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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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schloß sich über ihnen
und über uns. Ihnen blieb
keine andere Wahl, als Zuflucht im Schlaf zu suchen. Auch wir
versanken in
Kältestarre, um so den Tag zu erwarten, an dem die Meersonne
sich auf ihrer neuen
Bahn wieder der Position näherte, die sie
ursprünglich innegehabt hatte.
Unsere Feinde würden erwachen und wir auch.«
    »Aber weshalb,
Erhabener, habt ihr die Nichtigen angegriffen, wenn ihr einst
ihre Beschützer
gewesen seid?«
    »Das war vor langer,
langer Zeit und ist vergessen. Sie haben keine Erinnerung mehr an uns
und an
das Opfer, das wir brachten.« Die Drachenschlange seufzte
schwer und ließ das
Haupt sinken. »Ich vermute, daß wir hätten
bedenken sollen, wieviel Zeit
verstrichen war, und nicht zuviel erwarten, aber die Euphorie des
Erwachens
nach langem Schlummer machte uns unbesonnen, auch waren wir
begierig, die
Nachfahren jener kennenzulernen, für deren Wohl wir damals
alles aufs Spiel
gesetzt hatten.
    Unser plötzliches
Auftauchen erschreckte die Menschen. Zugegeben, wir sind nicht
schön
anzusehen. Unser Geruch, sagt man, beleidigt die Nase. Unsere
Größe wirkt
einschüchternd. In Panik geraten, griffen die Nichtigen uns
an. Verletzt von
solchem Undank, setzten wir uns zur Wehr – gar zu
unbeherrscht, fürchte ich.
Manchmal verlieren wir den Maßstab für unsere eigene
Stärke.«
    Wieder züngelte die
Drachenschlange bekümmert. Ihre Vasallen lispelten
und zischten und wiegten
sich lebhaft hin und her, wie Halme im Wind.
    »Sobald unser Zorn
verraucht war, sahen wir ein, daß ein großer Teil
der Schuld bei uns lag. Aber
was konnten wir tun? Versuchten wir, uns den Nichtigen
nochmals zu nähern,
würden sie nur ihre Anstrengungen verdoppeln, uns zu
töten. Deshalb beschlossen
wir, die Nichtigen zu uns zu holen. Einen von jedem Volk, eine Tochter
aus
jedem Herrscherhaus. Gelang es uns, diese edlen Fräulein zu
überzeugen, daß wir
nicht ihre Feinde waren, würden sie nach Hause
zurückkehren, unsere Erklärung
und Bitte um Verzeihung übermitteln, und alles wäre
in Ordnung. Wir alle würden
in Frieden und Eintracht zusammenleben.«
    Edles
Fräulein. Grundel?
Haplo lachte in sich hinein. Er sagte aber nichts dazu und ging
darüber hinweg,
wie auch über jeden Zweifel an der Glaubwürdigkeit
der Drachenschlangen, der
sich ihm aufdrängen wollte.
    Teile der Geschichte,
die er soeben gehört hatte, stimmten nicht mit den Tatsachen
überein, die er
von den Nichtigen kannte, aber das interessierte ihn nicht. Ihn
interessierte
nur die Aussicht, dem Todfeind seines Volkes einen Schlag versetzen zu
können.
    »Frieden und Eintracht
sind schön und gut, Erhabener«, meinte
Haplo behutsam und beobachtete sein
Gegenüber scharf, »aber die Sartan werden es niemals
zulassen. Sobald sie
erfahren, daß ihr alter Widersacher noch lebt, werden sie
alles daransetzen,
euch zu vernichten.«
    »Nur zu wahr«, stimmte
die Drachenschlange zu. »Uns zu töten und die
Nichtigen zu versklaven. Aber was
kann man tun? Unsere Zahl ist gering, viele von uns sind aus der
Winterstarre
nicht erwacht. Und die Sartan, so haben wir von unseren Spionen, den
Gushni 28 erfahren, sind
stärker denn je. Sie haben
Verstärkung durch das Todestor erhalten.«
    »Verstärkung?« Haplo
schüttelte den Kopf. »Das kann ich mir nicht
vorstellen…«
    »Einer wenigstens ist
gekommen.« Die Drachenschlange sprach mit
Überzeugung. »Ein Sartan, der nach
Belieben durch das Todestor geht, um andere Welten zu besuchen. Er hat
das
Aussehen eines Nichtigen und führt einen Namen aus
ihrer Sprache. Obwohl er
vortäuscht, tolpatschig und unbeholfen zu sein,
kennen wir ihn. Er ist
derjenige, den wir Drachenmagier nennen. Und seine Macht ist
größer als selbst
die Samahs.« Die glimmenden Augen verschleierten
sich. »Weshalb lachst du,
Patryn?«
    »Vergebung,
Erhabener«, sagte Haplo grinsend, »aber
ich kenne diesen Sartan. Du brauchst
seinetwegen keine Sorge zu haben. Er täuscht nicht vor,
tolpatschig und
unbeholfen zu sein, er ist es. Und er geht
keineswegs nach Belieben
durch das Todestor. Viel wahrscheinlicher ist er
zufällig hindurchgepurzelt,
als er wieder einmal über seine eigenen
Füße stolperte.«
    »Ihm steht keine Macht zu Gebote?«
    Haplo wies mit dem
Daumen auf die kleine Höhle. »Die Nichtigen da drin
sind mächtiger als er.«
    »Das nimmt mich
wunder.« Tatsächlich schien der
Schlangenkönig aufrichtig erstaunt zu

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