Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:

wandte sich zum Gehen. »Ich werde Devon
fragen…«
    »Den!« Ich schnaubte
verächtlich. »Der setzt das ganze Schiff unter
Wasser. Komm mit.«
    Genaugenommen war es
eine Verleumdung, was ich gesagt hatte. Devon wäre vermutlich
mit der Luke zurechtgekommen,
aber ich wollte wissen, was dieser Haplo jetzt wieder vorhatte. Wir
gingen nach
achtern. Unterwegs holte ich einen Eimer aus der Kombüse.
    »Wird das reichen?«
fragte ich.
    Haplo nickte. Alake
sagte etwas von Essen, das bald fertig sein würde.
    »Wir sind rechtzeitig
wieder da«, sagte er.
    Wir gingen weiter und
kamen an Devon vorbei, der aufführte, was er sich unter
Übungen im Gebrauch der
Streitaxt vorstellte.
    »Er wird sich den Fuß
abhacken!« knurrte ich und verzog das Gesicht über
die Art, wie er die Axt
herumwirbelte.
    »Unterschätze ihn
nicht«, meinte Haplo. »Ich bin in Ländern
gewesen, wo die Elfen sehr tüchtige
Kämpfer sind. Ich nehme an, sie könnten es wieder
lernen. Wenn sie jemanden
hätten, der sie führt.«
    »Und einen Gegner.«
    »Aber eure Völker
waren bereit, sich zu verbünden, um diese Drachenschlangen zu
bekämpfen. Wenn
ich nun beweisen könnte, daß die Drachen nicht der
wirkliche Feind sind? Wenn
ich beweisen könnte, daß der wirkliche Feind viel
raffinierter ist und seine
Absichten furchtbarer? Wenn ich euch einen Führer bringen
würde, weise und
mächtig, um gegen diesen Feind zu kämpfen?
Würden dein Volk und die Elfen und
Menschen Schulter an Schulter in den Krieg ziehen?«
    Ich rümpfte die Nase.
»Du meinst, die Viecher haben unsere Sonnenjäger
vernichtet, gemordet und
gefoltert, nur um uns darauf aufmerksam zu machen, daß im
Hintergrund ein noch
viel gefährlicherer Feind lauert?«
    »Ich habe schon
Merkwürdigeres erlebt«, entgegnete er kühl.
»Vielleicht war alles nur ein
Mißverständnis. Vielleicht glauben sie, ihr
wärt mit dem Feind im Bunde.«
    Wieder durchbohrten
mich seine Augen wie spitze Nadeln. Jetzt hatte er zum zweitenmal etwas
in der
Richtung gesagt. Ich sah keinen Sinn darin, mich auf eine Diskussion
einzulassen, schon weil ich keine Ahnung hatte, wovon er
sprach. Deshalb hielt
ich den Mund, und er ließ das Thema fallen.
    Inzwischen hatten wir
ohnehin die Wasserschleuse erreicht. Ich öffnete die
Luke gerade so lange, daß
das Wasser knöchelhoch stand, dann ließ ich den
Eimer hinunter, wartete, bis er
sich gefüllt hatte, und zog ihn wieder hoch.
    Ich hielt Haplo den
Eimer entgegen. Zu meiner Überraschung wich er
zurück und wollte ihn nicht
anfassen.
    »Trag ihn dort
hinein.« Er zeigte auf den Laderaum. Meine Neugier wuchs. Der
Eimer war schwer
und unhandlich, Wasser schwappte über den Rand auf
meine Schuhe und das Deck.
Haplo vermied es ängstlich, in eine der Pfützen zu
treten, und sei sie noch so
klein.
    »Stell ihn da hin«,
sagte er und zeigte in die am weitesten entfernte Ecke.
    Ich setzte den Eimer
ab und rieb mir die von dem Tragebügel schmerzende Hand.
    »Danke.« Er wartete.
    »Gern geschehen.« Ich
zog mir einen Stuhl heran und setzte mich.
    »Ich komme jetzt
allein zurecht. Du kannst ruhig gehen.«
    »Ich habe Zeit.«
    Er war wütend, und
einen Moment glaubte ich, er würde mich packen und
hinauswerfen. Er starrte
mich finster an. Ich starrte zurück, verschränkte die
Arme vor der Brust und
rückte mich entschieden auf dem Stuhl zurecht.
    Dann schien ihm eine
Idee zu kommen. »Vielleicht kannst du dich doch noch
nützlich machen«, knurrte
er und wandte sich ab.
    Was dann geschah, so
bin ich nicht sicher, daß ich selbst es glaube, obwohl ich es
mit eigenen Augen
sah.
    Haplo kniete sich hin
und begann auf eine der hölzernen Planken zu
schreiben oder zu zeichnen, mit
nichts als der Spitze seines Fingers!
    Ich wollte lachen und
erstickte fast daran.
    Als sein Finger das
Holz berührte, kräuselte sich ein dünner
Rauchfaden empor. Wo er entlangstrich,
entstand eine schnurgerade Linie aus züngelnden
Flämmchen, die sofort wieder
erloschen. Zurück blieb eine schwarzverbrannte Spur, wie von
einem rotglühenden
Eisen ins Holz geprägt. Nur hatte er kein
rotglühendes Eisen! Sein bloßer
Finger setzte die Planke in Brand!
    Sehr schnell entstand
ein Muster aus seltsamen Zeichen, die große
Ähnlichkeit mit den blauen
Strichen und Spiralen auf seinen Armen und Handrücken hatten.
Ungefähr zehn
davon ordnete er in einem Kreis an und achtete besonders darauf,
daß sie alle

Weitere Kostenlose Bücher