Mann und gilt bei seinem Volk als
gutaussehend. Seine schnelle, abgehackte Art zu sprechen, der eilige
Gang, die
heftigen Gebärden erwecken im Reich der
gemächlichen Elmasti den Eindruck, als
bewegte er sich in einem anderen Zeitablauf. Daß er so ruhig
an der Brüstung
stand, statt wie sonst ruhelos auf und ab zu gehen oder seinem
ungestümen Tatendrang
freien Lauf zu lassen, war ganz ungewöhnlich für ihn.
    »Was ist mit deinem
Vater, Alake?« wollte Sabia wissen. »Ist
er krank?«
    »Warte und hör zu«,
antwortete Alake leise. Sie sah bedrückt aus.
»Grundeis Eltern sind nicht die
einzigen, die eine traurige Geschichte zu erzählen
haben.«
    Eliason mußte die
Veränderung an seinem Freund ebenso beunruhigt haben
wie mich. Mit der
bedächtigen, fließenden Anmut der Elfen stand er
auf, trat zu Dumaka und legte
ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter.
    »Schlechte Neuigkeiten
werden nicht besser, wenn man damit hinterm Berge
hält«, mahnte er behutsam.
    »Ja, du hast recht.«
Dumaka nickte, ohne ihn anzusehen. »Ich hatte mir
vorgenommen, zu keinem von
Euch über diese Sache zu sprechen, bevor ich mir der Fakten
nicht sicher war.
Die Magier konnten mir noch keine befriedigende Erklärung
geben.« Er warf einen
Blick auf seine Frau, eine mächtige Zauberin. Sie neigte als
stumme Erwiderung
den Kopf. »Ich wollte ihren Bericht abwarten. Jetzt
aber kann ich mir nur zu
genau vorstellen, was geschehen ist. Vor zwei Tagen wurde ein

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