Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Statt vier einzelne,
unterschiedliche Welten zu erschaffen. Dies ist der Rat, der den Krieg
gegen
die Patryn begann, ihre Niederlage herbeiführte und ihre
Gefangennahme
bewerkstelligte. Dies ist der Rat, der das Labyrinth bauen
ließ und unsere
Feinde darin einkerkerte. Dies ist der Rat, auf dessen Anweisung ein
Teil der
Nichtigen vor dem Untergang bewahrt wurde, um auf den vier Welten die
von euch
entworfene neue Ordnung zu etablieren und in Frieden und Wohlstand
miteinander
zu leben.«
    »Ja«, bestätigte
Samah. »Dies ist der Rat, von dem du sprichst.«
    »Ja«, wiederholte Orla
leise, bedrückt. »Dies ist jener Rat.«
    Samah warf ihr einen
verärgerten Blick zu. Von den übrigen Ratsmitgliedern
– vier Männer und eine
Frau – runzelten zwei Männer und die Frau
mißbilligend die Stirn; die anderen
beiden Männer nickten, offenbar standen sie auf Orlas Seite.
    Die Kluft zwischen den
Ratsmitgliedern gähnte wie ein Abgrund zu Alfreds
Füßen, und vor Bestürzung
verlor er den Faden seines Gedankenganges. Stumm sah er von einem zum
anderen.
    »Wir haben deine
Fragen beantwortet«, mahnte Samah mit einem Anflug
von Ungeduld. »Hast du noch
weitere?«
    Alfred hatte Fragen,
aber es fiel ihm schwer, sie so zu formulieren, daß man es
wagen konnte, sie
dem Oberhaupt des Rats der Sieben zu stellen. »Aus
welchem Grund habt ihr euch
zum Schlaf zurückgezogen?« brachte er
schließlich heraus.
    Eine einfache Frage.
Zu seinem Entsetzen vernahm Alfred in ihrem Gefolge den Widerhall der
vielen
anderen, die er unter keinen Umständen hatte
aussprechen wollen. Sie tönten
als unausgesprochene, vorwurfsvolle Anklagen durch den Raum.
    Warum habt ihr uns
allein gelassen! Warum habt ihr die im Stich gelassen, die eurer
bedurften?
Warum habt ihr die Augen verschlossen vor dem Chaos, der
Zerstörung und dem
Elend?
    Samah machte einen
ernsten, nachdenklichen Eindruck. Alfred, erschrocken
über das, was er
angerichtet hatte, bemühte sich stammelnd und gestikulierend,
seine innere
Stimme zum Schweigen zu bringen.
    »Fragen bringen neue
Fragen hervor, wie es scheint«, bemerkte der Archont endlich.
»Ich merke, daß
es mir leichter fallen würde, die deinen zu beantworten, wenn
ich dir vorher
auch einige stellen dürfte. Du bist nicht von Chelestra, habe
ich recht?«
    »Nein, Samah 19 ,
das bin ich nicht. Ich komme von Arianus, der
Welt der Lüfte.«
    »Und du bist durch das
Todestor in diese Welt gekommen, vermute ich?«
    Alfred zögerte.
»Zutreffender wäre, durch einen
Zufall«, sagte er, lächelte und
fügte hinzu:
»Oder vielleicht durch einen Hund.«
    Seine Worte erschufen
in den Köpfen seiner Zuhörer Bilder, mit denen sie,
nach ihrem verdutzten Gesichtsausdruck
zu urteilen, nichts anfangen konnten.
    Alfred hatte
Verständnis für ihre Ratlosigkeit. Er sah in Gedanken
Arianus, von Kriegen
zwischen den Nichtigen verheert; die phantastische,
gigantische Maschine dort
eine sinn- und zwecklose Kuriosität; die Sartan verschwunden
und vergessen.
Dann Haplo, Haplos Schiff, die Reise durchs Todestor.
Unwillkürlich wappnete
er sich für die unvermeidliche nächste Frage
Samahs, doch anscheinend waren
die Bilder so vehement auf ihn eingestürmt, daß der
Archont sie abgewehrt
hatte, um sich auf seine eigenen Überlegungen
konzentrieren zu können.
    »Durch Zufall, sagst
du. Dann bist du nicht geschickt worden, um uns zu wecken?«
    »Nein.« Alfred
seufzte. »Es gab niemanden, der mich hätte schicken
können.«
    »Die Unsrigen auf
Arianus haben die Nachricht nicht erhalten? Unsere Bitte um
Hilfe?«
    »Ich weiß nicht.«
Alfred schüttelte den Kopf und musterte seine
Schuhspitzen.
    »Wenn ja, dann vor
langer Zeit. Vor langer, langer Zeit.«
    Samah schwieg. Alfred
wußte, was er dachte. Der Archont versuchte sich
darüber klar zu werden, wie
er am besten eine Frage stellen sollte, die er sich fürchtete
zu stellen. Nach
einer Weile schaute er Orla an.
    »Wir haben einen Sohn.
Er befindet sich in dem anderen Raum. Er ist
fünfundzwanzig Jahre alt, wie man
es zur Zeit der Teilung rechnete. Hätte er sein Leben
weitergeführt und sich
nicht für den Schlaf entschieden, wie alt wäre er
jetzt?«
    »Er wäre nicht mehr am
Leben.«
    Samahs Lippen bebten.
Es kostete ihn Mühe, sich zu beherrschen. »Wir
Sartan sind eine langlebige
Rasse. Bist du sicher? Wenn er nun ein hohes Alter erreicht
hätte?«
    »Er wäre nicht mehr am
Leben, weder

Weitere Kostenlose Bücher