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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Blick zu, als hätte sie noch etwas zu sagen,
und wollte seine
Zustimmung einholen. Er nickte.
    Die Zauberin war eine
hochgewachsene Frau. Das ergrauende Haar, tief im Nacken unter
einer Haube zum
Knoten gefaßt, bildete einen reizvollen Kontrast zu
ihrem dunklen Teint.
Sieben farbige Streifen in ihrem federbesetzten Umhang bezeichneten
ihren
Status als Zauberin des Siebenten Hauses, der höchste Rang,
den ein Mensch auf
dem Gebiet der Magie erreichen kann. Sie schaute auf ihre im
Schoß gefalteten
Hände – krampfhaft verschränkt, damit sie
nicht zitterten.
    »Eine Angehörige des
Konsiliums, die Schamanin, hielt sich zum Zeitpunkt des
Überfalls im Dorf auf.
Wir entdeckten ihre Leiche. Sie war eines unvorstellbar grausamen Todes
gestorben.« Delu erschauerte und holte tief Atem. Sie
mußte sich erst fassen,
bevor sie weitersprechen konnte. »Um ihren
zerstückelten Leib lagen die Geräte
ihrer Magie verstreut, wie um ihre Machtlosigkeit zu
verhöhnen.«
    »Eine gegen viele…«
begann Eliason.
    »Argana war eine der
Großen!« rief Delu so heftig, daß ich
zusammenzuckte. »Mit ihrer Zauberkraft
konnte sie das Wasser des Meeres zum Kochen bringen, mit einem
Wink ihrer Hand
einen Wirbelsturm heraufbeschwören. Auf ein Wort von
ihr würde sich die Erde
aufgetan haben, um ihre Feinde zu verschlingen. Und sie hat von ihrer
Magie
Gebrauch gemacht, wir fanden Beweise dafür. Dennoch ist sie
gestorben. Dennoch
sind sie alle gestorben!«
    Dumaka legte seiner
Frau begütigend die Hand auf die Schulter. »Beruhige
dich, Liebes. Eliason
meinte nur, daß es vielleicht der vereinten Kräfte
des Konsiliums bedarf, um
diese Schlangen zu besiegen.«
    »Verzeiht mir. Es tut
mir leid, daß ich die Beherrschung verloren
habe.« Delu schenkte dem Elf ein
freudloses Lächeln. »Aber wie Yngvar mußte
ich mit eigenen Augen sehen, was
diese Kreaturen meinem Volk angetan haben.«
    Sie seufzte. »Unsere
magischen Kräfte versagen gegenüber diesen
Kreaturen, selbst wenn sie nicht in
der Nähe sind. Vielleicht liegt es an dem widerlichen Schleim,
mit dem sie
alles besudeln. Wir wissen es nicht, doch als wir Magi im Dorf ankamen,
mußten
wir feststellen, daß unsere Kräfte zu schwinden
begannen.
    Sie reichten nicht
einmal mehr, um das Totenfeuer zu entzünden, das die
Stätte des Grauens
vertilgen sollte.«
    Eliason schaute der
Reihe nach in die verbissenen, unfrohen Gesichter. »Was also
ist zu tun?«
    Als Elf wäre er
vermutlich geneigt gewesen, gar nichts zu unternehmen, sondern einfach
abzuwarten. Doch mein Vater hatte ihn ganz richtig beurteilt, als er
sagte,
Eliason sei ein intelligenter Herrscher, ungewöhnlich
realistisch und
pragmatisch für einen Angehörigen seiner
Rasse. Er wußte, auch wenn er die
Tatsache gerne ignoriert hätte, daß die Tage seines
Volkes auf dem Meermond
gezählt waren. Es mußte eine Entscheidung getroffen
werden, aber nicht von ihm,
auch wenn er bereit war, sich ihr anzuschließen.
    »Uns bleiben hundert
Zyklen, bis die Folgen der Klimaveränderung sich in
vollem Umfang bemerkbar machen«,
sagte Dumaka. »Genügend Zeit, um neue
Sonnenjäger zu bauen.«
    »Falls die Schlangen
es zulassen«, gab mein Vater zu bedenken. »Was ich
sehr bezweifle. Und was
haben sie damit gemeint, daß ein Preis zu bezahlen ist? Was
können sie denn
von uns haben wollen.«
    Alle schwiegen und
überlegten.
    »Betrachten wir die
Sache logisch«, meinte Eliason schließlich.
»Aus welchem Grund werden Kriege geführt?
Weshalb haben sich unsere Völker einst
bekämpft? Schuld waren Angst und
Mißverständnisse.
Als wir uns an einen Tisch setzten und über unsere
jeweiligen Eigenheiten
sprachen, fanden wir Wege, damit umzugehen, und leben seither
in Frieden.
Vielleicht haben diese Schlangen, so unüberwindlich sie uns
vorkommen mögen, in
Wirklichkeit Furcht vor uns. Womöglich empfinden sie
uns als Bedrohung. Wenn
wir nun versuchen, mit ihnen Verbindung aufzunehmen, ihnen begreiflich
zu
machen, daß wir keine Feindseligkeiten planen, daß
wir nur deshalb eine Hotte
bauen, um auf diesen neuen Meermond überzusiedeln,
dann…«
    Schritte und Stimmen
unterbrachen ihn.
    Der Lärm kam von dem
Teil der Terrasse, der an den Palast grenzte und außerhalb
meines Blickfelds
lag. Wegen meiner geringen Größe hatte ich
Schwierigkeiten, aus dem Fenster zu
sehen.
    »Was ist los?«
verlangte ich ungeduldig zu wissen.
    »Ich weiß

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