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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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und die anderen
Ratsmitglieder griffen uns ohne jeglichen Anlaß an.
Selbstverständlich verteidigten
wir uns, töteten sie aber nicht, sondern jagten sie mit
Schimpf und Schande in
ihre Stadt zurück.«
    »Ihr habt Samah
besiegt?« fragte Haplo ungläubig. »Den
mächtigsten aller Sartan, die je gelebt
haben?«
    »Möglicherweise ist
dir eine besondere Eigenschaft des Meerwassers hier
aufgefallen«, meinte die
Drachenschlange in bedeutungsvollem Ton.
    »Es läßt sich atmen
wie Luft, wenn du das meinst, Erhabener.«
    »Nein, eigentlich
nicht.«
    Haplo schüttelte den
Kopf. »Sonst wüßte ich nichts.«
    »Wirklich nicht?« Eine
wellenförmige Bewegung durchlief die Windungen des
Reptilkörpers, wie von einem
lautlosen Lachen. »Und ich nahm an, das Wasser hätte
dieselbe Wirkung auf die
Magie beider Rassen – Sartan und Patryn.
Äußerst merkwürdig.«
    Haplo war die Kehle
wie zugeschnürt. Die entsetzliche Freude, die ihn
erfüllte, verursachte einen
wirklichen, körperlichen Schmerz in seiner Brust. Er
mußte etwas tun, um sich
abzureagieren, und nahm etwas zu essen, obwohl er nicht hungrig war.
    Das Meerwasser dieser
Welt macht die Magie der Sartan unwirksam. Und auf einer Insel
dieser Welt,
umgeben von Meerwasser, befand sich sein am meisten
gehaßter Feind. Haplo
griff nach einem Weinschlauch und hätte ihn beinahe fallen
lassen. Seine Hände
zitterten vor innerer Erregung. Behutsam legte er den
Weinschlauch wieder hin.
Ganz ruhig. Vorsichtig. Diesen Kreaturen ist nicht zu trauen.
    Er bemühte sich, ganz
unbefangen zu wirken, steckte etwas in den Mund und kaute, ohne zu
wissen, was
es war. »Aber die Ereignisse, die du eben geschildert hast,
müssen Jahrhunderte
zurückliegen. Wie kann es sein, daß Samah immer noch
lebt, Erhabener?
Vielleicht hast du dich geirrt.«
    »Kein Irrtum«, verneinte
die Drachenschlange. »Aber die Speisen… Sind sie
nach deinem Geschmack? Fehlt
etwas? Möchtest du von irgendeinem Gericht noch etwas
mehr?«
    »Nein, vielen Dank.«
Haplo konnte sich nicht einmal erinnern, ob das, was er eben
hinuntergeschluckt
hatte, süß oder salzig gewesen war.
»Sprich weiter.«
    Die Schlange ließ sich
nicht zweimal bitten. »Wir hofften, daß,
nachdem wir ihnen eine Lektion
erteilt hatten, die Sartan uns in Ruhe lassen würden, um in
Frieden
weiterzuleben wie bisher. Aber Samah zürnte uns. Wir hatten
ihn in den Augen
der Nichtigen zum Narren gemacht, die offen von Revolution zu
sprechen
begannen, als sie ihre gottähnlichen Herren so
gedemütigt sahen. Er schwor uns
Rache, und sei der Preis noch so hoch.
    Mittels ihrer Magie
katapultierten Samah und seine Getreuen die Meersonne von ihrer fixen
Position
im Mittelpunkt dieser Welt. Die Sonne begann zu wandern. Das
Wasser wurde
kälter, die Temperatur sank sowohl in ihrem Calix wie auch in
unserem Meermond.
Obwohl es bedeutete, daß auch sie gezwungen sein
würden, Chelestra zu verlassen
und durchs Todestor zu fliehen, waren die Sartan entschlossen, uns dem
Kältetod
auszuliefern.
    Natürlich nahmen sie
gleichzeitig in Kauf, daß auch die Nichtigen erfroren, aber
was bedeuteten ein
paar tausend Menschen, Elfen und Zwerge, verglichen mit den ungeheuren
Massen,
die bei der Großen Teilung dem vermessenen Ehrgeiz der Sartan
zum Opfer gefallen
waren? Die Nichtigen jedoch entdeckten diesen üblen
Plan und erhoben sich
gegen ihre Herren. Sie bauten Schiffe und flohen ins
Segensmeer hinaus, auf
der Bahn der Meersonne.
    Der Exodus der
Menschen erschreckte und verärgerte die Sartan. Auch wenn
ihnen selbst
Chelestra vergällt war, hatten sie keineswegs die Absicht, es
den Nichtigen zu
überlassen. Sie gelobten, daß nicht ein Nichtiger am
Leben bleiben sollte. An
diesem Punkt mußten wir eine Entscheidung treffen.«
    Der Schlangenkönig
seufzte, hob den Kopf und schaute mit bescheidenem Stolz zu
seinen Vasallen.
»Wir hätten mit den Nichtigen gehen können.
Sie flehten uns in der Tat an, sie
zu begleiten und zu beschützen, vor Walen und anderen
furchteinflößenden
Kreaturen der Tiefe, die von den Sartan hergebracht worden waren, um
die
Nichtigen einzuschüchtern. Doch wir wußten,
daß wir als einzige zwischen den
Nichtigen und dem Zorn der Sartan standen. Wir beschlossen zu bleiben,
obwohl
es bedeutete, daß wir leiden mußten.
    Wir retteten die
Nichtigen und verhinderten, daß die Sartan sich durch das
Todestor in
Sicherheit brachten. Das Eis

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