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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Grundel, die auf der Schwelle stehenblieb und
angriffslustig das Kinn
vorschob.
    »Untersteh dich, ihr
weh zu tun, oder ich töte dich, Schlangen hin oder
her.«
    »Ich glaube, du hast
im Moment andere Sorgen«, bemerkte Haplo ruhig.
    »Ach was!« schnaubte
Grundel und schüttelte ihre Backenlocken. Dann machte sie auf
dem Absatz kehrt
und stapfte hinaus, die Streitaxt über der Schulter.
    »Verdammt!« Haplo
knallte die Tür zu.
    Der Patryn ging in
seiner Kabine auf und ab, schmiedete Pläne, verwarf
sie, machte neue. Eben war
er an dem Punkt angelangt, sich einzugestehen, daß sein
Grübeln der blanke
Unsinn war, daß er vergeblich zu kontrollieren versuchte, was
sich seiner
Kontrolle entzog, als es auf einen Schlag stockfinster wurde.
    Haplo blieb stehen und
streckte tastend die Hände aus. Das Tauchboot rammte ein
Hindernis, er verlor
das Gleichgewicht und wurde gegen eine Wand geschleudert. Ein
knirschendes
Geräusch vom Unterdeck legte die Vermutung nahe, daß
sie auf Grund gelaufen waren.
    Das Schiff erbebte,
krängte und lag fest. Keine Bewegung mehr, kein Laut.
    Haplo stand absolut
still, hielt den Atem an und lauschte.
    Es war nicht mehr ganz
dunkel. Die schimmernden Tätowierungen auf seiner Haut
tauchten ihn und jeden
Gegenstand in dem kleinen Raum in ein bläuliches,
geisterhaftes Licht. Erst
ein einziges Mal hatte Haplo erlebt, daß die Runen
derart stark auf eine
Gefahr reagierten, und das war im Labyrinth gewesen, als er
ahnungslos in die
Höhle eines Blutdrachen geriet, die
gefürchtetste all der furchtbaren
Kreaturen dort.
    Damals hatte er die
Flucht ergriffen und war gelaufen; gelaufen, bis seine Beinmuskeln sich
verkrampften und seine Lungen brannten; gelaufen, bis er schluchzte vor
Schmerz
und Erschöpfung und doch nicht stehenblieb. Auch jetzt riet
sein Körper ihm, es
nicht auf eine Konfrontation ankommen zu lassen…
    Er betrachtete die
leuchtenden Sigel, fühlte, wie das Kribbeln und Prickeln ihn
anstachelte, etwas
zu tun, zu fliehen. Aber die Drachenschlangen hatten ihn nicht bedroht.
Eher
das Gegenteil, sie hatten ihm versprochen, an einem alten
Feind Rache nehmen
zu können.
    »Vielleicht ist es ein
Trick«, murmelte er. »Ein Trick, um mich
herzulocken. Eine Falle? Aber warum?
Aus welchem Grund?«
    Er musterte wieder die
Runen auf seiner Haut und fühlte sich beruhigt. Er war stark,
wieder im
Vollbesitz seiner magischen Kräfte. Wenn es eine Falle war,
würden diese
Drachenschlangen merken, daß sie sich gewaltig
verschätzt hatten.
    Stimmengewirr, Rufe,
eilige Schritte störten Haplo aus seinen Gedanken auf.
    »Haplo!« Das hörte
sich nach Grundel an.
    Er riß die Tür auf.
Die Nichtigen kamen auf ihn zugelaufen, Alake voran, sie hielt
eine Laterne,
in der irgendein schwammartiges Geschöpf helles,
weißes Licht verströmte 26 .
    Als sie Haplos
ansichtig wurden, dessen Körper so hell strahlte wie ihre
Laterne, erschraken
die drei. Sie blieben stehen, drängten sich
aneinander und betrachteten ihn
ehrfürchtig.
    Schon als er am Tag
zuvor in den Ruderstand gegangen war, um die Drachenschlangen
zu vertreiben,
hatte er einen beeindruckenden Anblick geboten. Jetzt,
umhüllt von der
flimmernden Aura seiner Magie, mußte er eine wahrhaft
imposante Erscheinung
sein.
    »Ich – ich glaube, die
brauchen wir nicht«, sagte Alake schwach und
ließ die Laterne fallen.
    Das Scheppern auf den
Decksplanken durchzuckte Haplo wie ein Messerstich. »Seid
leise!« zischte er.
    Die drei schluckten,
nickten und wechselten furchtsame Blicke.
    Sie glauben
wahrscheinlich, daß die Drachenschlangen uns
belauschen. Nun, vermutlich tun sie’s
auch, dachte Haplo grimmig. Jeder antrainierte und angeborene
Instinkt mahnte
ihn zur Wachsamkeit und Vorsicht.
    Er winkte ihnen, näher
zu kommen. Sie gehorchten und bemühten sich nach besten
Kräften, möglichst wenig
Lärm zu machen. Alakes Haarschmuck klimperte, Grundeis schwere
Stiefel pochten
dumpf, Devon stolperte über seine langen
Röcke und taumelte gegen eine Wand.
    »Leise, verdammt!«
flüsterte Haplo wütend. »Bleibt stehen!
Rührt euch nicht! Kein Wort!«
    Die Nichtigen
erstarrten. Lautloser als ein Schatten schlich Haplo zu Grundel und
kniete bei
ihr nieder.
    »Was ist passiert?
Weißt du’s?«
    Grundel nickte und
machte den Mund auf.
    Haplo zog sie zu sich
heran und zeigte auf sein Ohr. Ihre Backenlocken kitzelten seine Wange.
    »Ich glaube, wir sind
in

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