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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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aus, Devon bedrückt. Sie
hatten so gerne glauben
wollen…
    Ich deutete auf die
Tätowierungen an Haplos Körper, die vorhin noch einen
gespenstischen,
bläulichen Schimmer verströmt hatten.
    »Du bist ein Hexer.«
Ich gebrauchte das Wort aus der Menschensprache. »Deine Magie
ist stark. Ich
habe es gespürt. Wir alle haben es gespürt. Hast du
nicht die Macht, das Schiff
zu wenden und uns nach Hause zu bringen?«
    Er schwieg einen
Moment und fixierte mich aus schmalen Augen. Dann sagte er:
»Nein.«
    »Nicht die Macht oder
nicht den Willen?« hakte ich nach.
    Er antwortete nicht.
    Ich warf Alake und
Devon einen triumphierenden Blick zu. »Ihr habt’s
gehört. Kommt mit. Wir müssen
uns selbst etwas einfallen lassen. Vielleicht, wenn wir
schwimmen…«
    »Grundel, du kannst
doch nicht schwimmen.« Alake seufzte. Sie war den
Tränen nahe und ließ mutlos
die Schultern hängen. »Es ist kein Land in der
Nähe«, gab Devon zu bedenken.
»Irgendwann treiben wir erschöpft und halbverhungert
im offenen Meer. Und was
dann?«
    »Was könnte schlimmer
sein als die Drachenschlangen?«
    Endlich begriffen sie,
was ich sagen wollte. Sie tauschten einen unschlüssigen Blick.
    »Kommt mit«,
wiederholte ich.
    Ich war an der Tür.
Alake setzte sich zögernd in Bewegung, Devon hatte
den Arm um sie gelegt. Mit
einem Ausruf, bei dem es sich nur um einen Fluch handeln konnte,
drängte Haplo
sich grob an uns vorbei und verstellte uns den Weg.
    »Niemand geht
irgendwohin, außer in die Kabine.«
    Alake richtete sich
auf und musterte ihn mit Würde. »Laßt uns
vorbei.« Sie bemühte sich, das
Zittern ihrer Stimme zu unterdrücken.
    »Tretet zur Seite,
Sir«, verlangte Devon mit gesenkter Stimme.
    Ich hob den Fuß, um
weiterzugehen.
    »Verdammt!« Haplo
funkelte uns an. »Diese Drachen-schlangen werden euch nicht
entkommen lassen.
Versucht so einen Blödsinn wie von Bord springen, und
ihr werdet schon sehen.
Hört zu. Grundel hat recht gehabt. Ich kann mich mit diesen
Drachenschlangen
verständigen. Wir – verstehen einander. Und
ich verspreche euch eins: Soweit
es in meiner Macht steht, werde ich verhindern, daß euch ein
Leid geschieht.«
Er schaute von Alake und Devon zu mir. »Ich
schwöre.«
    »Wobei?« fragte ich.
    »Wobei wollt ihr, daß
ich schwöre?«
    »Bei dem Einen,
selbstverständlich«, sagte Alake.
    Ihre Antwort schien
Haplo in Erstaunen zu versetzen. »Beim Einen? Ist das ein
Menschengott?«
    »Der Eine ist der
Eine«, versuchte Devon wenig erfolgreich zu
erklären. Jeder wußte über den
Einen Bescheid.
    »Die höchste Macht«,
erwiderte Alake. »Schöpfer, Erwecker,
Anfang und Ende.«
    »Die höchste Macht,
ja?« wiederholte Haplo. Man konnte sehen, daß ihm
das Konzept nicht besonders
zusagte. »Ihr alle glaubt an diesen Einen? Elfen,
Menschen, Zwerge?«
    »Es kommt nicht darauf
an, ob wir es glauben«, sagte Devon. »Der Eine
ist.«
    Haplo betrachtete uns
aus zusammengekniffenen Augen. »Werdet ihr in eure
Zimmer gehen und dort bleiben?
Keine Rede mehr von Flucht?«
    »Wenn du bei dem Einen
schwörst.« Ich sah ihm fest ins Gesicht.
»Das ist ein Schwur, den du nicht
brechen kannst.«
    Er lächelte, als wüßte
er es besser. »Ich schwöre bei dem Einen. Soweit es
in meiner Macht steht,
werde ich verhindern, daß euch ein Leid geschieht.«
    Ich schaute Alake und
Devon an. Beide nickten zufrieden.
    »Also gut«, brummte
ich, obwohl mir aufgefallen war, wie sein Mund sich verzog, als er die
Worte
sprach.
    »Ich werde etwas
kochen«, machte Alake sich erbötig und eilte hinaus.
    Bevor ich ihn daran
hindern konnte, hatte Devon die Axt aufgehoben. Ich sah Kampfeslust,
die Freude
an Schwertern und Rüstung in seinen Augen glänzen.
    »Glaubt Ihr, Sir, Ihr
könntet mich lehren, hiermit umzugehen?«
    »Nicht in einem Kleid!«
dämpfte ich seine Begeisterung und marschierte aus
der Tür.
    Ich wollte alleine
sein, um in Ruhe nachzudenken. Und besonders, um mir über
Haplo klar zu werden.
    Es klopfte.
    »Ich habe keinen
Hunger!« rief ich gereizt, weil ich dachte, es sei Alake.
    »Ich bin’s. Haplo.«
    Verwundert öffnete ich
die Tür einen Spalt und lugte hindurch. »Was willst
du?«
    »Meerwasser.«
    »Meerwasser?« Wieder
übergeschnappt, der Gute, dachte ich.
    »Ich brauche
Meerwasser. Für ein Experiment. Alake hat mir gesagt,
daß du weißt, wie man die
Luke öffnet.«
    »Warum ausgerechnet
Meerwasser?«
    »Schon gut.« Haplo

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