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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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seines Körpers.
Orla, Samah und mit
ihnen jeder Sartan in dem Mausoleum waren soeben mit erstaunlichen,
furchteinflößenden, rätselhaften
Wahrnehmungen konfrontiert worden. Ein
Szenario aus seinen Erinnerungen, das Alfred ihnen unwillentlich
übermittelt
hatte.
    »Der Rat wird sofort zusammentreten«,
erklärte Samah. »Ihr
übrigen…« Er verstummte und musterte
nachdenklich die
anderen Sartan, die geduldig seiner Befehle harrten. »Ich
glaube, ihr solltet
hierbleiben, bis wir genau wissen, wie es droben steht. Mir ist
aufgefallen,
daß einige aus unserem Volke noch nicht aufgewacht
sind. Kümmert euch um sie.«
    Die Sartan verneigten
sich in schweigender, widerspruchsloser Zustimmung und taten,
wie ihnen geheißen,
während Samah auf dem Absatz kehrtmachte und durch das
Mausoleum zu einer Tür
auf der anderen Seite eines unbeleuchteten, schmalen Korridors
ging. Die fünf
anderen Ratsmitglieder folgten ihm. Orla ging neben Alfred.
Sie verzichtete
darauf, ihn anzusprechen oder anzusehen, damit er die Frist nutzen
konnte, um
sich zu sammeln und seine Gedanken zu ordnen. Er wußte ihre
Rücksicht zu
schätzen, auch wenn er nicht glaubte, daß es viel
nützte.
    Samah durchmaß die
Halle mit raschen, bestimmten Schritten, als kehrte er nach einer nur
kurzen
Unterbrechung wieder zu seinen Geschäften
zurück. In seiner Geistesabwesenheit
schien er nicht zu bemerken, daß der Saum seiner langen Robe
durch eine dicke
Staubschicht schleppte.
    Runen schimmerten
bläulich, als Samah eine Beschwörung zu
skandieren begann. Die Tür öffnete
sich und wirbelte dabei eine Staubwolke vom Boden auf.
    Alfred nieste. Orla
schaute sich mit befremdeter Verwunderung um.
    An dem runden, mit
Runenschnitzereien versehenen Tisch in der Mitte erkannte Alfred,
daß sie sich
in der Ratskammer befanden. Samah runzelte die Stirn über den
feinen, weichen
Staub, der sich auf der Tischplatte abgelagert hatte und die Glyphen
zudeckte.
Er blieb stehen und fuhr nachdenklich mit dem Zeigefinger durch die
samtige
Schicht.
    Die anderen
Ratsmitglieder verharrten bei der Tür, deren Runeninschrift
allmählich wieder
verblaßte. Auf ein kurzes Wort von Samah leuchtete eine
über dem Tisch
schwebende weiße Kugel auf und erfüllte den Raum mit
einer unbarmherzigen
Helligkeit. Er musterte sinnend die lichtgraue, faltenlose Decke, die
alle Oberflächen
überzog.
    »Wir werden es vorerst
so belassen müssen, sonst können wir hier drin nicht
mehr atmen.« Er schwieg
einen Moment, dann richtete er den Blick auf Alfred. »Ich
ahne, in welche
Richtung deine Worte führen werden, Bruder, und ich
muß zugeben, es erfüllt mich
mit einer Angst, wie ich nicht geglaubt hätte, sie empfinden
zu können. Wir
sollten uns alle hinsetzen, aber dieses eine Mal können wir
darauf verzichten,
unsere gewohnten Plätze um den Tisch
einzunehmen.«
    Er nahm einen Stuhl,
wischte ihn ab und hielt ihn für Orla bereit. Die anderen
zogen sich ebenfalls
Stühle heran, und trotz aller Vorsicht wurde dadurch soviel
Staub aufgewirbelt,
daß es aussah, als hinge dichter Nebel im Zimmer. Alle
husteten und murmelten
hastige Beschwörungen, um die Luft zu reinigen, trotzdem
senkte er sich als
grauer Schleier auf Haut, Haare, Kleidungsstücke.
    Alfred blieb stehen,
wie es angemessen war für jemanden, der vor dem Rat
erschien.
    »Du magst beginnen,
Bruder«, forderte der Archont ihn auf.
    »Zuerst muß ich um die
Erlaubnis bitten, Fragen stellen zu
dürfen.« Alfred verschränkte
nervös die
Hände. »Es gibt einiges, das ich wissen
muß, um sicher zu sein, daß meine
Vermutungen stimmen.«
    »Es sei dir gewährt.«
Samah nickte feierlich.
    »Ich danke Euch.«
Alfred verneigte sich ungelenk. »Meine erste Frage lautet:
Seid Ihr ein
Nachfahre jenes Samah, der zur Zeit der Großen Teilung
Archont der Sartan war?«
    Orlas Blick huschte zu
Samah. Ihr Gesicht war außerordentlich
blaß. Die anderen Ratsmitglieder
rückten unruhig auf ihren Stühlen herum, schauten
Samah an oder betrachteten
angelegentlich die Fußabdrücke in der Staubschicht
auf dem Boden.
    »Nein«, antwortete
Samah, »ich bin kein Nachfahre dieses Mannes.« Er
hielt inne, vielleicht, um
die Folgen seiner Worte zu überdenken. »Ich bin
dieser Mann«, sagte er
schließlich.
    Alfred seufzte leise
und nickte. »Ich dachte es mir. Und dies ist der Rat der
Sieben, der den
Beschluß faßte, die Welt zu teilen und an
ihrer

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